Tierische Porträts: Das Pferd

Ponys, Esel und Zebras: Die bunte Welt der „Unpaarhufer“. Pferde sind seit Jahrhunderten enge Begleiter des Menschen. Ihre majestätische Erscheinung, Kraft und ihre Anmut machen sie zu faszinierenden Lebewesen. Doch was genau ist ein Pferd, und welche faszinierenden Aspekte gibt es rund um diese Tiere zu entdecken? Das Pferd

Tierische Porträts: Das Pferd

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Was ist ein Pferd?Das Pferd

Pferde gehören zur Familie der Equidae und zur Gattung Equus. Der wissenschaftliche Name für das Hauspferd lautet Equus ferus caballus. Sie sind große Säugetiere mit einem markanten Körperbau, bestehend aus Kopf, Hals, Rumpf, Beinen und Schwanz. Die verschiedenen Pferderassen weisen unterschiedliche Größen, Farben und Temperamente auf.

Tierische Porträts: Das Pferd

Auch Esel, Maultiere, Zebras und Ponys zählen zu den Pferden. Als Ponys werden Pferderassen, die kleiner als 1,48 m sind, bezeichnet. Esel sind für ihre Sturheit und ihren charakteristischen i-aaah-Ruf bekannt. Maultiere entstehen durch Kreuzungen zwischen Eseln und Pferden und Zebras sind die wilden, schwarz-weiß gestreiften Verwandten, die vor allem in den Savannen Afrikas anzutreffen sind.

Charaktereigenschaften der Pferde

Wohl jeder hat schon einmal den Begriff „Warmblut“ oder „Kaltblut“ gehört. Doch was ist das? Eins vornweg – mit der Temperatur des Blutes haben diese Bezeichnungen nichts zu tun, sie symbolisieren nur die charakterlichen Eigenschaften dieser Tiere:

Kaltblüter (z.B. Bretone, Shire Horse) sind massige Tiere, die zwar wuchtig erscheinen, aber ein sanftes Gemüt haben. Wegen ihrer Stärke sind sie hervorragende Arbeitstiere, aber auch liebe und ausgeglichene Freizeitpferde.

Auch wenn Warmblüter (z.B. Trakehner, Appaloosa, Friese) von Kaltblütern abstammen, sind sie schneller und wendiger als ihre Vorfahren und äußerst sportlich. Die aktiven Tiere sind prima Spring- oder Dressurpferde.

Die Bezeichnung Vollblüter (z.B. Arabisches Vollblut, Englisches Vollblut und Anglo-Araber) steht im Zusammenhang mit der Zuchtlinie. Diese stammen vom Araberpferd ab und haben einen anmutigen, schlanken Körper. Sie sind sehr gelehrig, wendig, sehr ausdauernd und pfeilschnell – sie schaffen sogar rasante 70 km/h.

Werden Vollblüter mit Warm- oder Kaltblütern gekreuzt, entstehen Halbblüter, die vielseitig und flexibel, aber auch häufig sehr temperamentvoll sind.

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Pferdefarben

Da sie Fluchttiere sind, ist es für wildlebende Pferde wichtig, dass sie durch ihre Fellfarbe gut getarnt sind – so sind die meisten Wildpferde braun. Durch Züchtungen entstanden auch andere Fellfarben, die interessante Namen haben.

Brauner: braunes Fell. Mähne und Schweif sind schwarz

Fuchs: Fellfarbe geht ins Rötliche, auch Mähne und Schweif haben diese oder eine hellere Farbe

Schimmel: weißes oder graues Fell; interessant ist, dass Schimmel nicht mit dieser Fellfarbe geboren werden, sondern bei der Geburt eine der anderen Fellfarben aufweisen – ein spezielles Gen sorgt dafür, dass sie mit jedem Fellwechsel ein wenig heller werden und dann schließlich grau oder weiß sind

Rappe: Fell, Mähne und Schweif sind schwarz

Schecke: braune oder schwarze Fellfarbe mit großen weißen Flecken

Falben werden – ebenso wie Schimmel – nicht mit ihrer finalen Fellfarbe geboren. Sie kommen mit dunklem Fell zur Welt, das sich aufgrund eines bestimmten Gens nach und nach aufhellt, bis sie Gelbbraun, Beige oder Grau sind. Faszinierend ist, dass Falben eine dunkle Linie aufweisen, die zwischen den Ohren beginnt und sich über den Rücken bis in den Schweif zieht. Diese Linie wird auch Aalstrich genannt.

Nahrung und Lebensweise

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Pferde sind reine Pflanzenfresser, die sich in der Natur hauptsächlich von Gras und Kräutern ernähren. Aber auch Laub, Blumen, Wurzeln, Sträucher, Obst, Beeren, Samen und natürlich Heu mögen sie gerne.

In freier Wildbahn sind diese Tiere bekannt für ihre Herdenlebensweise, bei der eine soziale Struktur und Kommunikation eine zentrale Rolle spielen. Zu den wildlebenden Pferden zählen zum Beispiel die Mustangs in Nordamerika.

Pferde früher und heute

Früher wurden sie als Transport- und Arbeitsmittel genutzt. Sie zogen Kutschen, Pflüge, Eggen und trugen Lasten. Auch bei der Kriegsführung waren Pferde als Kavallerietiere in Kriegen von enormer Bedeutung. Sie waren Arbeitstiere und auch Statussymbol für so manchen Ritter in glänzender Rüstung. Heutzutage werden Pferde in den meisten Industrieländern hauptsächlich im Sport- und Freizeitbereich oder als Therapietiere eingesetzt.

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Pferde und Kinder

Die meisten Kinder finden Pferde faszinierend und sie lieben es, sie zu streicheln und auf deren Rücken zu sitzen. Der Umgang tut Kindern gut und fördert sie auf vielfältige Weise. Das Reiten stärkt die Muskeln, verbessert die körperliche Fitness, Balance und Koordination.

Wer diese Tiere betreut, ist für ihr Wohl verantwortlich. Dazu gehört auch, dafür zu sorgen, dass sie genug Futter und Wasser haben. Auch das Putzen und Bürsten sowie ein sauberer Stall zählen zur Pferdepflege. Durch diese Tätigkeiten lernen Kinder Pflichtbewusstsein und Verantwortung zu übernehmen.

Ganz nebenbei können sie bei regelmäßigem Kontakt die nonverbalen Signale des Pferdes besser interpretieren. So entwickeln sie soziale Fähigkeiten und bauen eine emotionale Bindung auf.

Je besser sie das Tier kennen und einschätzen können, desto größer ist ihr Vertrauen. Und wer seinem Pferd vertraut, wagt sich auch beim Reiten an neue Herausforderungen heran – was wiederum das Selbstbewusstsein stärkt.

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Insgesamt kann man also sagen, dass die Interaktion mit Pferden eine enorme Bereicherung für Kinder ist und sie auf die vielfältigste Weise fördert.

Redewendungen rund ums Pferd

Weil sie früher zum menschlichen Alltag gehörten, gibt es auch einige Redewendungen rund ums Hottehü.

  • das Pferd von hinten aufzäumen (umständlich handeln)
  • die Zügel anziehen (strenger werden)
  • wiehern wie ein Pferd (laut und fröhlich lachen)
  • ein totes Pferd reiten (etwas Aussichtsloses tun)
  • das beste Pferd im Stall / Zugpferd (der/die tüchtigste Mitarbeiter/in)
  • arbeiten wie ein Pferd (sich sehr anstrengen)
  • aufs richtige/falsche Pferd setzen (die richtige/falsche Entscheidung treffen)
  • jemandem etwas vom Pferd erzählen (Unwahres sagen)
  • ich glaub, mich tritt ein Pferd (Ausruf der Überraschung)
  • einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul (Geschenke sollten nicht zu kritisch auf ihren Wert hin untersucht werden)
  • aus einem Ackergaul kann man kein Rennpferd machen (jeder kann nur seiner Begabung entsprechend agieren)
  • ich hab schon Pferde kotzen sehen (auch etwas sehr Unwahrscheinliches kann eintreffen)
  • das Pferd von hinten aufzäumen (etwas in der falschen Reihenfolge angehen)
  • mit jemandem Pferde stehlen können (ein Freund, dem man absolut vertraut)
  • sich die Sporen verdienen (eigene Leistung erbringen)
  • dazu bringen mich keine zehn Pferde (etwas auf keinen Fall tun)
  • die Hufe schwingen (sich beeilen)
  • sich vergaloppieren (gedanklich einen falschen Weg einschlagen und es nicht sofort bemerken)
  • ein gutes Pferd springt nicht höher als es muss (nur so viel Energie einsetzen, wie nötig)
  • jemanden an die Kandare nehmen (streng kontrollieren, wenige Freiheiten gewähren)

Wusstet ihr schon, …

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… welches bekannte Pferd auf den Namen „Kleiner Onkel“ hörte? Ja, genau, es war Pippi Langstrumpfs Hengst. Die schwedische Autorin Astrid Lindgren hat höchstwahrscheinlich ganz bewusst ein Knabstrupper-Pferd für den kleinen, rothaarigen Wirbelwind mit den Bärenkräften ausgesucht, denn die Charaktereigenschaften des Knabstruppers passen super zu dem quirligen Mädchen.

Diese Pferde sind umgänglich, geduldig, gelehrig, freundlich, nervenstark und verlässlich.

Fazit

Pferde verkörpern für uns häufig Freiheit, Abenteuer und Freundschaft. Die Beziehung zwischen Kindern und Pferden fördern Verantwortungsbewusstsein, Empathie und Selbstvertrauen. Reiten ist somit nicht nur eine unterhaltsame Aktivität, sondern auch eine lehrreiche Erfahrung.

Insgesamt sind Pferde faszinierende Lebewesen, die eine vielfältige Rolle in der Geschichte und als Begleiter im Leben der Menschen spielen. Egal, ob sie frei in der Wildnis galoppieren oder als treue Partner im Sport und in der Therapie agieren, Pferde verdienen unsere Bewunderung und Wertschätzung.

(15.02.2024/DD)

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