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Huiii, der Wind pustet heute aber ordentlich. Während ich beim Laubkehren den Besen schwinge und versuche, die herumwirbelnden Blätter einzufangen, formt das stramme Lüftchen meine Haare in Windeseile zu einer trendy Sturm-Frisur – und schon wird mir klar: Das luftige Element hat an solchen Tagen ganz schön was drauf. Diese Energie lässt sich doch sicher besser nutzen. Also, schnell den Besen in die Ecke stellen, den Flugdrachen aus der Bastelkiste holen und nix wie raus auf die Wiese oder das freie Feld.
Es gibt Einleiner (die sind – wie der Name schon sagt – nur an einer Schnur befestigt). Diese Art der Flugdrachen ist vor allem für kleinere Kinder ideal, weil kein allzu starker Zug auf der Leine entsteht.
Die Mehrleiner (so nennt man die an zwei oder vier Schnüren befestigten Flugdrachen) sind eher was für die Großen und Geübten. Sie lassen sich gezielter steuern. Mit ordentlich Übung und Geschick sind damit tolle Flugmanöver möglich. Weil sich diese Teile so gut lenken lassen, werden sie auch als Lenkdrachen bezeichnet.
Wann? Am besten funktioniert das Drachensteigenlassen im Herbst, wenn es windig, aber nicht zu stürmisch ist. Denn wenn der Wind zu doll und zu böig bläst, fliegt der Drachen nicht schön, sondern wird nur hin- und her geschleudert. Ab einer Windgeschwindigkeit von 12 km/h beginnt der Drachen zu steigen. Bei Windstärke 3 (das entspricht einer Windgeschwindigkeit von 12 bis 19 km/h) fliegt er am besten. Wer in Küstennähe wohnt, hat fast ganzjährig den nötigen Wind für diesen Sport. Regen und Nebel mögen die Drachen nicht besonders und bei Gewitter ist das Drachensteigenlassen natürlich supergefährlich!
Wie? Windrichtung bestimmen (angefeuchteten Finger oder ein Tuch in die Luft halten). So hinstellen, dass ihr den Wind im Rücken habt und den Drachen vor den Füßen ablegen. Danach langsam rückwärts gehen und die Drachenschnur langsam von der Spule abwickeln. Nun kurz an der Schnur ziehen, damit sich der Drachen aufstellt. So gelangt der Wind unter die Drachenfläche und erfasst ihn.
Wenn der Drachen in der Luft ist, die Schnur immer unter Spannung halten. Ist die Schnur nicht mehr gespannt, sinkt der Drachen. Diese physikalische Eigenschaft lässt sich nutzen, um den Drachen wieder zur Landung zu bewegen.
Auch wenn das Drachensteigenlassen ein echtes Kinderspiel ist, müssen einige Faktoren beachtet werden:
Wer den Flugdrachen erfunden hat, ist nicht bekannt, allerdings sollen sich solche aus Seide und Bambusstämmen gefertigten Exemplare schon im 6. Jahrhundert vor Christus in China in der Luft getummelt haben. Weil Seide ein recht kostbares und teures Material war, blieb dieser Spaß nur der reichen Bevölkerung vorbehalten. Erst als das Papier auch für „Normalos“ zugänglich war, wurde der Flugdrachen populär.
Anfangs war der Luftikus vor allem in Japan und Korea beliebt. Die Japaner entwickelten mehr als 300 verschiedene Drachentypen mit faszinierenden Materialien und Verzierungen. Beim japanischen Neujahrsfest kommt dem Flugdrachen eine besondere Rolle zu. Auch in Afghanistan wird beim Drachenfest das Drachensteigenlassen zelebriert. Die Europäer kamen mit dem Flugdrachen erst im 16. Jahrhundert in Kontakt und nutzten diesen hauptsächlich als Kinderspielzeug.
Dass diese Flugdrachen mehr drauf haben, als nur ein Spielzeug zu sein, erkannte man im 18. Jahrhundert. Der amerikanische Naturwissenschaftler Benjamin Franklin untersuchte mit dem Flugdrachen die Wirkung von elektrischen Blitzen. Und auch bei der Entwicklung von Flugmaschinen ließ man sich vom Verhalten des Flugdrachens inspirieren.
Na, habt ihr jetzt auch Lust aufs Drachensteigen bekommen? Schnellentschlossene finden hier ein fix und fertiges Set. Oder ihr besorgt euch das nötige Material in unserem Shop und konstruiert selbst einen. Eine tolle Anleitung hierfür bekommt ihr zum Beispiel hier.
Doch egal, wie ihr euch entscheidet: Wir sind sicher, ihr habt beim Zusammenbau und später beim Fliegenlassen eine Menge Spaß.
(27.09.2022/DD)
Spätestens beim Anschauen des kleinen Videos wurden bei mir Erinnerungen wach und ich kann allen Eltern nur zuraten, sich zusammen mit den Kindern zunächst an einem Selbstgebauten zu versuchen. Mein Opa musste seinen vier Enkeln zeigen, wie die einfache Raute geht und irgendwann haben wir zusammen sogar achteckige Drachen gebaut.
Hallo Maurice, danke, dass du deine Kindheitserinnerungen mit uns teilst. 🙂 Wow, achteckige Drachen, die waren bestimmt die Luftikus-Highlights schlechthin. Falls du wieder einmal einen solchen bauen solltest, freuen wir uns natürllich über ein Foto!