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Herbstzeit ist Apfelzeit. Damit unsere Kids genügend Vitamine abbekommen, stelle ich ihnen regelmäßig Tellerchen mit Apfelstückchen vor die Nase. Meist werden sie schnell gefuttert, doch manchmal sind die Kinder so in ihr Spiel vertieft, dass die Apfelstückchen länger liegenbleiben als es ihrer Optik gut tut – so wie heute.
„Bäähh, die ess ich nicht, die sind ja faulig“, tönt es lautstark aus dem Kinderzimmer. Nein, mein Kind, die Apfelstücke sind nicht faulig, die sind nur äh … ja was eigentlich … angelaufen, gebräunt, verschnurzelt?
Spoileralarm: „oxidiert“ ist hier das richtige Wort. Die geschnittenen Flächen der Apfelscheiben oxidieren an der Luft. Wie das genau funktioniert und ob der Apfel dann noch lecker ist, klären wir hier. Keine Angst, dazu braucht ihr kein Chemie-Diplom
Sobald der Apfel angeschnitten oder angebissen wird oder auf den Boden plumpst, geht’s los: Denn kaum ist die Schale weg oder beschädigt, liegen die Polyphenole, das sind die enthaltenen Pflanzenstoffe, die für Farbe, Duft und Aroma zuständig sind, frei und kommen mit dem Sauerstoff aus der Luft in Kontakt.
Aus den Polyphenolen wird durch diese Reaktion ein brauner Farbstoff, der das Fruchtfleisch färbt. Zusätzlich beschleunigen Enzyme aus den Apfelzellen diesen Vorgang und voilà – sieht unser Äpfelchen plötzlich aus, als hätte es den Herbst eingeläutet. Was da passiert, ist eine chemische Reaktion, die „Oxidation“ genannt wird.
Jepp! Alle Äpfel machen das irgendwann – die einen schneller, die anderen langsamer. Einige Sorten, wie Gala oder Golden Delicious, lassen sich aber etwas mehr Zeit mit der Bräune. Die sind also quasi die „Slow Changing“-Modelle unter den Äpfeln. Das liegt daran, dass sie durch die Züchtung (beabsichtigt oder nicht) weniger Polyphenole enthalten.
Das ist ein wenig schade, denn diese Polyphenole sollen sehr gesund sein. Ihnen wird nachgesagt, dass sie entzündungshemmend und blutdrucksenkend sind und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen sollen.
Besonders viele Polyphenole stecken in alten Sorten wie Boskoop, Berlepsch oder Cox Orange. Diese Sorten werden damit zwar nach dem Anschneiden schneller braun, sind dafür aber wohl besonders gesund.
Ach ja, und das Braunwerden ist nur ein optisches Manko – die Vitamine und alle anderen gesunden Inhaltsstoffe bleiben trotzdem erhalten.
Oh ja! Äpfel sind nicht die einzigen Dramaqueens. Auch Bananen, Birnen, Avocados und sogar Kartoffeln lieben den Farbwechsel nach dem Anschnitt. Sie alle haben den gleichen „Braunmacher“ an Bord und zeigen uns damit ihre oxidierte Seite.
Wer nicht möchte, dass die liebevoll geschnittenen Apfelstückchen aussehen wie ein altes Ledersofa, findet hier ein paar Tricks:
Natürlich! Gleich mal ein Äpfelchen schnappen und Wissenschaftler spielen:
Das braucht ihr dazu:
Apfel, Messer, Schälchen, Wasser, Salz, Zitronensaft, Essig
Und so gehts:
Zum Nachdenken für Profis: Wie denkt ihr, geht das Experiment mit einem geriebenen Apfel aus? Wird er schneller oder langsamer braun? Und warum?
Wenn Äpfel nach dem Anschneiden braun werden, ist das kein Grund zur Sorge. Die Oxidation ist eine völlig normale Reaktion, die nur die Optik beeinflusst, aber nichts an den wertvollen Vitaminen und Nährstoffen verändert. Mit ein paar einfachen Tricks lässt sich das Braunwerden verhindern.
Egal, ob knackig frisch oder leicht verfärbt – Äpfel sind und bleiben wahre Vitaminbomben, die nicht nur gesund sind, sondern auch spannende Fakten und Möglichkeiten für coole Experimente bieten.
Also ran an den nächsten Apfel und lasst es euch schmecken!
In unserem Shop bieten wir umfangreiches Material für kindgerechtes Untersuchen und Experimentieren.
Denn: Aktive Forscherprojekte sind spannend und weil sie an die Neugier der Kinder anknüpfen, gelingt die Wissensvermittlung spielend.
(26.09.2024/DD)
Alle Beiträge zu unserer Serie „Kinder-Fragen einfach erklärt!“ findet ihr hier.