Einfach erklärt… Wo kommt der Strom her?

Montagabend 20 Uhr – es ertönt ein „Klick“ und plötzlich ist es stockdunkel im Zimmer –Stromausfall. Keine Kerzen im Haus und auch keine Taschenlampe zur Hand. Heißt im Klartext: Lesen funktioniert schonmal nicht. Und Fernsehen ist natürlich auch keine Option.

Hm, vielleicht was Leckeres kochen oder in der gewonnenen Zeit die Hausarbeit erledigen? Fehlanzeige, denn ohne Strom versagen auch Staubsauger, Waschmaschine und BĂĽgeleisen ihren Dienst.

Ups, in solchen und ähnlichen Momenten merken wir, wie abhängig wir von dieser unsichtbaren Macht sind. Aber, Moment mal – wo kommt dieser Strom eigentlich her?

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Was ihr auf dieser Seite findet

Die Grundlagen: Wie wird aus Energie elektrischer Strom?

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Strom ist im Grunde wie ein langer, magischer Fluss, der aus verschiedenen Quellen gespeist wird. Aber bevor der Strom zu uns nach Hause kommt, muss er erstmal richtig „hergestellt“ werden. Und das geht auf verschiedene Arten.

Die klassischen Strommacher

  • Kohlekraftwerke: In Kohlekraftwerken wird, wie der Name schon sagt, Kohle verbrannt. Die Hitze, die dabei entsteht, wird verwendet, um Wasser in Dampf zu verwandeln. Der Dampf treibt eine Turbine an, die dann den Strom produziert. In punkto Energieeffizienz bringen es Kohlekraftwerke auf Werte zwischen 30 und 45 Prozent.
  • Gaskraftwerke: In Gaskraftwerken wird Gas verbrannt, und die dabei entstandene Wärme genutzt, um eine Turbine anzutreiben. Was bei Gaskraftwerken besonders ist: Sie können schnell starten und wieder stoppen – also sind sie super flexibel, wenn mal plötzlich viel Strom gebraucht wird. Die Energieeffizienz von klassischen Gaskraftwerken liegt bei etwa 40 Prozent. Werden sie mit Dampfturbinen gekoppelt, steigt der Wert auf ca. 60 Prozent.
  • Kernkraftwerke: In Kernkraftwerken wird die Energie von Atomen genutzt. Dabei wird der „Kern“ eines Atoms gespalten (also quasi zerbrochen) und die dabei entstehende Energie genutzt, um Strom zu erzeugen. Diese Methode galt lange Zeit als zukunftsweisend, aber in den letzten Jahren sind viele Menschen unsicher geworden, ob bei der Atomkraft Nutzen und Risiko im richtigen Verhältnis steht. Deutschland hat sich deshalb inzwischen gegen Atomkraftwerke entschieden und sie abgeschaltet.
  • Wasserkraftwerke: Hier wird mit der Kraft des flieĂźenden Wassers Strom erzeugt. Wenn Wasser durch Rohre oder Turbinen strömt, wird es sozusagen zur „Strommaschine“. Und das Beste: Wasser ist super zuverlässig, weil es immer flieĂźt. In punkto Energieeffizienz bringen es Wasserkraftwerke auf sagenhafte Werte zwischen 70 und 95 Prozent.

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Erneuerbare Energien – Die sauberen Strom-Macher der Zukunft

  • Solarenergie: Sonnenkollektoren sind inzwischen auf vielen Hausdächern zu bewundern. Diese glänzenden Platten fangen Sonnenenergie ein und wandeln sie direkt in Strom um. Ganz ohne Dreck und ohne COâ‚‚. Einfach Sonne tanken, zack – Strom!
  • Windenergie: Der Wind bläst durch riesige Windräder und lässt diese kräftig rotieren. Und diese Drehbewegung wird dann in Strom umgewandelt. Der Wind pustet eigentlich immer, also gibt’s genug Energie fĂĽr alle.
  • Geothermie: Unter der Erde brodelt’s! Geothermie nutzt die Wärme aus dem Inneren der Erde, um Strom zu erzeugen. Sie funktioniert fast wie eine Heizung – nur dass sie uns auch mit Strom versorgt. Das ist wie ein kleiner Vulkan unter dem Haus, der nie ausgeht.

Der Weg des Stroms – Wie kommt er zu uns nach Hause?

Wenn der Strom erst mal in einem Kraftwerk produziert wurde, saust er ĂĽber ein riesiges Netzwerk aus Leitungen und Kabeln zu uns nach Hause.

Vom Kraftwerk geht es über Stromleitungen zu einem Umspannwerk, und von dort wird er über kleinere Leitungen direkt in unsere Steckdosen geschickt. Und wenn wir dann den Lichtschalter betätigen, kommt der Strom bei uns an und bringt die Glühbirne zum Leuchten.

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Strom in Deutschland: Wer liefert was?

In Deutschland kommen unsere Stromquellen aus vielen verschiedenen Ecken:

  • Windenergie macht etwa 31,5 % der Stromproduktion aus – also richtig viel Wind-Power.
  • Solarenergie liefert 13,8 % – die Sonne scheint eben fleiĂźig.
  • Braunkohle bringt 22,5 % – auch ein groĂźer Teil, aber nicht so umweltfreundlich.
  • Erdgas sorgt fĂĽr 14,9 % – praktisch und flexibel.
  • Wasserkraft ist mit 4,7 % dabei – und plätschert zuverlässig.
  • Biomasse liefert noch 6,5 % – nutzt organische Materialien wie Holz.

Das alles zusammen ergibt unseren Strom-Mix in Deutschland!

Umweltauswirkungen: Strom – sauber oder schmutzig?

Klar, nicht jeder Strom ist gleich. Manche Methoden – wie Kohlekraftwerke oder Kernkraft – haben ziemlich viele Nachteile, wenn’s um die Umwelt geht.

Andere, wie Wind- und Solarenergie, sind dagegen viel sauberer und besser für den Planeten. Und genau deshalb investieren immer mehr Länder in saubere, erneuerbare Energiequellen.

Wozu brauchen wir eigentlich all diesen Strom?

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Strom ist nicht nur zum „Licht anmachen“ da, sondern steckt auch in vielen anderen Geräten, die unseren Alltag erst so richtig bequem machen.

  • KĂĽhlen und Frieren: KĂĽhlschrank, TiefkĂĽhltruhe oder Klimaanlage – diese Geräte haben eine Mission: Sie machen Dinge kalt!
  • Wärmen und Kochen: Strom macht aber auch richtig warm! Die Heizung bringt im Winter die Wohnung auf Betriebstemperatur, und Herd und Mikrowelle sorgen dafĂĽr, dass das Mittagessen schön heiĂź wird.
  • Bild und Ton: Ohne Strom gäbe es keinen Filmabend, keine Serien und keine Musik. Auch Computer, Tablet oder Smartphone brauchen Strom, um all diese lustigen Apps, Videos und Spiele zu zeigen.
  • Bewegung: Aber Strom kann auch Dinge bewegen! Ventilator, Waschmaschine oder der Staubsauger – diese Geräte bewegen sich. Und auch E-Scooter oder E-Autos brauchen natĂĽrlich jede Menge Strom, um zu fahren und uns ĂĽberall hinzubringen.

Strom to go: Wenn mal keine Steckdose in der Nähe ist

Klar, nicht immer ist eine Steckdose in Reichweite, dafür haben sich schlaue Leute auch was einfallen lassen. E-Autos zum Beispiel fahren mit elektrischer Energie aus großen Batterien, die regelmäßig aufgeladen werden müssen. Batterien sind echte Universalgenies, denn sie kommen in verschiedenen Formen und Größen daher.

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Da gibt es ganz kleine, runde Batterien, die als Knopfzellen die Zeiger von Armbanduhren bewegen, größere bringen die Wanduhr zum Ticken oder sorgen für Helligkeit aus der Taschenlampe und noch größere stecken sogar bei Benzinern unter der Motorhaube. Und auch eine Powerbank, mit der wir das Handy unterwegs aufladen, ist im Prinzip nichts anderes als Strom im Taschenformat!

Fazit

Strom ist wirklich der „Alleskönner“ unserer Zeit. Er kommt aus vielen verschiedenen Quellen, und wir sind gerade auf einem guten Weg, ihn immer sauberer zu produzieren.

Spoiler: Im nächsten Beitrag gehen wir einen Schritt weiter und arbeiten ein bisschen mit dem Strom. Da erkunden wir dann den Stromkreislauf, schauen, wann das Glühbirnchen leuchtet und machen spannende Experimente.

Forschen und Entdecken

In unserem Shop bieten wir umfangreiches Material fĂĽr kindgerechtes Untersuchen und Experimentieren.

Denn: Aktive Forscherprojekte sind spannend und weil sie an die Neugier der Kinder anknĂĽpfen, gelingt die Wissensvermittlung spielend.

(30.04.2025/DD)

Alle Beiträge zu unserer Serie „Kinder-Fragen einfach erklärt!“ findet ihr hier.

 

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