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„Du redest mit deinem Auto? Also, du hast ja echt lustige Macken!“ Diese wenig nette Umschreibung meiner Person erreichte mich vorgestern aus dem Mund meiner 12-jährigen Nichte, als ich mein Auto, dessen Tankleuchte hektisch in Alarmstufe Rot blinkte, inständig bat, noch bis zur nächsten Tankstelle durchzuhalten und uns nicht im Stich zu lassen.
„Ach, ich hab Macken? Du sagst doch auch zum Meer „Tschüss“, wenn der Urlaub vorbei ist“, gebe ich zurück. Zack, das saß. Auf dem Beifahrersitz herrschte nachdenkliche Stille.
Diese Unterhaltung brachte uns beide dazu, mal näher über diese menschlichen Eigenarten nachzudenken, die uns von den meisten anderen unterscheiden. Kleine Marotten sind genau genommen unlogische Spleens, die andere meist nicht so recht nachvollziehen können. Doch irgendwie machen uns diese Eigenheiten auch besonders und vielleicht sogar liebenswert.
Und wir kamen zu dem Schluss, dass wohl jeder lustige Macken, Fimmel, Ticks, Marotten, Spleens, Schrullen, Rituale und Verrücktheiten hat. Und das ist auch super so, denn sonst wären wir ja alle gleich. Und wie langweilig wäre unsere Welt mit lauter gleich tickenden Exemplaren.
Unsere kleinen Verrücktheiten machen uns nicht nur besonders, sondern helfen uns sogar bei der Bewältigung unseres Alltags. Was? Ja, denn hinter jeder noch so schrägen Marotte steckt ein Minikörnchen einer Bewältigungsstrategie, denn sie gibt uns ein Gefühl von Kontrolle und hilft uns dabei, Stress abzubauen. Da wir Menschen bekanntermaßen Gewohnheitstiere sind, beruhigt es uns ungemein, wenn wir auf Rituale oder Bewährtes zurückgreifen können.
Und tadaaa – dafür eignen sich Ticks und Spleens, die wir verinnerlicht haben und die uns automatisiert handeln lassen, wunderbar. Auf unsere Schrullen können wir uns selbst in einer stressigen Situation immer verlassen und somit bewältigen wir damit Chaos und Unvorhergesehenes. Aha, das oben erwähnte Gespräch mit meinem Auto half mir wohl dabei, den Schreck über den leeren Tank zu verarbeiten – interessant!
Viele unserer Macken sind uns gar nicht bewusst, einfach weil sie schon so lange zu uns gehören und mit unserer Persönlichkeit verschmolzen sind. Aber selbst, wenn wir eine Verrücktheit an uns entlarvt haben, geben wir diese anderen gegenüber nicht gerne zu, denn wir wollen lieber rundum perfekt erscheinen. Schade eigentlich, denn würden mehr Menschen über ihre schrägen Aktionen sprechen, wüssten wir schon längst, dass wir damit in bester Gesellschaft sind.
Und jetzt, wo wir wissen, dass unsere oft unlogischen und skurrilen Marotten unserer Alltagsbewältigung dienen, können wir sie doch fast ein bisschen gernhaben, oder? Deshalb mein Rat: Immer schön damit weitermachen und sich über den eigenen Einfallsreichtum freuen.
Und falls ihr noch ein paar lustige Macken oder Spleens als Anregung braucht: Ich habe mal in meinem Umfeld nachgefragt, und einige richtig coole Schrullen zusammengetragen.
Macht ihr auch manchmal seltsames Zeug? Dann nix wie her damit, die Mackensammlung darf ruhig weiter wachsen.
(11.11.2021/DD)
Ich rede mit meinen Blumen – und zwar mit allen gleich viel, damit ja keine Pflanze eifersüchtig wird ?
(Zum Glück habe ich nicht viele…)
Hallo liebe Anette, danke für deine Nachricht. Dass du mit deinen Blumen redest, finden wir super. Forscher haben jedenfalls herausgefunden, dass Pflanzen, mit denen gesprochen wird, besonders gut wachsen. Sie werden größer und tragen schönere Blüten und Früchte. Das liegt wohl teilweise am Kohlendioxid, das wir beim Sprechen ausatmen, aber auch die Schallwellen sollen das Wachstum positiv beeinflussen. Und ganz nebenbei: Eifersucht unter Blumen sollte man nicht unterschätzen 🙂 Du siehst also: Alles richtig gemacht.
Ach wie schön, da bin ich hier ja genau richtig.
Ich habe auch die eine oder andere „Macke“, sagt zumindest meine Frau. Wenn ich die Lautstärke an unserem Fernseher verstelle, muss der Regler immer auf einer geraden Zahl stehen. Oder wenn ein guter Song im Radio läuft steige ich erst aus meinem Auto, wenn das Lied zu Ende ist.
Für mich ist das völlig normal 🙂
Hallo lieber Marcel, danke für dein „Outing“ 🙂 Also wir finden auch, dass du vollkommen normal bist – zumindest bist du bei uns in bester Gesellschaft. Und wer weiß, was mit eurem Fernseher passieren würde, wenn der Lautstärkeregler auf einer ungeraden Zahl stünde. Manches sollte man auch gar nicht riskieren 🙂 Und die Sache mit dem guten Song ist sowieso ganz logisch. Denn wer vorher aussteigt, verliert wertvolle Genuss-Sekunden, und das geht gaaaar nicht!