Es ist für uns das Normalste der Welt: Einmal am Tag in den Briefkasten zu gucken und dort die Post vorzufinden.
Mal sind es Rechnungen, Briefe von Versicherung oder Stromanbieter, manchmal finden wir im Umschlag auch Werbung oder gar einen Strafzettel und wenn der Umschlag schön bunt ist oder Sticker aufweist, ist es meist ein liebes Briefchen von Freunden oder Verwandten. Was früher öfter, inzwischen aber eher nur noch selten verschickt wird, sind Postkarten von Urlaubsorten.
Aber wisst ihr eigentlich, wie das Ganze funktioniert? Klar, irgendjemand schickt uns diese Sachen und irgendwie spielen Briefkästen und Postautos eine Rolle, aber wie das Ganze so reibungslos und vor allem so schnell klappt, weiß ich nicht so ganz genau, deshalb habe ich mich gleich mal informiert und ich lasse euch daran teilhaben. die Post
Ein Brief, zum Beispiel an die Omi, ist schnell geschrieben, doch wie muss er weiterbearbeitet werden, damit er auf die Reise zu Omi gehen kann? Er wird in einen Umschlag gesteckt und bekommt eine Briefmarke im richtigen Wert aufgeklebt. Für einen kleinen Brief bis 20 g brauchen wir – Stand jetzt – eine 85-Cent-Briefmarke.
Fällt der Brief größer oder schwerer aus, werden höherwertigere Marken gebraucht. Die Briefmarke ist im Prinzip das Ticket zum Transport. Durch den Kauf und das Aufkleben der Briefmarke bezahlen wir die Zustellung des Briefes an die gewünschte Adresse. die Post
Wir alle haben schon mal einen Brief geschrieben – an Onkel oder Tante zum Geburtstag oder an den Freund oder die Freundin, aber aus welchen Teilen besteht eigentlich ein Brief? Fangen wir beim Anfang an: Oben kommt die Anrede hin. Damit sprechen wir den Empfänger an.
Wir schreiben dann „Liebe Oma“ oder „Hallo Timo“. Manchmal wollen wir, dass der Empfänger auch später noch weiß, wann wir den Brief geschrieben haben. Dann setzen wir das Datum dazu.
Danach kommt der eigentliche Brieftext. Da schreiben wir das, was wir dem Empfänger mitteilen wollen. Am Ende steht eine Grußformel. Das ist dann ungefähr wie die Verabschiedung bei einem Gespräch. Diese kann unterschiedlich lauten, zum Beispiel „Bis bald“ oder „Liebe Grüße“.
Und damit der Empfänger auch weiß, von wem der Brief ist, kommt ganz am Ende der Name hin. Ob ihr vor den Namen noch „Dein/Deine“ setzt, bleibt euch überlassen.
Und hier könnt ihr mit unserem Dino-Briefpapier gleich mal das Briefeschreiben üben. (Download)
Wie ist die Post eigentlich entstanden? Da muss ich ein bisschen ausholen, denn die Geschichte der Post reicht zurück bis ins antike Rom, wo es bereits Kurierdienste gab. In Deutschland wurde im 17. Jahrhundert die erste staatliche Post gegründet und seitdem hat sich viel getan.
Heute gibt es neben der Deutschen Post auch andere Anbieter wie DHL oder Hermes, die den Brief- und Paketversand bearbeiten. Für Geschäftskunden gibt es Angebote wie Einschreiben oder Sendungsverfolgung, die dafür sorgen, dass man den Weg der Post nachvollziehen kann.
Aber nicht nur geschäftliche Post kann verschickt werden – auch persönliche Briefe sind immer noch beliebt. Und wer sagt denn eigentlich, dass man nur einen einfachen weißen Umschlag verwenden muss? Mit ein bisschen Kreativität wird der Briefumschlag zum Hingucker.
Ihr braucht dafür nur einen Papierbogen (DIN A4) und einen Klebestift oder ein Stück Klebefilm zum Zukleben. Hier findet ihr die Anleitung zum Download.
Danach dann nur noch eine Briefmarke draufkleben und natürlich die Adresse draufschreiben, denn sonst weiß der Briefträger oder die Briefträgerin ja gar nicht, wer den Brief bekommen soll.
Achtung: Weil euer Umschlag ja jetzt so wunderbar bunt ist, solltet ihr die Adresse nicht direkt auf den Umschlag schreiben, weil die Sortiermaschine das sonst nicht lesen kann. (Was genau eine Sortiermaschine mit eurem Brief zu tun hat, erfahrt ihr im nächsten Abschnitt.) Deshalb einfach die Adresse auf ein weißes Papierstück schreiben und auf den Umschlag kleben.
Wie der Brief richtig beschriftet wird, könnt ihr hier nachlesen.
Die PostWenn der Brief geschrieben, der Umschlag zugeklebt, eine Adresse darauf notiert und eine passende Briefmarke aufgeklebt wurde, werfen wir den Brief in den Briefkasten.
Ein Postmitarbeiter leert den Briefkasten und bringt alle Briefe in das Start-Briefzentrum: Dort werden sie von einer großen Maschine nach ihren Zielorten sortiert. Briefe, bei denen die Maschine die Adresse nicht lesen kann, werden von Menschenhand sortiert.
Die Briefe werden vom Postfahrzeug zum Ziel-Briefzentrum gefahren und dort wieder nach ihrem Zielort, oder genauer gesagt, nach ihrem Zustellbezirk sortiert.
Jetzt werden die sortierten Briefe in den finalen Zustellbezirk gefahren. Dort werden sie wieder sortiert, dieses Mal nach Straßennamen und Hausnummern. Man nennt diese Sortierung auch „Gangfolge“. So müssen die Zusteller später nicht hin- und herlaufen, sondern können die Straßen der Reihe nach abarbeiten und ihre Briefe liegen schon passend bereit.
Die Zusteller werfen die Briefe in die Briefkästen an den Häusern. Und dort nehmen wir sie dann heraus und lesen sie. In der Regel ist ein Brief 1-2 Werktage unterwegs.
Hier könnt ihr das Ganze auch in einem Video-Clip sehen. die Post
Wir haben jetzt über alles gesprochen, was ihr über Briefe wissen müsst. Aber warum ist es eigentlich so schön, einen echten Brief zu erhalten? Naja, in der heutigen digitalen Welt ist es manchmal ganz schön schwierig, eine persönliche Note zu finden.
Ein handgeschriebener Brief ist jedoch etwas Besonderes und zeigt dem Empfänger, dass ihr euch Zeit genommen habt, um ihn oder sie auf eine einzigartige Weise zu erreichen. Es ist auch ganz schön aufregend, den Briefkasten zu öffnen und zu sehen, dass sich jemand die Mühe gemacht hat, euch etwas zu schicken.
Und wer weiß? Vielleicht wartet im Inneren des Umschlags sogar noch eine Überraschung! Aber auch ohne eine Extra-Überraschung im Umschlag ist ein persönlicher Brief eine megafeine Sache. Also, schnappt euch gleich mal einen Stift und macht jemandem eine Freude!
Auch der Weihnachtsmann bekommt gerne Post von den Kindern. Und er schreibt sogar zurück. Wie? Das wusstet ihr nicht? Dann gleich mal hier reinklicken und nachlesen. die Post
Wunschzettel an den Weihnachtsmann
Ihr wollt einen eigenen coolen Briefkasten für die Familienpost, die Kindergartengruppe oder das Klassenzimmer basteln? Das ist gar nicht schwer. Schaut mal hier rein.
Kinder sind neugierig und das ist gut so. Ebenso, wie Kinder wissen wollen, wie die Post funktioniert, möchten sie auch anderen Phänomenen unseres Alltags auf den Grund gehen. Passend zum kindlichen Wissensdurst bieten wir in unserem Shop umfangreiches Material zum kindgerechten Untersuchen, Forschen und Experimentieren.
(21.11.2023/DD)
Alle Beiträge zu unserer Serie „Kinder-Fragen einfach erklärt!“ findet ihr hier.
