Pädagogische Konzepte – Montessori

Pädagogische Konzepte sind nicht in Stein gemeißelt, sondern befinden sich im stetigen Wandel. Und so kennzeichnen die Jahre zwischen 1890 und 1933 eine Epoche des Umbruchs, in der sich die Pädagogen dieser Zeit kritisch mit den damals existierenden Bildungs- und Schulformen auseinandersetzten und sich bemühten, das Lernen mehr auf die Bedürfnisse und die Fähigkeiten der Kinder auszurichten.blub

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Pädagogische Konzepte

Pädagogische Konzepte dieser Epoche

Maria Montessori war eine der herausragenden Persönlichkeiten dieser Zeit. Sie legte großen Wert auf die individuelle Entwicklung der Kinder und betonte die Bedeutung der Freude am Lernen sowie die Möglichkeit für jedes Kind, in seinem eigenen Tempo zu lernen. Im Jahr 1907 wurde das erste Montessori-Kinderhaus eröffnet, das Prinzipien wie Freiarbeit und offenen Unterricht umsetzte.

Rudolf Steiner begründete 1919 mit seiner anthroposophischen Weltanschauung die Waldorfpädagogik. Sein Ziel war es, Kinder zu selbstbewussten und selbstständigen Individuen zu erziehen, die ihr volles Potential entfalten können. Er legte großen Wert auf Freiarbeit, Gruppenarbeit, Bewegung und den Kontakt mit der Natur. Noten waren weder in der Unter- noch in der Mittelstufe vorgesehen, und der Unterricht sollte fächerübergreifend sein.

Der französische Pädagoge Célestin Freinet legte den Fokus auf die kritische Reflexion der Umwelt sowie die Selbstverantwortlichkeit der Kinder: Er begründete etwa um 1920 die Freinet-Pädagogik, die Exkursionen und Freiarbeit ermöglichte und Wert auf individuelle Unterrichtspläne legte.

Auf den deutschen Pädagogen Peter Petersen geht der Jenaplan (ca. 1927) zurück: Dieser legte den Schwerpunkt auf selbstständiges Arbeiten, gemeinschaftliches Zusammenleben und die Mitverantwortung von Schülern und Eltern. Das Ziel war es, dass Schüler ihren Unterricht mithilfe bereitgestellter Materialien selbst gestalten können.

Diese Pioniere der Reformpädagogik prägten mit ihren visionären Ideen die moderne Kindererziehung nachhaltig. Ihr Hauptaugenmerk lag auf dem Wohl der Kinder und der Verbesserung ihrer Lernbedingungen. Da sich bestehende gesellschaftliche Strukturen und Ansichten nicht von heute auf morgen ändern lassen, erforderte dieser Wandel viel Engagement, Durchsetzungskraft und Geduld.

Doch die Mühe hat sich gelohnt, denn sie alle haben maßgeblich dazu beigetragen, dass unsere Gesellschaft als Ganzes im Laufe der Zeit die Blickrichtung verändert hat und bei der Erziehung die Welt auch aus der Perspektive der Kinder betrachtet.

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Im Folgenden befassen wir uns nun gezielt mit der Reformpädagogin Maria Montessori.

Das Leben von Maria Montessori

Maria Montessori wurde am 31. August 1870 in Chiravalle bei Ancona, Italien, geboren. Obwohl ihre Eltern zur politischen Elite Italiens gehörten, verfolgte Maria Montessori unbeirrt ihre Leidenschaft für die Medizin. Nachdem sie an der Universität keine Zulassung zum Medizinstudium erhalten hatte, entschied sie sich zunächst für ein Studium in den Bereichen Ingenieurwesen und Mathematik.

Der Abschluss dieses Studiums eröffnete ihr schließlich die Möglichkeit, das Medizinstudium aufzunehmen. Somit wurde sie nicht nur zur ersten Medizinstudentin Italiens, sondern auch nach erfolgreichem Abschluss des Studiums zur ersten Frau in Italien, die den Doktortitel in der Medizin erwarb.

Nach ihrem Abschluss arbeitete Maria Montessori als Assistenzärztin in der Abteilung für Kinderpsychiatrie an der Universitätskinderklinik in Rom. Dabei erkannte sie, dass Kinder mit besonderen Bedürfnissen gezielte Unterstützung brauchen und entwickelte daraufhin speziell für sie ihre ersten pädagogischen Materialien. Diese Erfahrungen legten den Grundstein für ihre weitere pädagogische Arbeit.

Auf ihren Reisen durch Europa, Amerika und Indien verbreitete sie ihre pädagogischen Ideen durch Vorträge und Lehrgänge. Ihre fortschrittliche Reformpädagogik traf den Nerv der Zeit, was zur Gründung zahlreicher Montessori-Einrichtungen und zur Ausbildung einer Vielzahl von Pädagogen führte, die nach Montessori-Prinzipien unterrichten konnten.

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Die Montessori-Pädagogik

Maria Montessoris pädagogische Methode basiert auf dem Grundsatz der Selbstbildung. Sie glaubte fest daran, dass Kinder von Natur aus neugierig und lernwillig sind und dass es die Aufgabe der Erwachsenen ist, eine unterstützende Umgebung zu schaffen, die es den Kindern ermöglicht, ihr volles Potenzial zu entfalten.

Ein zentrales Element dieser Methode sind die speziell entwickelten Montessori-Materialien. Diese sind darauf ausgelegt, die Sinne der Kinder anzuregen und ihnen konkrete Erfahrungen zu bieten. Weil die Materialien besonders vielseitig und variabel sind, ermöglichen sie es den Kindern, selbstständig und in ihrem eigenen Tempo zu lernen.

Die Grundsätze der Montessori-Pädagogik

Die Montessori-Pädagogik basiert auf dem Grundsatz „Hilf mir, es selbst zu tun“. Jedes Kind sollte den eigenen Lernweg selbst wählen und selbstständig arbeiten können. Die Rolle des Erwachsenen besteht darin, die Kinder zu unterstützen und ihnen die Werkzeuge zur Verfügung zu stellen, die sie brauchen, um ihre Ziele zu erreichen. So lernen Kinder schon früh, Verantwortung für ihr eigenes Lernen zu übernehmen und entwickeln ein gesundes Selbstbewusstsein.

Bereiche, die das Montessori-Material umfassen

Alltagspraktische Übungen

Aktivitäten aus dem alltäglichen Umfeld bilden den Grundstein dieser Übungen. Jede Aktion hat andere Bewegungsabläufe, die geübt werden müssen. So wird die Wahrnehmung gezielt geschärft und die Feinmotorik trainiert.

Und so schütten die Kinder Flüssigkeiten und feste Materialien in verschiedene Behälter um, falten Papier und Textilien, erleben das Wischen oder Reiben und lernen das Schneiden verschiedener Materialien. Auch das Öffnen und Schließen von Kleidungsstücken und unterschiedlichen Behältnissen wird geübt.

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➡️ Nienhuis Rahmen mit kleinen Knöpfen

Aufknöpfen, zuknöpfen. Gar nicht so leicht für kleine Kinderhände, die Knöpfe durch die passenden Knopflöcher zu schieben. Aber der stabile Rahmen macht auch ungelenke Versuche ganz geduldig mit und so werden diese Handlungsabläufe zum Kinderspiel. Fördert die Hand-Auge-Koordination und die Ausdauer.

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➡️ Nienhuis Rahmen mit Schleifen

Hasenohr, Hasenohr, einmal rum, dann durchs Tor – und zack ist eine Schleife entstanden. Wer sich die Schleife noch nicht zutraut, fängt einfach mit einem Knoten an. Und schon bald gelingt auch der nächste Schritt. Mit dem stabilen Rahmen ist das Schleifenbinden ganz easy. Das perfekte Training zum selbstständigen An- und Ausziehen.

Sinnesmaterial

Kinder erleben die Welt durch ihre Sinne, indem sie fühlen, riechen, sehen, hören und schmecken. Diese sinnlichen Erfahrungen bilden die Grundlage für abstraktes Denken. Nur was ein Kind sinnlich erfahren hat, kann in seinem Gehirn verarbeitet werden.

Spielerisch werden sinnlich erlebte Materialien geordnet, verglichen und sortiert, z.B. Was fühlt sich rau an, was glatt? Was ist lauter oder leiser oder ganz leise? Das Unterscheiden, Kategorisieren, Vergleichen und Ordnen sind im Grunde mathematische Tätigkeiten. Und so schafft der Umgang mit den Sinnesmaterialien die Basis für das mathematische Denken.

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➡️ Nienhuis Tastbrettchen ( fein, feiner, am feinsten )

Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt. Die fünf Streifen weisen unterschiedliche Körnungen auf und so fühlt sich auch jeder Streifen anders an. Ein echter Wahrnehmungs- und Wortschatz-Booster.

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➡️ Nienhuis Block mit Zylindern 4

Befinden sich die zehn Zylinder in den Öffnungen des Holzblocks, erscheinen sie alle gleich. Doch wer sie an ihrem kugeligen Griff herauszieht, wird überrascht, denn sie unterscheiden sich in der Höhe. Der niedrigste Zylinder nimmt ganz vorn Platz, der höchste ganz hinten. Wer sie so der Höhe nach aufsteigend platziert, kann sie alle ordentlich aufräumen. Dieses Spiel fördert das Erkennen unterschiedlicher Dimensionen gleichartiger Körper und trainiert die Feinmotorik.

Mathematik

Diese Materialien bauen auf den Sinnesmaterialien auf und helfen den Kindern, mathematische Konzepte zu verstehen. Mathematik findet überall dort statt, wo genau hingeschaut, etwas geordnet oder sortiert wird und Muster erkannt werden.

So begreifen Kinder spielerisch Zusammenhänge und lernen Zahlen, Mengen, Längen, Gewichte und mathematische Prinzipien durch konkrete Erfahrungen kennen.

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➡️ Nienhuis Kleines Multiplikations-Brett

Das Einmaleins ganz konkret erleben. Durch gezieltes Legen der Perlen lassen sich Multiplikationsaufgaben ganz easy lösen. Und so geht’s: Beispielrechnung 4 x 3 = ? Den roten Holzchip über die am oberen Brettrand aufgedruckte 4 legen. Es werden also immer vier Perlen in einer Reihe in die Vertiefungen gefüllt. Doch wie viele Reihen brauchen wir? Das zeigt der Multiplikator (hier 3) an. Also die Zahlenkarte mit 3 nehmen und in die Öffnung am linken Brettrand stecken. Und nun werden 3 Reihen mit jeweils 4 Perlen versehen. Wie viele Perlen wurden nun insgesamt eingefüllt? Die Lösung ist auch das Ergebnis der oben stehenden Rechenaufgabe.

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➡️ Nienhuis Trinomischer Kubus

Der Kubus ist dreigliedrig (trinom) mit den Maßen (4+3+2)³ oder (a+b+c)³ und lässt sich aus 27 Einzelklötzen zusammensetzen. Der Aufbau wird mit dem größten Würfel begonnen. Durch Anfügen der bunten Würfel an den gleichfarbigen Flächen, baut das Kind in drei Richtungen weiter und erfährt so die Dreidimensionalität. Die Einzelklötze bieten zahlreiche Rechenmöglichkeiten, was das Material zu einer prima Algebra-Vorbereitung macht.

Naturwissenschaft und Technik

Kinder interessieren sich für alles, was sie in ihrer Umgebung sehen und erleben. Dazu gehören die Bereiche der Geographie, Natur, Zeit, Geschichte sowie Kenntnisse über Kulturen, Berufe und vieles mehr.

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➡️ Nienhuis Botanik-Puzzle Blatt

Laubblätter kennen wir alle, doch nur wer genau hinschaut, sieht, wie sie aufgebaut sind. Dieses Puzzle macht spielerisch die Bestandteile eines Blattes deutlich: Wir erkennen den langen, schmalen Blattstiel, an dessen Ende zwei kleine Nebenblätter sichtbar sind. Das Blatt selbst teilt sich in Blattfläche und Blattspitze auf. Die Blattfläche ist hier gut sichtbar von Blattadern durchzogen, die Wasser und Nährstoffe transportieren.

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➡️ Nienhuis Puzzlekarte Europa

Wo liegt Schweden und wie sieht der Länderumriss Italiens aus? Mit diesem Puzzle erkunden Kinder spielerisch die Länder Europas. Die Formen können betrachtet, befühlt oder auf Papier umfahren werden. So prägen sich Größe und Lage der verschiedenen Länder ein und lassen sich ganz einfach vergleichen. Mitgedacht: Die Hauptstädte sind durch Knöpfe gekennzeichnet, mit denen sich auch die einzelnen Puzzleteile herausnehmen lassen.

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Nienhuis Tellurium

Mit diesem Modell lassen sich kindgerecht die Bewegungen von Erde und Mond um die Sonne erklären. Phänomene wie Tag und Nacht, die Jahreszeiten und vieles mehr werden so anschaulich und begreifbar.

Sprache

Im Kindergartenalter befinden sich Kinder mitten in der Phase des Spracherwerbs. Durch Geschichten, Vorlesen und Singen befassen sie sich aktiv mit Sprache, lernen grammatische Strukturen kennen und erweitern ihren aktiven und passiven Wortschatz.

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➡️ Nienhuis Zweiter Farbtäfelchen-Kasten

Jetzt wird’s bunt! Ganz leicht lassen sich hier Rot, Blau, Gelb, Orange, Grün, Violett, Braun, Rosa, Grau und Weiß unterscheiden. Und mit diesen handlichen und stabilen Farbtafeln prägen sich spielerisch die dazugehörigen Farbnamen ein.

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➡️ Nienhuis Mein erstes Buch: Gemüse

Speziell für Babys entwickelt – die stabilen Holzseiten mit abgerundeten Kanten lassen sich prima umblättern. Die Bilder rund um das Thema Gemüse sind perfekt zum gemeinsamen Anschauen und Benennen der Gemüsesorten geeignet. So lernen schon die Kleinsten die vitaminreichen Leckerbissen zu unterscheiden.

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(11.04.2024/DD)

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