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Fledermäuse sehen zwar süß aus, haben es aber faustdick hinter den schwarzen Öhrchen, denn sie zählen zu den besten Jägern des Tierreichs. Mit ausgefeilter Ultraschalltechnik spüren sie ihre Beute auf und fangen sie blitzschnell. Doch wie stellen sie das an und wieso werden sie eigentlich häufig mit Vampiren verglichen?
Mit ihren großen Ohren, dem puschligen Fell und den ledrigen Flügeln sehen sie einerseits süß, andererseits aber auch ein bisschen gespenstisch aus, wenn sie elegant durch die Dunkelheit sausen. Doch was macht Fledermäuse eigentlich so einzigartig? Zum einen sind sie die einzigen Säugetiere, die fliegen können und auch ihre Flugkünste sind legendär.
Klar, dass Fledermäuse per Ultraschall jagen, haben wir alle schon irgendwann einmal gehört, aber wie funktioniert das genau? Sie senden hochfrequente Schallwellen aus, die von festen Objekten reflektiert werden. Die Tiere empfangen diese Echos mit ihren Lauscherchen und können so genau bestimmen, wie weit das Objekt entfernt ist, wie groß es ist und ob es sich bewegt.
Diese Technik nennt sich Echoortung und ermöglicht es ihnen, selbst in völliger Dunkelheit zu jagen. So umfliegen sie gekonnt Hindernisse wie Bäume und Häuser und lokalisieren selbst kleinste Beutetiere ratzfatz.
Besonders faszinierend ist, dass wir Menschen diese Schallwellen, die die Tiere aussenden, gar nicht hören können, weil sie im Ultraschallbereich liegen. Das heißt, dass die Tiere eigentlich gar nicht so lautlos durch die Nacht fliegen, wie es den Anschein hat. Im Gegenteil, sie machen auf ihrer Jagd eigentlich einen Höllenlärm – wir können ihn nur nicht hören.
Dass die geflügelten Säugetiere gute Flieger sind, ist bekannt, aber wusstet ihr, dass sie auch noch mit halsbrecherischem Tempo unterwegs sind und ihre Flugrichtung und -geschwindigkeit innerhalb von Millisekunden ändern können?
So sind sie in der Lage, blitzschnell auf ihre Beute zu reagieren und sie im Flug zu schnappen. Aha, deshalb gelten sie also als die besten Jäger des Tierreichs! Und das Ganze funktioniert deshalb so gut, weil diese Tierchen ein extrem leichtes Skelett und starke Brustmuskeln haben, mit denen sie ihre Flügel schnell und kraftvoll bewegen können.
Apropos Flügel: Die sind mit einer dünnen Hautmembran bedeckt, mit der sie wie ein Segelflieger mühelos durch die Luft gleiten können.
Und wo wir gerade die Anatomie dieser Tiere besprechen, müssen natürlich auch ihre scharfen, spitzen Zähne erwähnt werden. Sobald sie ihr Ziel im Visier haben, setzen sie zum Angriff an und öffnen ihr Maul. Durch den Unterdruck, der durch den schnellen Flug entsteht, wird die Beute direkt ins Maul gesogen und von den scharfen Zähnen erfasst. Faszinierend, nicht wahr?
Fledermäuse sind typischerweise nachtaktive Lebewesen, die tagsüber schlafen. Um sich auszuruhen, suchen sie Schutz in Höhlen, Felsspalten oder hohle Bäume sowie von Menschen geschaffenen Unterschlüpfen wie Dachböden, Mauernischen oder Bergstollen. Während einige Arten in Gruppen leben, bevorzugen andere das Einzelgängerdasein.
Darüber hinaus haben die kleinen Tierchen anatomisch einzigartige Schlafgewohnheiten: Sie hängen gerne kopfüber herum. Häufig nutzen sie dafür Felsspalten oder Höhlen – gelegentlich finden sie auch auf Dachböden einen geeigneten Platz zum Nisten.
In den kalten Monaten halten Fledermäuse ihren Winterschlaf – doch zuvor futtern sie sich noch ein bisschen Speck an, von dem sie zehren können. Um in dieser Zeit möglichst wenig Energie zu verbrauchen, sinkt ihre Körpertemperatur bis auf wenige Zehntel Grad über die Umgebungstemperatur, sodass das Blut gerade noch warm genug ist, um genügend Sauerstoff zu transportieren.
Was fressen diese meisterhaften Jäger eigentlich? Die Antwort ist so vielfältig wie die Arten selbst. Einige ernähren sich von Insekten, andere von Früchten oder gar von Blut. Ha – deshalb werden sie also gern mit Vampiren verglichen!
Allerdings gibt es nur drei Arten von Fledermäusen, die als „Blutsauger“ bekannt sind – die Vampirfledermäuse. Diese speziellen Fledermäuse kommen ausschließlich in Lateinamerika vor und ernähren sich dort von dem Blut sowohl wildlebender als auch domestizierter Tiere.
Okay, mit den kleinen spitzen Zähnchen und den speziell geformten Flügeln sehen sie wirklich ein bisschen aus wie Vampire. Und dass es Exemplare gibt, die sich von Blut ernähren, tut ihrem Image auch nicht gerade gut. Irgendwie verständlich, dass die Menschen früher Angst vor ihnen hatten und Gruselgeschichten über sie die Runde machten. Aber inzwischen sind wir besser informiert und wissen, dass dieser Aberglaube fehl am Platz ist. Als gruselige Halloween-Deko sind sie trotzdem cool ?.
Durch ihren großen Appetit (sie fressen bis zu 3000 Insekten pro Nacht) halten sie das Ökosystem im Gleichgewicht und sind so echte Nützlinge. Die kleinen Jäger der Nacht spielen somit also eine entscheidende Rolle für unsere Umwelt. Als natürliche Schädlingsbekämpfer minimieren sie Insekten und verhindern damit die Ausbreitung von Krankheiten. Außerdem sind Fledermäuse wichtige Bestäuber für viele Pflanzenarten und tragen damit zur Erhaltung der biologischen Vielfalt bei. Leider sind viele Fledermausarten bedroht, weil ihre Lebensräume zerstört werden und die Nahrungsquellen versiegen. Es ist also wichtig, sich über diese faszinierenden Tiere zu informieren und sich für ihren Schutz einzusetzen.
Fledermäuse sind nicht nur faszinierende Tiere, wir können auch einiges von ihnen lernen. Denn sie passen sich perfekt an ihre Umgebung an und überleben somit auch unter schwierigen Bedingungen. Doch trotz ihrer Anpassungsfähigkeit sind Fledermäuse gefährdet, weil sie oft nicht genug Nahrung und nur noch wenige Unterschlupfmöglichkeiten finden. Und genau da können und müssen wir sie unterstützen.
Heimische Fledermausarten im Porträt
Bei Fragen zu Fledermäusen hilft auch die NABU-Fledermaushotline gerne weiter.
(10.10.2023/DD)
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