Resilienz bei Kindern fördern – hier gibt’s Infos und Tipps

Oh, nein! Der schon lange geplante und heiß ersehnte Ausflug zum Bauernhof wird kurzfristig abgesagt, weil der Bauer, der uns herumführen wollte, erkrankt ist.

Suna verkriecht sich. Aylin weint und Göya wirft sich schreiend und tobend auf den Boden. Leo fragt mich, was er denn jetzt machen soll. Nur Ava bleibt ruhig: „Oh, das ist schade. Aber dann warten wir einfach, bis der Bauer wieder gesund ist und spielen so lange Bauernhof hier im Gruppenraum.“

Sie zupft Leo am Ärmel und zeigt ihm, wie sich die dicken Kissen der Kuschelecke mit ein wenig Fantasie in Kühe und Schweine verwandeln.

Kurz darauf beginnt sie damit, die Tiere zu füttern und die Kühe zu melken. Im Nu sind auch andere Kinder mit von der Partie. Ein angeregtes Bauernhof-Spiel entsteht und tierische Muh-, Grunz- Bell-, Blök- und Miau-Laute dringen an mein Ohr.

Glückliche Kinder spielen draußen. Bild zum Thema: Resilienz bei Kindern fördern – hier gibt’s Infos und Tipps

Was macht Ava anders?

Ava schafft es, die Enttäuschung darüber, dass der Bauernhofbesuch nicht wie geplant stattfinden kann, als kreativen Impuls für ein neues Spiel zu nutzen.

Sie lässt sich nicht unterkriegen und reagiert mit schöpferischem Tun auf einen Impuls, der für andere Kinder eine ausweglose Lage oder ein Problem darstellt.

Sie nutzt also ihre Enttäuschung kreativ und bleibt handlungsfähig. Diese Fähigkeit nennt man Resilienz.

Resilienz – Was ist das genau?

Kind schlüpft in die Rolle eines Superhelden. Bild zum Thema: Resilienz bei Kindern fördern – hier gibt’s Infos und Tipps

Resilienz beschreibt die Fähigkeit, mit Stress, Enttäuschungen und Herausforderungen umzugehen, ohne daran zu zerbrechen.

Diese innere Stärke hilft uns, in stressigen Momenten ruhig zu bleiben, schwierige Situationen dank einer positiven Grundhaltung zu überstehen, Hindernisse zu überwinden und nach Rückschlägen wieder aufzustehen und gestärkt aus schwierigen Phasen hervorzugehen.

Das klingt alles wunderbar, doch wie können wir dazu beitragen, dass Kinder diese innere Stärke entwickeln?

Resilienz bei Kindern fördern – aber wie?

  • Stabile Bindungen sorgen für Sicherheit: Kinder, die sich sicher fühlen, haben mehr Selbstvertrauen und meistern Herausforderungen besser.
    • Spieltipp: Einen Parcours im Zimmer aufbauen, z.B. Seile in Schlangenlinien zum Balancieren, kleine Hindernisse, die per Hopssprung überwunden werden, Kegel, die einen Slalomlauf erfordern …
      Jedes Kind, das sich dem Parcours stellt, wird von den übrigen Kindern angefeuert. Rufe wie: „Du schaffst das“ „Du bist super“ spornen an und ein finaler Applaus rundet das Parcours-Abenteuer ab.
  • Selbstregulation: Wer seine Emotionen kontrolliert, ist ihnen nicht hilflos ausgeliefert, kann ruhiger reagieren und Lösungen finden.
    • Spieltipp: Über Emotionskarten die verschiedenen Emotionen erkennen, benennen und den Umgang damit besprechen. Wutknete, die mit Schwung auf die Tischplatte geworfen werden darf, hilft dabei, Spannungen abzubauen. Wenn der Ärger verraucht ist, machen Wackelaugen den verformten Knetklumpen zum lustigen Buddy, der so lange wartet, bis er vom nächsten Kind gebraucht wird.
  • Kommunikation: Kinder, die ihre Gefühle ausdrücken, erhalten mehr Unterstützung und verstehen sich selbst besser.
    • Spieltipp: In einer Tröste-Runde meldet jedes Kind ein fiktives Unwohlsein und wird daraufhin von einem anderen Kind getröstet und aufgebaut. Ein Kind sagt zum Beispiel: „Mir tut mein Finger weh.“ Das andere reagiert mit Pusten und klebt beispielsweise ein Pflaster auf.
  • Wertschätzung: Kinder, die sich wertgeschätzt fühlen, sind selbstbewusster und lassen sich nicht so leicht entmutigen.
    • Spieltipp: In einer Komplimente-Dusche sagen wir dem anderen, was wir an ihm mögen. Es tut gut, so etwas zu hören und sorgt für mehr Selbstbewusstsein.
  • Realistischer Optimismus: Herausforderungen sind normal und bieten Lernmöglichkeiten.
    • Spieltipp: Knobelspiele, die mit etwas Nachdenken und Ausprobieren gelöst werden können, sorgen für Erfolgserlebnisse. Wer etwas nicht alleine schafft, probiert es im Team, denn es kann auch Teil der Lösung sein, jemanden zu Rate zu ziehen.
  • Ausgeglichenheit: Resiliente Kinder achten auf ihre Bedürfnisse und wissen, wann sie eine Pause brauchen.
    • Spieltipp: Auszeiten sind nicht langweilig. Ein Kind legt sich auf den Boden, ein anderes fährt mit einer weichen Feder die Arme entlang. Wer das zu kitzelig findet, bekommt stattdessen mit dem Finger ein Bild auf den Rücken „gemalt“.

Kinder sitzen auf dem Boden. Bild zum Thema: Resilienz bei Kindern fördern – hier gibt’s Infos und Tipps Bild zum Thema: Resilienz bei Kindern fördern – hier gibt’s Infos und Tipps

Fazit

Resilienz ist keine angeborene Fähigkeit, sondern wird im Laufe der Zeit entwickelt. Wir können Kinder darin unterstützen, ihre innere Stärke zu entdecken und sie auf die Herausforderungen des Lebens vorzubereiten.

(06.02.2025/DD)

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