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Seitdem wir die seit vielen Monaten an den Folgen eines schweren Schlaganfalls leidende Carlotta mit unseren Blog-Beiträgen begleiten, bewundern wir nicht nur ihr Kämpferherz (und natürlich auch die Tatkraft und den ungebrochenen Optimismus ihrer Familie).
Uns begeistert auch das anhaltende Mitgefühl, das viele Menschen zeigen und das sich bis heute in ungebrochener Intensität in ganz unterschiedlichen Formen und Aktionen niederschlägt.
Großen Anteil daran hat übrigens der Fußballverein Team Sylt und hier vor allem das B-Juniorinnen-Team, in deren Mitte Carlotta mit großer Begeisterung auf Tor- und Punktejagd ging – bis zu dem Tag, der ihr Leben radikal veränderte.
Während der Verein schnell die erste Spendeninitiative ins Leben rief, kreierten Carlottas Mitspielerinnen mit #wirfuercarlotta eine Statement-Zeile, die schnell zur Dachaussage für fast jede Unterstützer-Aktion wurde.
Doch was steckt eigentlich hinter dem Begriff Mitgefühl – und welche Bedeutung hat er für uns persönlich und für das gesellschaftliche Zusammenleben?
Fakt ist: Es stellt eine wichtige Sozialkompetenz dar, die sowohl Beziehungen stärkt als auch der eigenen seelischen Gesundheit dient. Gerade jetzt, in schwierigen Zeiten, sehnen sich Menschen nach Empathie, Zuspruch und Anteilnahme.
Dieses Gefühl ist gleichzusetzen mit der Fähigkeit, Emotionen anderer Menschen zu erkennen, sie nachzuvollziehen und nachzuempfinden. Oder anders ausgedrückt: Wer Anteil nimmt, kann sich in die Gefühlswelt anderer hineinversetzen und dieses Mitfühlen auch zeigen und ausdrücken.
Mitgefühl – das Psychologen im sog. Beruhigungs- und Bindungssystem verorten – gilt als eine dem Menschen bereits angeborene Fähigkeit, da schon Einjährige versuchen, Trost zu spenden. Mit anderen empfinden und ihnen zur Seite zu stehen lässt uns menschlicher erscheinen.
Es ist aber auch gut für die eigene Seele. Denn es fasst emotional an und macht uns klar, dass Glück, Gesundheit und körperliche Unversehrtheit keinesfalls selbstverständlich sind – und auch hierfür liefert das Schicksal von Carlotta ein beeindruckendes Beispiel.
Festzustellen, dass sich ein junger Mensch, den man von Kindesbeinen an kennt, mit dem man befreundet ist und gemeinsamen Interessen nachgeht, von jetzt auf gleich verändert, war für viele in Carlottas Umfeld sicher zunächst ein Schock.
Wie damit umgehen, wenn anfänglich alles zwischen Hoffen und Bangen steht? Wie auf Entwicklungen reagieren? Wie und in welcher Form ist Hilfe möglich? Und wie möchte man Carlotta auf dem Weg zurück ins selbstbestimmte Leben unterstützen und begleiten?
Auf diese und viele weitere Fragen hat Carlottas Umfeld viele überzeugende Antworten gefunden. Und auch hier sind wieder ihre Mitspielerinnen und Freundinnen vom Team Sylt besonders hervorzuheben.
Sie suchen und pflegen den Kontakt. Sie kümmern sich. Sie sorgen über Socialmedia-Kanäle für öffentliches Interesse. Und sie setzen auch sonst immer wieder sichtbare Zeichen.
Eins davon ist das inzwischen obligatorische Gruppenfoto, zu dem sie sich nach jedem Spiel zusammen mit dem Gäste-Team hinter einem großen Statement-Banner versammeln, dessen Aufschrift allen zeigt, was ihnen wichtig ist: „WIR FÜR CARLOTTA“
Carlottas Reha im Pro Prios Medical Center/Bratislava geht zu Ende und ihre Rückkehr auf die Insel steht bevor. Verfolgt weiter ihre Fortschritte und bleibt Teil der #wirfuercarlotta-Bewegung – auf Instagram und natürlich hier bei uns im Blog.
Wolfgang Hothum
Geschäftsführer / ALS-Verlag
(01.02.2025/WH)