Freundschaften und wie sie unser Leben bereichern

„Die Anna mag ich, wir sind jetzt für immer allerbeste Freundinnen“, sprudelte es auf dem Nachhausweg aus meiner Schwester nach ihrem ersten Tag im Kindergarten heraus. Und was sie seinerzeit zwar sagte, aber nicht wirklich wissen konnte, hat sich in den letzten 30 Jahren tatsächlich bewahrheitet.

Die beiden Mädels klebten die komplette Kindheit und Jugendzeit aneinander und hielten zusammen wie Pech und Schwefel. Sie teilten Sandförmchen, Füller, Lippenstifte, lernten zusammen für das Abitur und schwärmten zwischendurch sogar für denselben Jungen.

Auch dass sie später in unterschiedlichen Städten studierten, konnte der Freundschaft nichts anhaben und die beiden sind nach wie vor innig verbunden.

Freundschaften und wie sie unser Leben bereichern

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Wie entstehen Freundschaften?

Schon kleine Kinder sind in der Lage, Freundschaften zu schließen. Beim Buddeln im Sandkasten, Klettern oder Schaukeln auf dem Spielplatz oder in Krabbelgruppen erleben sie ein anderes Kind und spüren, ob es ihnen sympathisch ist. Der erste Schritt ist getan.

Treffen sich diese Kinder häufiger und stellen fest, dass sich mit dem jeweils anderen harmonisch spielen oder Blödsinn machen lässt, Spielsachen oder Süßigkeiten getauscht werden können, gemeinsame Interessen bestehen und man sich auch ohne Worte gut versteht, entsteht mehr und mehr eine vertraute Verbundenheit.

Eine Freundschaft entwickelt sich natürlich nicht von heute auf morgen, sondern braucht viele Stunden intensiver gemeinsamer Zeit, um zu wachsen und sich zu festigen.

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Was ist Freundschaft eigentlich?

Jeder definiert Freundschaft für sich ein wenig anders, aber im Grunde kann man sagen, dass es sich dabei um eine positive und vertraute, zwischenmenschliche Beziehung handelt.

Wie nah sich die Freunde oder Freundinnen dabei sind, wie oft sie sich sehen oder hören, inwieweit sie füreinander da sind und was sie gemeinsam unternehmen, entscheiden diejenigen dabei selbst, wichtig ist nur, dass es sich für beide gut und richtig anfühlt.

Warum sind uns manche Menschen sympathisch, andere hingegen nicht?

Der erste Eindruck geschieht in der Regel über die Optik. Wir entscheiden in Sekundenbruchteilen, ob uns unser Gegenüber sympathisch ist. Dieser allererste Eindruck ist jedoch nicht in Stein gemeißelt, er kann revidiert werden, wenn wir das Gegenüber länger kennen und Ähnlichkeiten oder liebenswerte Eigenschaften entdecken. Ob die „Chemie“ stimmt, wird Forschern zufolge allerdings auch über den Geruchssinn gesteuert.

Tipps zur Pflege von Freundschaften

Freundschaften brauchen Pflege und Aufmerksamkeit, um zu gedeihen. Hier sind einige praktische Tipps, wie du deine Freundschaften stärken kannst:

  • Regelmäßiger Kontakt: Halte regelmäßig Kontakt, sei es durch Anrufe, Nachrichten oder persönliche Treffen. Kleine Gesten wie eine kurze Nachricht zeigen, dass du an den anderen denkst.
  • Zuhören und Interesse zeigen: Sei ein guter Zuhörer und zeige echtes Interesse am Leben deiner Freunde. Frage nach ihren Sorgen und Freuden und sei für sie da, wenn sie dich brauchen.
  • Gemeinsame Aktivitäten: Unternehmt regelmäßig etwas zusammen. Gemeinsame Erlebnisse schaffen Erinnerungen und stärken die Bindung.
  • Ehrlichkeit und Offenheit: Sei ehrlich und offen in deinen Gesprächen. Sprich über deine Gefühle und ermutige deine Freunde, das Gleiche zu tun.
  • Unterstützung bieten: Sei da, wenn deine Freunde Unterstützung brauchen, sei es emotional, praktisch oder durch einfaches Dasein.

Diese Punkte gehören für die meisten Menschen zu einer Freundschaft

  • Den anderen nehmen, wie er ist: Klar, kann es Eigenschaften geben, die uns am anderen nerven oder uns so richtig auf die Palme bringen, aber in einer Freundschaft ist es wichtig, den anderen zu akzeptieren – wir sind ja auch nicht immer perfekt.
  • Einander vertrauen können: Wer dem Freund oder der Freundin ein Geheimnis anvertraut, muss sicher sein können, dass es dort auch wirklich gut aufgehoben ist.
  • Sich gegenseitig unterstützen: Egal, ob wir Trost brauchen, wenn wir traurig sind, jemanden, der uns aufmuntert, uns beim Umzug hilft oder uns vor anderen verteidigt. Gute Freunde sind füreinander da und helfen sich gegenseitig.
  • Sich aufeinander verlassen können: Wenn ich sage, ich hole dich um 9 Uhr ab, dann mache ich das auch, egal, ob es regnet, ich hundemüde bin oder gerade ein spannendes Fußballspiel im Fernsehen kommt. Zuverlässige Menschen halten ihr Wort, erfüllen ihre Zusagen gewissenhaft und pünktlich.
  • Ehrlich zueinander sein: Es ist nicht immer einfach und manchmal auch super unangenehm, dem anderen die Wahrheit zu sagen, aber genau das macht eine Freundschaft aus. Dazu gehört auch, ehrlich zu sagen, was man vom anderen erwartet, und nicht versucht, ihn so zu manipulieren, dass er das Gewünschte tut.

Wissenschaftliche Perspektive

Freundschaften spielen eine zentrale Rolle für unser Wohlbefinden. Studien zeigen, dass Menschen mit starken sozialen Bindungen tendenziell länger leben und weniger anfällig für psychische Erkrankungen sind. Die Wissenschaft hat festgestellt, dass das Hormon Oxytocin, oft als „Kuschelhormon“ bezeichnet, eine Schlüsselrolle spielt.

Es wird freigesetzt, wenn wir Zeit mit engen Freunden verbringen und fördert Gefühle von Vertrauen und Verbundenheit. Diese chemischen Prozesse in unserem Gehirn tragen wesentlich dazu bei, dass wir uns in der Gesellschaft von Freunden sicher und glücklich fühlen.

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Warum ist es wichtig, Freunde zu haben?

In der heutigen digitalen Welt haben sich Freundschaften verändert und erweitert. Soziale Medien und Messaging-Apps ermöglichen es uns, mit Freunden aus der ganzen Welt in Kontakt zu bleiben. Virtuelle Freundschaften können zwar ebenso wertvoll sein wie reale, sollten aber auf echten Interaktionen und Vertrauen basieren.

Denn Freunde geben uns Sicherheit, wir können sie um Rat fragen, uns auf sie verlassen und sie kennen uns manchmal fast besser als wir uns selbst. Unsere guten Freunde sind unsere Anker in schlechten Zeiten, motivieren und unterstützen uns. Und all das sorgt für ein Sicherheitsgefühl und macht uns glücklich.

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Kulturelle Unterschiede

Freundschaften werden in verschiedenen Kulturen unterschiedlich gepflegt und geschätzt. In vielen asiatischen Kulturen zum Beispiel steht die Gruppe über dem Individuum, und Freundschaften sind tief in soziale Strukturen eingebettet. In Japan gibt es das Konzept des „nakama“, das enge, fast familiäre Freundschaften beschreibt.

Im Gegensatz dazu schätzen westliche Kulturen oft die individuelle Freiheit und Unabhängigkeit, was bedeutet, dass Freundschaften flexibler und weniger formal sein können. Unabhängig von kulturellen Unterschieden sind Vertrauen, Unterstützung und gemeinsame Erlebnisse wichtige Faktoren für eine Freundschaft.

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Witzige Facts rund um die Freundschaft

Sprüche und Zitate rund um die Freundschaft

  • Wahre Freunde kennen nicht nur deine verrücktesten Geschichten, sie haben sie zusammen mit dir erlebt.
  • Freundschaft ist Verstehen ohne Worte.
  • Ich bekloppt, du bekloppt – perfekte Freundschaft!
  • Falsche Freunde glauben Gerüchten. Echte Freunde glauben an dich.
  • Freunde sind die Familie, die wir uns selbst aussuchen.
  • Wenn die Freundschaft echt ist, dann ist die Entfernung egal.
  • Echte Freunde kann man nicht kaufen, sie sind ein Geschenk.
  • Freunde sind die wichtigste Zutat im Rezept des Lebens.
  • Freundschaft muss nicht perfekt sein. Nur echt.
  • Wirklich hinter dir steht, wer sich auch mal vor dich stellt.
  • Es heißt Freundschaft, weil man mit Freunden alles schafft.
  • Die Freunde, die man um 4 Uhr morgens anrufen kann, die zählen.
  • Gute Freunde erkennt man leichter, wenn das Leben schwerer wird.
  • Freundschaft wärmt die Seele, wenn sich die Sonne versteckt.
  • Wahre Freunde stolpern in dein Leben und bleiben mit voller Absicht.
  • Ein Freund ist ein Mensch, vor man laut denken darf.

Ungewöhnliche tierische Freundschaften

Extra Bild Freundschaften 6

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TV- und Film-Freunde

  • Pippi, Tom und Annika erleben unzählige Abenteuer zusammen.
  • Harry Potter, Hermine Granger und Ron Weasley kämpfen gemeinsam gegen Voldemort.
  • Bibi und Tina sind echte Freundinnen und sind immer füreinander da.
  • Biene Maja und Willi teilen sich das ein oder andere Nektartöpfchen.
  • Die Maus und der Elefant verstehen sich, obwohl sie ganz und gar unterschiedlich sind.
  • Ernie und Bert zoffen sich zwar manchmal, halten aber zusammen, wenn es drauf ankommt.
  • Asterix und Obelix gehen in einem kleinen, fiktiven Küstendorf in Aremorica (der heutigen Bretagne) im Nordwesten Galliens durch dick und dünn.

Populäre Freundschaften

  • Bei Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller war es Freundschaft auf den zweiten Blick, denn als sich die beiden das erste Mal begegneten, bewunderte der jüngere Schiller Goethe zwar, war aber auch ziemlich eingeschüchtert. Goethe hingegen schätzte Schiller als untalentiert ein. Erst bei einem späteren Treffen kamen die beiden einander näher und es entwickelte sich eine innige Freundschaft.
  • Die beiden Künstler Pablo Picasso und Henri Matisse waren ein ungewöhnliches Paar. Picasso war ein recht kritischer Mensch, doch Matisse war der einzige zeitgenössische Künstler, den er akzeptierte und der ihm viel bedeutete. Matisse empfand ebenso und sagte einmal „Wenn einer von uns stirbt, wird es einige Dinge geben, über die der andere mit niemandem sonst sprechen kann.“
  • Die Freundschaft der beiden Schauspielerinnen Jennifer Aniston und Courtney Cox begann am Set zur Serie „Friends“ im Jahr 1994. Seit dieser Zeit sind die beiden eng befreundet und stehen in regelmäßigem Kontakt.
  • Bastian Schweinsteiger und Lukas Podolski sind seit vielen Jahren gute Freunde. Bastian Schweinsteiger schrieb Lukas Podolski zu dessen Abschied aus der deutschen Nationalmannschaft „Lieber Lukas, uns verbindet seit Jahren eine Freundschaft, wie es sie nicht oft gibt im Leben.“
  • Matt Damon und Ben Affleck sind schon seit über 40 Jahren befreundet. Sie kannten sich schon als Teenager, wuchsen zusammen in einem Vorort von Boston auf. Die beiden wohnten sogar zum Anfang ihrer Karriere zusammen und teilten sich in dieser Zeit ein Bankkonto.

Extra Bild Freundschaften 1Fazit

Freundschaften sind ein wesentlicher Bestandteil unseres Lebens und schenken uns Sicherheit, Freude und Unterstützung. Sie beginnen oft in der Kindheit, durch gemeinsame Erlebnisse und geteilte Interessen, und wachsen im Laufe der Zeit zu tiefen, vertrauten Verbindungen heran. Freundschaften definieren sich durch Vertrauen, Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit und gegenseitige Akzeptanz – Eigenschaften, die uns durch gute und schlechte Zeiten tragen.

Ob in berühmten Geschichten, im realen Leben oder sogar zwischen historischen Persönlichkeiten, Freundschaften haben die Kraft, uns zu inspirieren und zu stärken. Am internationalen Tag der Freundschaft erinnern wir uns daran, wie wertvoll und unersetzlich diese Beziehungen sind. Sie sind die Familie, die wir uns selbst aussuchen, und ein unverzichtbarer Teil des Rezepts für ein erfülltes Leben.

Übrigens, am 30. Juli zelebrieren wir den internationalen Tag der Freundschaft, Das ist doch mal ein guter Anlass, alte und neue Freundschaften zu feiern.

(11.07.2024/DD)

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