Zum Dahinschmelzen schön … Wachsmalfarben schmelzen in der Wärme und verlaufen zu traumschönen Farbgebilden. Diese fantastischen Farbverläufe gelingen ganz easy. Bei der Enkaustik-Technik wird jedes Kunstwerk ganz individuell.
Und das Beste: Aus diesen Farbwelten lassen sich prima Geschenkpapiere, Grußkarten, Geschenkschachteln und Lesezeichen zaubern. Auch Kinder haben großen Spaß an dieser Zufallstechnik – gleich mal weiterlesen, wir zeigen euch, wie`s geht.
Enkaustik-Technik – das braucht ihr dafür

Material
Glattes, beschichtetes Papier (Fotopapier, Geschenkpapier, Enkaustik-Malkarten DIN A5 oder DIN A6) Enkaustik-Wachsblöcke, Öl-Pastellkreiden, STOCKMAR-Wachsmalstifte oder STOCKMAR-Wachsmalblöcke, Enkaustik-Maleisen, Küchenkrepp, Zeitungspapier, Nylonstrumpf, Backpapier |
So wirds gemacht
Schmuckpapiere
Hier wird erst einmal ein bisschen geübt. Aber keine Bange, die Übungsergebnisse werden toll aussehen und auch Anfänger erzielen hier schon zauberhafte Resultate.
- Im ersten Schritt das Maleisen auf den mittleren Temperaturbereich erwärmen und seitlich auf dem Küchenkrepp ablegen.
- Einen Wachsmalblock über das warme Maleisen führen. Damit die Farbe nicht heruntertropft, das Maleisen waagerecht halten. Tipp: Maleisen nicht zu heiß einstellen, denn dann laufen die Farben auf der Eisenfläche zu sehr auseinander.
- Maleisen mit der geschmolzenen Farbe jetzt ohne Druck über das Papier gleiten lassen. Es entsteht ein marmorierter Hell-Dunkel-Verlauf.
- Werden zwei Farben neben- oder untereinander auf das Maleisen aufgebracht, ergeben sich je nach Mischung noch weitere interessante Farbverläufe auf dem Papier. Hier gilt: Einfach mal ausprobieren, denn so findet jeder am besten heraus, wie diese Technik funktioniert. Und ratzfatz ist das ganze Blatt mit verschiedenen Farben gefüllt.
- Wer den Hintergrund noch weiter strukturieren möchte, legt ein kleines Stück Backpapier auf den Untergrund, stellt kurz das heiße Maleisen darauf und zieht dann das Backpapier vom Maluntergrund hoch – der dadurch entstehende Saugeffekt erzeugt tolle Muster. Ähnliche Effekte entstehen auch, wenn das Maleisen beim Darüberfahren seitlich gekippt wird.
Na, wie sieht das Ergebnis aus? Diese Schmuckpapiere (oder die Teile, die am besten gelungen sind) lassen sich prima als Geschenkpapiere, Passepartouts für Bilder oder Lesezeichen verwenden.

Herbstliche Grußkarten
Wer liebe Grüße versenden will, verwendet Enkaustik-Malkarten (DIN A5 oder DIN A6) als Malunterlage – diese sind schön stabil und haben schon das gewünschte Format.
- In einem ersten Schritt das Papier wie oben beschrieben ganzflächig mit Herbstfarben versehen.
- Um die Blattformen aufs Papier zu bekommen, werden diese einfach mit einem Enkaustik-Wachsmalstift auf das Maleisen gemalt und dann aufs Papier übertragen. Danach die Umrisse und Blattadern mit der Spitze und Kante des heißen Maleisens nachziehen, so werden sie heller und ein dreidimensionaler Effekt entsteht.

Wichtige Hinweise
- Vorsicht: Das Maleisen wird heiß. Nicht mit bloßen Händen anfassen und darauf achten, dass das Eisen das Stromkabel nicht berührt.
- Tempo für leuchtende Farben: Verweilt das Maleisen zu lange auf der gleichen Stelle, werden die Farben dunkel und stumpf. Bei einer schnelleren Bewegung behalten die Farben ihre Leuchtkraft.
- Sauberkeit ist Trumpf: Damit die Farben klar bleiben, muss mach jedem Bügelvorgang oder Farbwechsel die Eisenfläche und die Rille mit Krepppapier gereinigt werden.
- Hochglanz per Nylon-Finish: Werden die Enkaustik-Ergebnisse zum Schluss mit einem Nylonstrumpf poliert, erhalten sie eine edle Hochglanz-Optik.
Enkaustik-Facts
- Das Wort Enkaustik stammt aus dem Altgriechischen: ἐγκαυστικός, was „einbrennen“ bedeutet.
- Vitruv (ca. 80 bis 10 v. Chr.) ein römischer Architekt, Ingenieur und Architekturtheoretiker des 1. Jahrhunderts v. Chr. beschreibt in seinen Werken 9 unterschiedliche Arten der Enkaustik-Malerei.
- Schon die alten Ägypter verzierten metallene Tafeln in der Enkaustik-Technik.
- Die Enkaustik-Technik wurde im Altertum gerne zur sakralen Malerei verwendet und so wurden viele berühmte Ikonen auf diese Weise gestaltet.
Idee von Sonngard Wagner
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(22.10.2024/DD)