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Hilfsbereitschaft. Gibt es sie noch … oder ist sie uns in den letzten Jahren mehr und mehr abhanden gekommen? Und was steckt eigentlich hinter dem aus vier Silben bestehenden Wort?
Ich habe mich in meinem direkten Umfeld auf die Suche nach Beispielen begeben. Doch zunächst möchte ich den Begriff „Hilfsbereitschaft“ kurz erklären und bemühe dazu zunächst die graue Theorie.
Wer in Fachbüchern oder im Netz nach einer Begriffsdefinition sucht, wird dort nachlesen können, dass im Wort Hilfsbereitschaft der Wille und die Bereitschaft zu helfen steckt – und zwar freiwillig und ohne dafür eine Gegenleistung zu erwarten.
Menschen, die über diese positive Charaktereigenschaft verfügen, fördern durch ihr Tun das Gemeinschaftsgefühl und stärken die soziale Bindung. Schöner und durch Studien belegter Nebeneffekt: Wer hilfsbereit ist, fühlt sich im Leben oftmals wohler und zufriedener.
Hilfsbereitschaft spiegelt sich in kleinen wie in großen Dingen wider. Und schon Kinder können den Wert „Hilfsbereitschaft“ nicht nur verstehen, sondern ihn im kindlichen Alltag – zum Beispiel in Kita oder Grundschule – in aktive Taten übersetzen.
Anlässe und Situationen für tätige Hilfe gibt es bereits hier mehr als genug. Etwa Sachen aus anderen Zimmern holen. Arbeitsblätter, Stifte oder Kissen austeilen bzw. einsammeln, beim Tischdecken mitwirken oder jüngeren Kindern vor dem Rausgehen unaufgefordert die Schnürsenkel zubinden.
Es müssen auch nicht immer supergroße Dinge sein. Auch im Kleinen kann jeder von uns helfen und anderen Menschen durch gelebte Hilfsbereitschaft ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Manches ist dabei planbar und kann zur wunderbaren Routine werden. Anderes ergibt sich spontan und setzt Aufmerksamkeit und Sensibilität voraus.
Und dann gibt es noch die unerwartet und plötzlich auftretenden Anlässe, die wir wegen ihrer Größe und Tragweite als Katastrophe oder Schicksalsschlag bezeichnen. Sie verändern das bisherige Leben von einem Moment zum anderen. Sie bringen oft großes Leid über die Betroffenen und stellen sie vor Herausforderungen, denen sie allein auf sich gestellt, gar nicht gewachsen sind.
In solchen Situationen sind viele helfende Hände erforderlich – und einen langen Atem braucht es in Sachen Hilfsbereitschaft auch. Ein uns aus der jüngeren Zeit allen bekanntes Beispiel hierfür ist sicher das Jahrhundert-Hochwasser im Ahrtal.
Neben den Schreckensbildern sind mir vor allem die vielen Helferinnen und Helfer in Erinnerung geblieben, die sich teilweise sogar von weit entfernt auf den Weg machten, um auf unterschiedlichste Art und Weise vor Ort mit anzupacken (wie sich der ALS-Verlag hier engagiert hat, lest ihr hier). Ich zolle diesen selbstlos handelnden Menschen auch heute noch größten Respekt.
Hilfsbereitschaft in aus meiner Sicht besonders beeindruckender und vielfältiger Form, wird seit mehr als einem Jahr auch der jungen Carlotta auf Sylt zuteil.
Die sportlich sehr aktive und auch sonst vielseitig interessierte Jugendliche war erst 14 Jahre alt, als sie am 31. Mai 2023 zum Schwimmtraining fĂĽr das Junior-Rettungsschwimmer-Abzeichen ging.
Während des Trainings erlitt Carlotta „aus heiterem Himmel“ Hirnblutungen und einen Schlaganfall. Mehrere Wochen lag sie im Koma. Noch immer ist sie in ihrem Körper gefangen. Und bis heute ist sie, die aktuell hauptsächlich über die Augen mit ihrem Umfeld kommunizieren kann, auf tatkräftige Hilfe angewiesen.
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Da war Carlottas Welt noch in Ordnung.
Foto: Wolfgang Barth |
Auf dem Weg zurück ins Leben braucht Carlotta – hier im Kreis ihrer Familie – vielfältige Unterstützung.
Foto: Instagram/#wirfĂĽrcarlotta |
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Das Carlottas Schicksal einer breiten Ă–ffentlichkeit bekannt wurde, ist ĂĽbrigens ihren Mitspielerinnen und Freundinen sowie den Vereinsvertretern vom Team Sylt zu verdanken.
Ihr Hashtag #wirfuercarlotta setzte eine Welle der Hilfsbereitschaft in Gang, die bis heute trägt. Einem Puzzle ähnlich wurden Menschen, Firmen und Institutionen aktiv. Jeder auf seine Weise. Und jeder so, wie es persönlich möglich war.
Die Liste an tätiger Hilfe für Carlotta ist lang – deshalb hier nur einige wenige Beispiele. Privatpersonen und Firmen spendeten Geld. Die auf der Insel ansässigen Innungsbäcker entwickelten ein Charity-Brot. DJs verzichteten zugunsten Carlottas auf ihre Gage.
Und auch der für sein großes Herz und sein soziales Engagement inselweit bekannte Sven Paech wurde aktiv. Er, der aus „Kairem Rüster“ (= Keitumer Ulmenholz) kleine Engel entstehen lässt, stiftete das 500ste Exemplar für eine Auktion.
Als ich davon gelesen habe, war für mich sofort klar: Die Nummer ist Programm. Also bot ich mit – und tatsächlich wechselte der „Carlotta-Engel“ dann für 500 Euro zu uns in den ALS-Verlag.
Bei der Abholung des Carlotta-Engels traf ich dann neben Sven Paech auch Karsten Nagel. Er gehört nicht nur dem erweiterten Team Sylt-Vorstand an. Dessen Organisation Becks & Nagel for Kids bringt auch viele Hilfsmaßnahmen auf den Weg. Dies übrigens nicht nur für Carlotta. Der gemeinnützige Verein – der auch ganz selbstverständlich die Arbeit anderer Hilfsorganisationen unterstützt – setzt sich mit seinen Projekten dafür ein, dass die Sonne auch für viele andere Kinder wieder ein wenig mehr scheinen kann.
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Wolfgang Hothum, Sven Paech und Karsten Nagel (von links) |
Mein Fazit in Sachen Hilfsbereitschaft: Es ist schön zu sehen, dass es uns Menschen – unabhängig von Alter und sozialem Status – oft ein inneres Bedürfnis ist, anderen zu helfen. Und es ist ebenso schön zu erleben, auf wie vielfältige Art und Weise geholfen werden kann.
Am 26. Juni und 17. Juli findet der Soziale Tag 2025 statt! Ăśber 60.000 SchĂĽler*innen tauschen bundesweit ihren Schulalltag gegen einen Arbeitsplatz und spenden ihren Lohn an SchĂĽler*innen Helfen Leben.
So unterstützen sie nicht nur Jugend- und Bildungsprojekte für Gleichaltrige in Südosteuropa, Jordanien, und im Kontext des Ukrainekriegs, sondern haben auch die Möglichkeit, einen Tag lang in ihren Traumberuf zu schnuppern. Gleichzeitig lernen sie soziales Engagement kennen und setzen ein Zeichen für eine offene und tolerante Gesellschaft.
Wolfgang Hothum
Geschäftsführer / ALS-Verlag
(19.10.2024/WH)
Schlaganfall bei jungen Menschen war für mich viele Jahre gar nicht vorstellbar. Aus eigener Erfahrung weiß ich aber, dass es wirklich jeden treffen kann. Deshalb ist es auch so wichtig, bereits erste Anzeichen zu erkennen. Eine Möglichkeit hierfür ist der FAST-Test, der auf der Website der Deutschen Schlaganfall Hilfe beschrieben wird.
https://www.schlaganfall-hilfe.de/de/verstehen-vermeiden/schlaganfall-erkennen/fast-test
Hallo lieber Uwe, vielen Dank für deinen Kommentar. Ja, du hast recht, es kann wirklich jeden treffen. Wusstest du, dass sogar schon Babys im Mutterleib einen Schlaganfall erleiden können? Danke für deinen Link, diese 4 Punkte helfen dabei, die Symptome eines Schlaganfalls rechtzeitig zu erkennen.