Berufswünsche von Kindern – Der Pilot / die Pilotin

Den Traum vom Fliegen verwirklichen und frei wie ein Vogel hoch über den Wolken bei atemberaubender Aussicht in kürzester Zeit Kontinente überwinden – nicht selten führt diese Fantasie zum Berufswunsch des Piloten oder der Pilotin.

Schon jüngere Kinder erleben auf Urlaubsreisen die Faszination des Fliegens. Die Vorstellung, ein großes Flugzeug zu steuern und die vielen Knöpfe, Schalter und Messgeräte im Cockpit zu bedienen, übt eine ungeheuere Anziehungskraft auf Kinder aus.

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Piloten/-innen bringen uns in den Urlaub – und sonst so?Extra Bild Pilot 4

Klar, der/die Pilot(in) beamen uns direkt ins gewünschte Urlaubsparadies und während wir uns anschnallen, die Rückenlehnen gerade ausrichten, Kaffee, Tee oder einen Snack serviert bekommen, lauschen wir den Durchsagen, die uns auf den neuesten Stand hinsichtlich Flugzeit, Außentemperatur und verbleibender Reisezeit bringen.

Aber sie sind nicht für den Transport urlaubsreifer Touristen per Charter- oder Linienflug zu haben, sondern sind häufig auch, in Flugschulen oder bei der Bundeswehr im Einsatz oder werden für Krankentransporte sowie Schädlingsbekämpfung aus der Luft gebraucht. Und auch bei der Polizei oder bei Spezialtransport-Unternehmen arbeiten sie.

Wie ist der Beruf als Pilot/-in?

Wer denkt, dass der/die Pilot(in) ausschließlich in Cockpits herumsitzen, irrt gewaltig, denn sie sind auch am Flughafen, am Flugplatz oder in der Wartungshalle unterwegs und auch die Vorbereitung auf den Flug findet am Boden statt, denn jeder Flugeinsatz muss gut geplant werden.

Sie sind für ihr Fluggerät selbst verantwortlich und müssen es regelmäßig auf seine Betriebssicherheit überprüfen, sie geben Reparaturen und Wartungsarbeiten in Auftrag und dokumentieren all diese Vorgänge. Vor dem Flug werden alle für den Flug relevanten Daten ermittelt, ausgewertet und in den Bordcomputer eingegeben.Extra Bild Pilot 1

Egal, ob Personen oder Frachtgüter transportiert werden, ob ein Beobachtungs-, Erkundungs- oder Rettungsflug ansteht, geht nichts ohne das nötige Verantwortungsbewusstsein. Schließlich befindet man sich mehrere Kilometer über der Erdoberfläche und es ist wichtig, die Maschine auch in kritischen Situationen sicher durch die Lüfte zu steuern.

Dazu gehört, dass stets die Wetterlage im Blick behalten und die beste Flugroute gewählt wird. Dass das wachsame Auge dauernd über die Bordinstrumente schweift, per Funk der Kontakt zur Flugsicherung aufrechtgehalten wird und immer die nationalen und internationalen Regelungen beachtet werden, ist selbstverständlich.

Nach der Landung müssen dann noch abschließende Berichte zur Dokumentation verfasst werden und erst dann ist der Flug abgeschlossen.

Und was bei genauerer Betrachtung eigentlich jedem klar ist, oft aber vergessen wird: Für diesen Beruf gelten nicht die klassischen Arbeitszeiten von 9 bis 17 Uhr, sondern es muss mit Schichtdienst gerechnet werden.

Wo arbeiten Piloten/Pilotinnen?

Pilot(innen) arbeiten in verschiedenen Umgebungen, je nachdem, in welchem Bereich sie unterwegs sind. Linienpiloten und Linienpilotinnen sind in der Regel in großen Flughäfen tätig und fliegen regelmäßige Strecken. Frachtpiloten (Pilotinnen) transportieren Frachtgut, während Privatpiloten (Pilotinnen) individuelle Flugrouten für ihre Kunden erstellen. Militärpiloten (Pilotinnen) sind für die Verteidigung und den Schutz ihres Landes zuständig.

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Wie wird man Pilot/-in?

Für Anwärter/-innen sind zwei Dinge von besonderer Bedeutung: Die Fluglizenz und ein ärztliches Attest, das die Flugtauglichkeit bestätigt, denn nur so ist die Sicherheit beim Fliegen gewährleistet.

Während die Fluglizenz, wenn sie einmal erworben wurde, bis zum 65. Lebensjahr ihre Gültigkeit behält, muss der Nachweis der Flugtauglichkeit in regelmäßigen Abständen neu erbracht werden.

Flugtauglichkeit

Die Untersuchung zur Bestätigung der Flugtauglichkeit muss von einem speziell dafür qualifizierten Arzt vorgenommen werden, z.B. von einem flugmedizinischen Sachverständigen, einen Fliegerarzt, dem flugmedizinischen Zentrum oder dem Luftfahrtbundesamt.

Diese Untersuchung umfasst verschiedene Kriterien, die alle den vorgeschriebenen Richtlinien entsprechen müssen. Die Flugtauglichkeit wird nur bestätigt, wenn

  • Hör- und Sehtest bestanden werden, die Farberkennung nicht gestört und das Gesichtsfeld nicht eingeschränkt ist.
  • Die Werte der Blut-, und Urinuntersuchungen der Norm entsprechen.
  • Das Herz-Kreislaufsystem einwandfrei funktioniert und sich der Blutdruck im Normbereich befindet.
  • Keine Erkrankungen der Lunge, des Atmungssystems (z.B. Asthma) oder der Niere bestehen.
  • Keine chronisch entzündlichen Erkrankungen oder Brüche gegeben sind.
  • Das Gewicht im BMI-Normbereich liegt und kein Diabetes diagnostiziert wird.
  • Keine psychischen Auffälligkeiten vorliegen.

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Ausbildung

Der Beruf ist kein anerkannter Ausbildungsberuf. Die Ausbildungen zum Berufs-Flugzeugführer, Verkehrs-Flugzeugführer und Hubschrauberführer sind nach EU-Recht einheitlich geregelt und werden in Flug- und Fliegerschulen oder direkt von Flugunternehmen angeboten. Auch die Bundeswehr bietet diesbezügliche Ausbildungen an.

Zwar ist rechtlich keine besondere schulische Bildung vorgeschrieben, dennoch wird von den meisten Ausbildern aber die (Fach-)Hochschulreife, also ein abgeschlossenes Abitur vorausgesetzt. Eine umfassende Allgemeinbildung wird vorausgesetzt und ein gutes technisches, physikalisches und mathematisches Verständnis sollte mitgebracht werden.

Da die Kommunikationssprache Englisch ist, werden sehr gute Kenntnisse in dieser Sprache erwartet. Weil man viel in der Welt unterwegs sein wird, sind auch gute geographische Kenntnisse von Vorteil.

Die Dauer und der genaue Ausbildungsablauf hängen vom Ausbildungs-Anbieter ab und auch davon, ob sie im Block oder in Modulen (z. B. berufsbegleitend) absolviert werden. In Modulen dauert die Ausbildung länger.

Die Ausbildung besteht aus theoretischen und praktischen Teilen. Wer Berufs-Flugzeugführer werden möchte, braucht mindestens 150 Flugstunden, wobei ein Teil davon auch an Bord eines Hubschraubers oder Reise-Motorseglers absolviert werden darf.

Als Verkehrs-Flugführer sind mindestens 195 Flugstunden und als Berufs-Hubschrauberführer 135 Flugstunden vorgeschrieben.Extra Bild Pilot 3

Darüber hinaus werden theoretische Kenntnisse über allgemeine Luftfahrzeugkunde, Luftrecht, Flugplanung und Meteorologie verlangt. Außerdem ist der Bereich der Aerodynamik wichtig und wichtige Maßnahmen für den Notfall.

Am Ende der Pilotenausbildung wird vor dem Luftfahrtbundesamt die theoretische und praktische Abschlussprüfung abgelegt

Welche Stärken sollte man für diesen Beruf mitbringen?

  • schnelle Reaktionsfähigkeit
  • technisches Verständnis
  • besonderes Verantwortungs- und Gefahrenbewusstsein
  • vorausschauendes Handeln
  • hohe Konzentrationsfähigkeit über einen längeren Zeitraum
  • Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit
  • Raumorientierung
  • körperliche und psychische Belastbarkeit
  • Teamfähigkeit
  • Verantwortungsbewusstsein
  • Kommunikationsfähigkeit

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(16.01.2024/DD)

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