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In der Adventszeit bekommt das Wunschzentrum im Gehirn meist noch einen Extra-Kick. Das liegt daran, dass die Wunscherfüllung in so greifbarer Nähe liegt. Noch greifbarer wird das Ganze, wenn die Gedanken als Wunschzettel notiert werden.
Das Extra-Kick-Phänomen spürt auch die kleine Svea sehr deutlich. Denn zu ihrer Adventsroutine gehört neben dem akkordverdächtigen Plätzchen-Vernaschen, dem Trällern von Weihnachtsliedern und der täglichen Adventskalender-Plünderei auch unbedingt der Wunschzettel. Dieser wird liebevoll gemalt und enthält seit diesem Jahr auch geschriebene Elemente.
Dabei werden (meist materielle) Wünsche mit bunten Stiften und viel Glitter auf Papier gebannt. In der Regel bekommen die Familienmitglieder eine leise Vorahnung vom Geschriebenen, wenn plötzlich ein kleiner Zettel mit abenteuerlich aneinandergereihten Buchstaben (z.B. Fäschenista-Barbi) und der Frage „Schreibt man das so?“ unter der eigenen Nase auftaucht.
Früher, also Ende des 17. Jahrhunderts, hießen die Wunschzettel noch „Weihnachtsbriefe“ und waren an die Eltern und Paten gerichtet. Darin bedankten sich die Kinder artig für die Erziehung, die ihnen zuteil wurde und versprachen dauerhaftes Wohlverhalten.
Erst etwa 1850 tauchten eigene Wünsche der Kinder in diesen Briefen auf, die natürlich noch mit dem Begehr nach Apfel, Nuss und Mandelkern ganz andere Inhalte als die heutigen Wunschzettel abbildeten.
Die heutigen Wunschzettel enthalten in der Regel materielle Dinge. Da wird (sehr zur Freude der Spielwarenindustrie) der Wunsch nach Teddys, Puppen, elektronischen Spielgeräten laut und zumeist wird auch alles brav von willigen Eltern und Verwandten realisiert.
Die (etwas lieblose) Version des Wunschzettels ist eine digital erstellte Liste, auf welcher sich der jeweilige Wunsch ankreuzen lässt. Der Vorteil derselben ist, dass sie bequem virtuell an alle schenkungswilligen Verwandten gesendet werden kann. Sobald ein Familienmitglied einen Wunsch erfüllen möchte, aktualisiert sich die Liste dahingehend, dass der jeweilige Posten durchgestrichen erscheint. Ein echter Garant dafür, dass sich kein Geschenk in doppelter Ausführung unter dem Weihnachtsbaum findet.
Doch zurück zu Svea, die ihren Wunschzettel in liebevoller Handarbeit erstellt. Doch die Aktion wird jäh von einem Gedanken unterbrochen: „Sag mal, wohin schick ich den Wunschzettel eigentlich? Der Weihnachtsmann muss den ja irgendwie kriegen.“ Klar, in der Schule wurde neulich das Thema „Post“ behandelt, da hat die aufmerksame Schülerin wohl direkt Parallelen zum eigenen Universum gezogen.
Nun war guter Rat teuer: Wohin schickt man einen Wunschzettel? Die Internetrecherche ergibt: Es existiert tatsächlich nicht nur eine postalische Adresse für diese Zwecke, sondern SIEBEN Stück und es soll – oh Wunder – tatsächlich mit einer Antwort gerechnet werden können.
Faszinierenderweise gibt es die Möglichkeit, den Weihnachtsmann oder das Christkind oder den Nikolaus anzuschreiben, was den Gedanken nahelegt, dass die drei nicht zusammenwohnen.
Ich muss zugeben, ich habe mir nie Gedanken über die Wohnverhältnisse dieser drei Wesen gemacht, aber das war wohl ein Versäumnis, wie ich jetzt feststellen muss und werde das zu gegebener Zeit nachholen.
An den Weihnachtsmann Weihnachtspostfiliale 16798 Himmelpfort |
oder | An den Weihnachtsmann Himmelsthür 31137 Hildesheim |
An das Christkind 51777 Engelskirchen |
oder | An das Christkind 97267 Himmelstadt |
oder | An das Christkind 21709 Himmelpforten |
An den Nikolaus 49681 Nikolausdorf |
oder | An den Nikolaus Nikolausplatz 66351 St. Nikolaus |
Wer jetzt Bedenken hat und einwendet, dass der Weihnachtsmann ja eigentlich in Lappland zu Hause ist, kann auf Nummer sicher gehen und die nachfolgende Adresse verwenden. Übrigens: Dieses Postamt liegt in der direkten Nähe des Nordpolarkreises.
Santa Claus
Main Post Office (Weihnachtsmann Postamt)
96930 Arctic Circle (Polarkreis)
Hinter all diesen acht Adressen findet sich jeweils ein fleißiger Weihnachtsmann mit seinen Helferlein, der die eingehenden Briefe liest und beantwortet.
Der Wunschzettel ist ja eine Sache, aber ein „Anschreiben“ gehört schon auch dazu, finden wir. Wer nicht so recht weiß, wie so ein Brief an den Weihnachtsmann oder das Christkind formuliert werden soll, findet hier eine praktische Vorlage:
Lieber Weihnachtsmann / Liebes Christkind, sicher kennst du mich, denn du kennst ja alle Kinder. Ich heiße ____________ und wohne in ____________ Hier ist alles schon schön geschmückt, das würde dir sicher gut gefallen. Wenn du in dein goldenes Buch schaust, siehst du sicher, dass ich (fast) immer brav war. Und brave Kinder magst du ja besonders gerne, nicht wahr? Ich schicke dir heute meinen selbst verfassten Wunschzettel und hoffe, dass er auch tatsächlich bei dir ankommt. Oh, wie gerne wäre ich dabei, wenn du meinen Brief bekommst. Dann würde ich ihn mit dir zusammen durchlesen und dir genau erklären, was ich mit den einzelnen Sachen gemeint habe. Aber du schaffst das sicher auch allein. Wenn du an Heiligabend bei uns vorbeikommst, stell ich dir ein paar Plätzchen hin, damit du auch ein kleines Dankeschön von mir bekommst. Ich bin schon sehr gespannt, ob du mir tatsächlich antwortest und ich kann dir versichern, dass ich jetzt schon mächtig aufgeregt bin. Bis hoffentlich bald ____________ |
Wir stecken den Wunschzettel samt Anschreiben in einen Umschlag, notieren die Adresse in Himmelspfort darauf (wir entscheiden uns für die deutsche Adresse, weil das Ganze da vielleicht schneller ankommt und schnell ist immer gut!), schreiben auch unseren Absender groß und deutlich dazu und kleben die passende Briefmarke drauf.
Jetzt heißt es warten. Wir sind gespannt, ob der Weihnachtsmann auch tatsächlich antwortet und wir werden euch auf jeden Fall auf dem Laufenden halten.
Es dauert gar nicht lange, da liegt tatsächlich ein Brief vom Weihnachtsmann in der Post. Mit handgeschriebener Adresse und buntem Briefpapier. Der Brief selbst ist zwar ausgedruckt und nicht personalisiert, aber nett geschrieben. Und Postkarten zum Basteln und Anmalen sind auch dabei. Svea freut sich sehr über diesen Brief und liest ihn immer wieder. Und sie ist jetzt natürlich ganz sicher, dass der Weihnachtsmann, der nun ihren Wunschzettel nachweislich erhalten hat, diesen auch tutti kompletti erfüllen wird.
Alle Beiträge rund um das Thema Advent und Weihnachten findet ihr hier.
(08.12.2021/DD)
Jetzt bin ich vollumfänglich informiert und es juckt mir schon in den Fingern, auch die Wunschzettel meiner Kinder ans Christkind oder den Weihnachtsmann zu schicken.