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Als ich vor ein paar Monaten zum ersten Mal die Idee hatte, Kinder-Yoga in unserer Familie auszuprobieren, war ich noch unsicher. Würden sich meine Kinder auf die langsamen Bewegungen einstellen können, ganz zu schweigen von ein paar Minuten der Stille? Doch die Erfahrung hat mir gezeigt, dass Kinder-Yoga eine der besten Entscheidungen war, die ich je getroffen habe.
Die ersten Male, als wir mit einer einfachen Asana-übung starteten, waren wie erwartet chaotisch. Die Kinder lachten, fielen um und machten Quatsch, während ich versuchte, meine Zen-Haltung zu bewahren. Aber dann geschah etwas Magisches. Nach und nach begannen sie, den Ernst hinter dem Spaß zu sehen. Sie fanden einen Weg, in die Posen hineinzukommen, und entwickelten eine Ausdauer, die mich sehr überraschte.
Kinder-Yoga ist eine spielerische Praxis, bei der klassische Yoga-Elemente wie Asanas (Körperhaltungen), Pranayama (Atemübungen) und Meditation durch Geschichten, Spiele und Imaginationsübungen Kindern zugänglich gemacht werden.
Es geht nicht darum, komplizierte Posen perfekt auszuführen, sondern Kindern die Möglichkeit zu geben, einen Zugang zu ihrem Körper, ihren Gefühlen und ihrer inneren Welt zu finden. Kinder-Yoga kann bereits ab dem Kleinkindalter praktiziert werden und bietet eine schöne Möglichkeit, Bewegung, Entspannung und wertschätzende Aufmerksamkeit in den Alltag von Kindern zu integrieren.
Die Bedeutung von Kinder-Yoga liegt vor allem in seinem ganzheitlichen Ansatz, der nicht nur den Körper, sondern auch den Geist und die Seele berücksichtigt. In unserer schnelllebigen und leistungsorientierten Gesellschaft bietet Kinder-Yoga einen Gegenpol, indem es Kindern hilft, Ruhe und Ausgeglichenheit zu finden.
Es unterstützt sie darin, einen gesunden Umgang mit Stress und Anspannung zu erlernen und ein starkes Selbstbewusstsein zu entwickeln. Darüber hinaus fördert Kinder-Yoga wichtige soziale Kompetenzen und hilft, emotionale und soziale Herausforderungen besser zu meistern.
Besonders gefällt mir, dass es Kindern hilft, ihre körperliche Stärke und Flexibilität auf spielerische und kreative Weise zu verbessern. Die Vorteile von Kinder-Yoga liegen aber nicht nur auf körperlicher Ebene. Yoga hat auch eine erstaunliche Wirkung auf die geistige Gesundheit und das emotionale Wohlbefinden.
Schon nach einigen Tagen konnte ich beobachten, wie sich die Konzentration der Kinder verbesserte. Sie wurden achtsamer und konnten besser mit ihren Gefühlen umgehen. Wenn sie von der Schule nach Hause kamen, half ihnen das Yoga dabei, abzuschalten und sie waren nach ein paar ruhigen Atemzügen viel entspannter.
Die Einbindung von Kinder-Yoga in unseren Alltag war definitiv eine Herausforderung. Yoga bedeutet Geduld und Hingabe, zwei Dinge, die bei Kindern nicht immer vorhanden sind. Aber es lohnt sich. Die Vorteile von Kinder-Yoga sind einfach zu groß, um sie zu ignorieren. Doch wie genau wird Kinder-Yoga praktiziert?
Wer keine Yoga-Kenntnisse besitzt, ist bei einen zertifizierten Kinder-Yogalehrer bzw. einer -lehrerin gut aufgehoben. Dort finden Kinder eine sichere und unterstützende Umgebung sowie gezielte Übungen, die das Selbstvertrauen und die emotionale Stabilität fördern.
Möchte man zusammen mit seinen Kindern Yoga machen, gibt es das sogenannte Eltern-Kind-Yoga. Es handelt sich um eine gemeinsame Praxis, bei der Eltern und Kinder gemeinsam Yoga-Übungen durchführen. Das Ziel dabei ist es, die Bindung zwischen Eltern und Kindern zu stärken und gleichzeitig Entspannung und körperliche Aktivität zu fördern. In der Regel finden diese Kurse in Gruppen statt und werden von speziell ausgebildeten Yogalehrern /-innen geleitet.
Da ich schon einige Kenntnisse besitze und selbst seit Jahren Yoga praktiziere, machen wir unsere Übungen zu Hause. Und ich erinnere mich an das Strahlen in ihren Augen, wenn sie eine Pose, die sie lange geübt hatten, endlich ohne Hilfe halten konnten. Ich sah, wie sie den Wert von Durchhaltevermögen und Disziplin erkannten, Fähigkeiten, die im Leben enorm wichtig sind.
Eine tolle Möglichkeit, Kinder-Yoga noch unterhaltsamer zu gestalten, ist das Tanzen als Teil der Yoga-Übungen. Tanzen ist ideal, um den Körper zu bewegen und Spaß zu haben. Es gibt viele Tanzstile, die sich hier prima integrieren lassen, wie zum Beispiel Zumba oder Hip-Hop. Beim Tanzen wird Energie freigesetzt und die Koordination verbessert. Außerdem beruhigt es den Geist und macht bereit für Entspannungstechniken.
Und auch das Lachen kann ein wichtiger Teil des Kinderyogas sein, weil es entspannt und von Stress befreit. Außerdem ist es eine großartige Möglichkeit, Emotionen auszudrücken und Spaß zu haben! Es gibt viele Yoga-Übungen, die speziell auf das Lachen ausgelegt sind und Kindern helfen, ihre Fantasie zu nutzen und kreativ zu sein. Eine solche Übung könnte zum Beispiel lauten: „Stelle dir vor, du bist ein Baum im Wind und deine Äste bewegen sich hin und her. Der Wind kitzelt dich an der Seite und an deinen Ästen und du musst lachen.“
Eine der wichtigsten Features von Kinder-Yoga ist die Entspannung. Schließlich soll das Kind durch Yoga-Übungen nicht nur körperlich fit werden, sondern auch lernen, wie es sich entspannen kann. Es gibt verschiedene Entspannungstechniken im Kinder-Yoga, die auf unterschiedliche Weise wirken. Eine Möglichkeit ist beispielsweise die Meditation oder eine gezielte Massage bestimmter Körperbereiche. Ein weiterer Vorteil ist, dass die Kinder Wissen über ihren eigenen Körper erhalten und sie lernen, wie sie ihn pflegen und stärken können.
Sonnengruß: Der Sonnengruß ist eine dynamische Abfolge von Bewegungen, die den ganzen Körper trainiert und Energie spendet. (Hier findet ihr eine tolle Anleitung für einen kinderleichten Sonnengruß einem Gedicht von Lena Raubaum) | |
Baum: Der Baum stabilisiert das Gleichgewicht und stärkt die Beinmuskulatur. | |
Katze-Kuh-Übung: Die Katze-Kuh-Übung fördert die Flexibilität in der Wirbelsäule und verbessert die Haltung. | |
Schlange: Mit der Schlange wird der Rücken gestreckt und die Atmung verbessert. | |
Kerze: Die Kerze hilft beim Entspannen nach körperlicher Anstrengung. |
Yoga für Kinder bietet eine Fülle von Vorteilen, die sich positiv auf die körperliche und geistige Entwicklung auswirken können. Hier sind einige wichtige Tipps, um Kinder zu unterstützen:
Yoga ist im Grunde für alle Kinder geeignet, solange es altersgerecht gestaltet wird. Es kann bereits ab dem Kindergartenalter praktiziert werden. Kinder mit bestimmten Verletzungen oder körperlichen Einschränkungen sollten vor der Teilnahme an einer Yogastunde ärztlich untersucht werden und gezielte Übungen erhalten.
Jede Reise beginnt mit einem ersten Schritt und so war es auch bei unserer Kinder-Yoga Erfahrung. Und glaubt mir, es ist eine Reise, die es wert ist, unternommen zu werden. Sie hat uns als Familie näher zusammengebracht und den Kindern Werkzeuge an die Hand gegeben, mit Stress und Druck umzugehen und ihren Geist zu beruhigen.
Es bietet zahlreiche Vorteile sowohl auf körperlicher als auch geistiger Ebene. Durch regelmäßige Übung verbessert sich die Flexibilität und Koordination, die Muskulatur wird gestärkt und das Gleichgewicht verbessert. Gleichzeitig lernen Kinder, Stress abzubauen, Ängste zu reduzieren, sich besser zu konzentrieren und erlangen ein gesteigertes Selbstbewusstsein.
Kinder-Yoga ist also weit mehr als nur Dehnen, Strecken und lustiges Spielen. Es öffnet eine Tür zu einer Welt von innerem Frieden und persönlicher Stärke. Also traut euch und probiert es aus.
(21.10.2023/MP)
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