Flugdrachen – oder der mit dem Wind tanzt

Die Radfahrer unter uns haben es sicher schon bemerkt: Der Gegenwind wird täglich doller. Das heißt: Der Sommer liegt in den letzten Zügen und der Herbst naht mit Riesenschritten und verpasst dabei der Luft ordentlich Extra-Speed. Weil wir den auffrischenden Wind ausnutzen wollen, lassen wir bald wieder unsere Flugdrachen steigen!

Drachensteigen ist mehr als nur ein beliebter Zeitvertreib – es ist ein spannendes Abenteuer für die ganze Familie! Doch nicht alle Drachen sind gleich: Es gibt verschiedene Modelle, die perfekt darauf abgestimmt sind, ob ein Anfänger oder ein erfahrener Drachenpilot die Fäden in den Händen hält.

In diesem Beitrag erklären wir die Unterschiede zwischen den verschiedenen Drachenarten und geben hilfreiche Tipps, wie jeder Drachen erfolgreich in die Lüfte steigt.

Was ihr auf dieser Seite findet

Drachen ist nicht gleich Drachen

Es gibt Einleiner (die sind – wie der Name schon sagt – nur an einer Schnur befestigt). Diese Art der Flugdrachen ist vor allem für kleinere Kinder ideal, weil kein allzu starker Zug auf der Leine entsteht.

Extra Bild Flugdrachen 3

Die Mehrleiner (so nennt man die an zwei oder vier Schnüren befestigten Flugdrachen) sind eher was für die Großen und Geübten. Sie lassen sich gezielter steuern. Mit ordentlich Übung und Geschick sind damit tolle Flugmanöver möglich. Weil sich diese Teile so gut lenken lassen, werden sie auch als Lenkdrachen bezeichnet.

Extra Bild Flugdrachen 1

Extra Bild Flugdrachen

Drachen steigen lassen – wann und wie?

Wann? Am besten funktioniert das Drachensteigenlassen im Herbst, wenn es windig, aber nicht zu stürmisch ist. Denn wenn der Wind zu doll und zu böig bläst, fliegt der Drachen nicht schön, sondern wird nur hin- und her geschleudert. Ab einer Windgeschwindigkeit von 12 km/h beginnt der Drachen zu steigen.

Bei Windstärke 3 (das entspricht einer Windgeschwindigkeit von 12 bis 19 km/h) fliegt er am besten. Wer in Küstennähe wohnt, hat fast ganzjährig den nötigen Wind für diesen Sport. Regen und Nebel mögen die Drachen nicht besonders und bei Gewitter ist das Drachensteigenlassen natürlich supergefährlich!

Wie? Windrichtung bestimmen (angefeuchteten Finger oder ein Tuch in die Luft halten). So hinstellen, dass ihr den Wind im Rücken habt und den Drachen vor den Füßen ablegen. Danach langsam rückwärts gehen und die Drachenschnur langsam von der Spule abwickeln. Nun kurz an der Schnur ziehen, damit sich der Drachen aufstellt. So gelangt der Wind unter die Drachenfläche und erfasst ihn.

Wenn der Drachen in der Luft ist, die Schnur immer unter Spannung halten. Ist die Schnur nicht mehr gespannt, sinkt der Drachen. Diese physikalische Eigenschaft lässt sich nutzen, um den Drachen wieder zur Landung zu bewegen.

Achtung

Auch wenn das Drachensteigenlassen ein echtes Kinderspiel ist, müssen einige Faktoren beachtet werden:

  • Drachen nicht in der Nähe von Sportflugplätzen und Flughäfen steigen lassen, sondern einen Mindestabstand von 3 Kilometern einhalten.
  • Drachen nicht in der Nähe von Hochspannungsleitungen, elektrifizierten Bahngleisen, Autobahnen, Industriegebieten und dichtbesiedelten Wohngebieten steigen lassen (Mindestabstand von 600 Metern einhalten).
  • Die Drachenschnur sollte wegen der Leitfähigkeit kein Metall enthalten und darf ohne Ausnahmegenehmigung laut § 16 der Luftverkehrsordnung nicht länger als 100 Meter sein.

Die Geschichte der Flugdrachen

Windkraft als Drachen-Antrieb hat Tradition

Wer den Flugdrachen erfunden hat, ist nicht bekannt, allerdings sollen sich solche aus Seide und Bambusstämmen gefertigten Exemplare schon im 6. Jahrhundert vor Christus in China in der Luft getummelt haben. Weil Seide ein recht kostbares und teures Material war, blieb dieser Spaß nur der reichen Bevölkerung vorbehalten. Erst als das Papier auch für „Normalos“ zugänglich war, wurde der Flugdrachen populär.

Extra Bild Flugdrachen 2Die Drachen gehen um die Welt

Anfangs war der Luftikus vor allem in Japan und Korea beliebt. Die Japaner entwickelten mehr als 300 verschiedene Drachentypen mit faszinierenden Materialien und Verzierungen. Beim japanischen Neujahrsfest kommt dem Flugdrachen eine besondere Rolle zu. Auch in Afghanistan wird beim Drachenfest das Drachensteigenlassen zelebriert. Die Europäer kamen mit dem Flugdrachen erst im 16. Jahrhundert in Kontakt und nutzten diesen hauptsächlich als Kinderspielzeug.

Nicht nur Fun, sondern auch nützlich

Dass diese Flugdrachen mehr drauf haben, als nur ein Spielzeug zu sein, erkannte man im 18. Jahrhundert. Der amerikanische Naturwissenschaftler Benjamin Franklin untersuchte mit dem Flugdrachen die Wirkung von elektrischen Blitzen. Und auch bei der Entwicklung von Flugmaschinen ließ man sich vom Verhalten des Flugdrachens inspirieren.

Unser Tipp

Na, habt ihr jetzt auch Lust aufs Drachensteigen bekommen? Schnellentschlossene finden in unserem Shop ein fix und fertiges Set.

Extra Bild Drachen Drachen

Kinder können die besonders leichte Kunststofffolie nach Belieben bunt anmalen, z.B. mit Kreul Textil-Marker. Die Schnur mit einer Länge von 25 m ist bereits fest am Drachen fixiert. Dann werden die Stäbe in die vorhandenen Hülsen eingesteckt und schon kann der Drachen steigen.

Oder ihr besorgt euch das nötige Material in unserem Shop und konstruiert selbst einen. Eine tolle Anleitung hierfür bekommt ihr zum Beispiel hier.

Doch egal, wie ihr euch entscheidet: Wir sind sicher, ihr habt beim Zusammenbau und später beim Fliegenlassen eine Menge Spaß.

(14.09.2024/DD)

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2 Kommentare

  1. Maurice sagt:

    Spätestens beim Anschauen des kleinen Videos wurden bei mir Erinnerungen wach und ich kann allen Eltern nur zuraten, sich zusammen mit den Kindern zunächst an einem Selbstgebauten zu versuchen. Mein Opa musste seinen vier Enkeln zeigen, wie die einfache Raute geht und irgendwann haben wir zusammen sogar achteckige Drachen gebaut.

    1. Diana sagt:

      Hallo Maurice, danke, dass du deine Kindheitserinnerungen mit uns teilst. 🙂 Wow, achteckige Drachen, die waren bestimmt die Luftikus-Highlights schlechthin. Falls du wieder einmal einen solchen bauen solltest, freuen wir uns natürllich über ein Foto!

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