Wie viel Taschengeld ist genug? Die ultimative Diskussion für Eltern

Wer hat sie nicht, die ständige Diskussion mit den Kids übers Taschengeld. Bei uns zu Hause ist es auf jeden Fall immer wieder mal Thema. Und da geht es selten darum ob sondern wieviel und für was es ausgegeben werden darf. Aber wieviel ist denn nun angemessen? Und ab wann ist Taschengeld eigentlich sinnvoll?

Wir haben das Thema mal genauer betrachtet und auch gleich mal geschaut, wie es früher so war.

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Warum und ab wann ist Taschengeld wichtig?Extra Bild Taschengeld 2

Mit Taschengeld machen Kinder ihre ersten Erfahrungen im Umgang mit Geld. Sie lernen, dass sie ihre kleineren und größeren Wünsche durch Sparen erfüllen können, und sie erkennen den Zusammenhang zwischen Geld, Bedürfnissen und Kosten.

Es sollte Kindern genügend Flexibilität bieten, um eigene Kaufentscheidungen zu treffen und das Abwägen von Kaufmöglichkeiten zu üben. Beispielsweise das Konzept des Verzichts, wie „Wenn ich dieses Spielzeug kaufe, muss ich auf das andere verzichten, das ich ebenfalls haben möchte!“.

Ab wann man Taschengeld geben sollte, ist natürlich auch von eigenen Möglichkeiten abhängig. Kinder können anfangen, Geld zu verstehen und zu handhaben, sobald sie das Kindergartenalter überschritten haben. Jetzt können sie nämlich lernen, wie man Münzen unterscheidet.

Das Alter, in dem sie zur Schule gehen, ist ideal für den Beginn, da sie dann anfangen, mathematisch zu denken und Zahlen zu begreifen. Sie beginnen, kleinere Geldbeträge zu berechnen und zu lernen, Dingen einen Wert zu geben. Bis sie etwa 9 Jahre alt sind, ist es ratsam, das Taschengeld wöchentlich zu geben, da sie noch Schwierigkeiten haben, längere Zeiträume zu bewältigen.

Warum ist Taschengeld also wichtig? Es ist ein wichtiger Bestandteil des Erwachsenwerdens. Es lehrt Kinder den Wert des Geldes, hilft ihnen, Verantwortung zu übernehmen und bereitet sie auf das Erwachsenenleben vor.

Taschengeld in der digitalen Welt

Heute ist Geld oft digital. Apps und Online-Banking machen es einfach, Geld zu sparen, auszugeben und zu verwalten. Dies hat das Verhalten in einigen Fällen verändert, bietet aber auch neue Möglichkeiten für digitale Gelderziehung.

Zum Beispiel das Girokonto spielt eine unerlässliche Rolle im heutigen Geschäftsleben und es ist sinnvoll, Kinder dazu zu ermutigen, seine Funktionalitäten schon früh zu erlernen. Experten empfehlen die Eröffnung eines Girokontos für Kinder ab 12 Jahren. Viele Banken bieten spezielle, gebührenfreie Konten für Jugendliche an, die ausschließlich als Guthabenkonten geführt werden, um das Risiko einer Verschuldung zu vermeiden.

Mit dem Beginn der weiterführenden Schule können Jugendliche anfangen, eigenständig Geldgeschäfte zu tätigen und ihr Konto zu verwalten, was zu langfristiger finanzieller Selbstständigkeit führt. Es ist wichtig, eine Bank zu wählen, die in der Nähe des Kindes zugänglich ist und deren gesetzliche Vertreter dem Konto zustimmen.

Sparen oder verprassen?Extra Bild Taschengeld 1

Es ist ein echter Lernprozess in unserer Familie und natürlich auch für die Kinder, wie sie ihr Geld eigenständig verwalten. Für uns ist wichtig dass sie den Wert von Geld, Sparen und Ausgeben verstehen.

Und natürlich haben wir uns hier vorher auch versucht schlau zumachen. Umfragen zeigen, dass 78% der Sprösslinge tatsächlich einen Teil ihres Geldes beiseitelegen, wohingegen der Rest für Spielzeug, Bücher, Kleidung, Geräte und Freizeitaktivitäten ausgegeben wird.

Es gibt unterschiedliche Meinungen, ob das Taschengeld in direktem Zusammenhang mit den Hausarbeiten der Kinder stehen sollte. Manche Experten denken, das würde den Kindern einen direkten Zusammenhang zwischen Arbeit und Geld vermitteln.

Wir geben tatsächlich für kleinere Arbeiten z.B. im Garten einen Obolus. Haben uns aber darauf geeinigt dass dieses Geld gespart wird um größere Wünsche zu erfüllen.

Was wir aber nicht machen ist es zu kürzen, wenn es mal in der Schule nicht so rund läuft. Im Umkehrschluss werden sie aber auch für gute Leistungen nicht belohnt.

Taschengeld gestern und heute

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Meine Oma kam immer mit dem Satz „Früher gab es sowas nicht“. Toller Satz, um jegliche Diskussion im Kein zu ersticken, aber leider heute nicht mehr anwendbar denn wir haben ja zum Glück das Internet zum Recherchieren. Also wie war das früher so? Und wie ist es heute?

In den frühen 20er Jahren war das Taschengeld in Deutschland knapp und es war für Kinder eine erste Gelegenheit, das Sparen und Geldmanagement zu erlernen. Während der 50er und 60er Jahre, beeinflusst durch den Wirtschaftsaufschwung, gab es ein Wachstum im Taschengeld und eine steigende Konsumkultur.

In den 80er Jahren bis heute, hat es sich stetig erhöht, wobei Inflation und sich ändernde Konsumgewohnheiten den Kindern mehr Möglichkeiten boten, ihr Geldmanagement zu verbessern.

Die Höhe selbst schwankte, mit wenigen Mark pro Woche in den 50ern und 60ern, bis hin zu etwa 5-20 Mark in den 70ern und 80ern, und möglicherweise 10-50 Mark in den 90er Jahren.

Heute könnte das Taschengeld bei jüngeren Kindern, Grundschulalter (6-10 Jahre), etwa 1 bis 5 Euro pro Woche betragen. Für Kinder zwischen 11 und 14 Jahren sollte es bei einer Spanne von 5 bis 15 Euro pro Woche liegen. Ältere Kinder und Jugendliche (15-18 Jahre) sollten in der Regel etwas mehr erhalten. Hier könnte die Spanne etwa 10 bis 30 Euro pro Woche sein und sollte monatlich ausgezahlt werden.

Wer sich immer noch unsicher ist und mehr Argumente gegenüber den kleinen Räubern braucht … es gibt eine tolle Website taschengeld-tabelle.de, auf der stehen viele nützliche Infos, was aus heutiger pädagogischer Sicht sinnvoll ist.

Tipps für Eltern

  • Konstante Regelungen: Euer Nachwuchs sollte nicht um sein Taschengeld bitten müssen. Wenn ihr den Betrag und den Auszahlungstag bestimmt habt, bleibt dabei. Dadurch kann euer Kind darauf vertrauen, dass es sein Geld bekommt und es lernen, finanziell vorauszuplanen. Des weiteren sollte der Betrag konstant sein und nicht von Verhaltensweisen oder Leistungen beeinflusst werden.
  • Bargeld oder Banküberweisung? Geld kann ein sehr abstraktes Thema sein. Bei jüngeren Kindern kann es hilfreich sein, ihnen alles in bar zu geben. Ab etwa 12 Jahren könntet ihr in Erwägung ziehen, ein eigenes Girokonto für sie zu eröffnen und das Taschengeld darauf zu überweisen. Spezielle Konten für Jugendliche können nicht ins Minus gehen und stärken das Gefühl der Eigenverantwortlichkeit.
  • Unterstützung beim Geldmanagement: Euer Nachwuchs durchläuft gerade einen Lernprozess und das beinhaltet auch Fehltritte. Wenn die Moneten zu schnell ausgegeben werden oder eure Kinder ihre Käufe bereuen, könnt ihr ihnen beim nächsten Mal unterstützend zur Seite stehen und ihnen Ratschläge geben, wie sie ihr Geld besser verwalten können. Tadel ist hier weniger hilfreich als geduldige Begleitung.
  • Situation bei getrennten Eltern: In Fällen getrenntlebender Eltern sollten beide Elternteile sich über die Höhe im Klaren sein. Entweder zahlt jeder die Hälfte oder das Kind erhält den Betrag nur von einem Elternteil. Ein paar zusätzliche Euro könnten von eurem Kind als falsches Signal interpretiert werden und als Grundlage für den Vergleich zwischen den Elternteilen dienen.

Der Blick nach vorn und FazitTaschengeld

Was erwartet uns wohl in Zukunft für dieses Thema? Könnten Kryptowährungen das nächste große Ding sein? Oder automatisierte Spar-Apps? Der technologische Fortschritt wird einen Einfluss auf das Taschengeld haben und somit auch unsere Diskussionen darüber beeinflussen und es ist spannend, welche Veränderungen auf uns zukommen.

Unser Fazit bei der Diskussion ums Taschengeld … wir sind zu dem Schluss gekommen, dass es keine pauschale Antwort auf die Frage gibt, wie viel genug ist. Es hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Alter des Kindes, den individuellen Bedürfnissen und dem finanziellen Spielraum der Familie.

Dennoch gibt es einige Tipps und Tricks, wie Eltern das Thema Taschengeld angehen können. Wichtig ist es zum Beispiel, klare Regeln und Vereinbarungen zu treffen und das Kind in die Entscheidungsfindung mit einzubeziehen.

Für uns als Familie ist klar, Taschengeld mehr als nur Geld – es ist eine Herausforderung, eine Möglichkeit und ein Lehrmittel. Es hilft den Kindern, wichtige Lektionen zu lernen und sich auf das finanzielle Leben als Erwachsener vorzubereiten.

(04.11.2023/MP)

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