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Mandeln raus = Eis rein. Diese Gleichung stellte unser Jüngster (vor einer gefühlten Ewigkeit) auf, als er sich im Alter von etwa 7 Jahren einer Tonsillektomie unterziehen musste. Der Krankenhausaufenthalt war für ihn, dank Krankenschwester Anita, die ihn mit viel Speiseeis verwöhnte, gar nicht mal so übel.
Klar, die Halsschmerzen waren fies, aber die Schwestern und Pfleger schwirrten wie Kolibris um ihn herum und so äußerte er beim Heimkommen den Wunsch, später einmal „Krankenbruder“ werden zu dürfen.Krankenpfleger/in
Inzwischen ist vieles anders: Nach einer solchen Operation werden statt Speiseeis inzwischen eher Eiswürfel zum Kühlen gereicht, die Personaldichte auf Krankenstationen erlaubt ein „Um-die-Patienten-Schwirren“ nicht mehr ganz in diesem Maße und Krankenschwestern und -pfleger werden heutzutage als „Pflegefachkräfte“ bezeichnet. Aber Fakt ist: Der Beruf ist wichtiger denn je und verdient es, genauer betrachtet zu werden.
Die Bezeichnung „Krankenschwester“ ist von gestern, heute heißt es Pflegefachmann/-frau. Das Berufsfeld rund um die Krankenpflege hat sich in den vergangenen Jahrzehnten enorm gewandelt und weiterentwickelt – das spiegelt sich auch in den Berufsbezeichnungen wider.
Wer früher als Krankenschwester beziehungsweise Krankenpfleger bezeichnet wurde, erfuhr etwa 2004 eine Umbenennung in Gesundheits- und Krankenpfleger/-in.
Im Corona-Jahr 2020 wurde die Ausbildung nochmals modernisiert und so heißt der Ausbildungsberuf seither offiziell Pflegefachmann bzw. Pflegefachfrau oder geschlechtsneutral Pflegefachkraft.
Als schulische Voraussetzung gilt in der Regel ein mittlerer Schulabschluss (Realschule). Doch bevor es losgeht, wird ein Gesundheitszeugnis gebraucht, das bestätigt, dass man fit für den Job ist. Nicht selten gibt’s ein Vorpraktikum, bei dem schon mal reingeschnuppert werden kann, um zu sehen, ob dieser Beruf tatsächlich passt.
Wer diese ersten Hürden überwunden hat, kann eine Ausbildung an einer Berufsfachschule für Krankenpflege absolvieren. Während der Ausbildung werden der Aufbau des menschlichen Körpers und die verschiedenen Funktionen behandelt. Das Thema Krankheiten und deren Ursachen stehen auf dem Stundenplan und natürlich auch, wie diese erkannt und behandelt werden.
Doch damit nicht genug, auch Inhalte aus den Bereichen Naturwissenschaft, Medizin, Geistes- und Sozialwissenschaften, Recht, Politik und Wirtschaft, die für die Pflege wichtig sind, müssen gelernt werden. Natürlich geht es in der Ausbildung nicht nur theoretisch zu, es gibt auch Praxisphasen in einer Klinik.
Dort arbeiten die Azubis unter Anleitung mit und lernen den professionellen Umgang mit Kranken- und Pflegebedürftigen. Dabei werden unterschiedliche Stationen und fachmedizinische Abteilungen besucht und die Zusammenarbeit mit Ärzten und anderen Pflegern geübt.
Auch über ein duales Studium kann dieser Beruf erlernt werden: Die Theorie wird hierbei an der Uni vermittelt und die Praxis im Krankenhaus – ein perfekter Mix. Voraussetzung dafür sind ein Ausbildungsvertrag und ein Studienplatz.
Im Anschluss an die dreijährige Ausbildung wird danach noch ein Jahr Vollzeitstudium angehängt, bei dem weitere Inhalte zu Pflegetheorien, Forschung, wissenschaftliches Arbeiten und Statistik auf dem Stundenplan stehen.
Der Alltag in der Pflege ist bunt, abwechslungsreich und oft eine echte Herausforderung, denn es müssen viele Bereiche abgedeckt werden.
Untersuchen und versorgen: Patienten werden untersucht (z.B. Blutdruck und Fieber messen, Blutabnahme), bekommen Medikamente (z.B. Tabletten, Spitzen, Infusionen), und werden in manchen Fällen auch bei der Körperpflege unterstützt (Waschen, Zähneputzen, Anziehen).
Dokumentieren: Körpertemperatur, Stuhlgang, Untersuchungsergebnisse, Medikation, weiteres Vorgehen – rund um Behandlung und Gesundungsprozess eines Patienten muss alles genau festgehalten werden.
Organisieren: Zusammen mit Ärzten, Therapeuten und Co. muss der Pflegealltag im Teamwork organisiert und genau geplant und aufeinander abgestimmt werden.
Notfälle: Wenn’s brenzlig wird, kann nicht erst auf Arzt oder Ärztin gewartet werden. Hier sind schnelle Reaktionen sowie richtige Entscheidungen gefragt und nicht selten muss Erste Hilfe geleistet werden.
Klar, in Krankenhäusern/ Kliniken – das liegt ja nahe, aber es gibt noch weitere spannende Einsatzorte: In Altenpflegeheimen unterstützen sie ältere Menschen und machen ihren Alltag ein Stück besser. Senioren, die nicht im Heim wohnen, sondern zu Hause gepflegt werden, nutzen häufig den ambulanten Pflegedienst. Und so werden auch hier massig Pflegekräfte gesucht.
Nach dem Krankenhausaufenthalt kommen viele Patienten in eine Reha-Klinik oder in ein Reha-Zentrum, um sich von ihrer Krankheit oder Operation zu erholen. Und weil sie auch hier Hilfe beim Gesundwerden brauchen, sind an diesen Orten ebenfalls Pflegekräfte gefragt.
Wer sein Wissen weitergeben oder neue Pflegeansätze erforschen möchte, ist in der Forschung und Lehre genau richtig.
Übrigens: Wer einen Nine-to-five-Job sucht, hat an diesem Beruf keine Freude, denn hier wird in der Regel im Schichtdienst (Früh-, Spät- und Nachtschicht) gearbeitet. Und auch Dienste an Wochenenden oder Feiertagen sind üblich.
Um im Pflegealltag klarzukommen, sind einige Eigenschaften hilfreich:
Oh ja! Die Pflegebranche boomt! Die Gesellschaft wird immer älter und es kommen weniger junge Menschen nach. Deshalb werden qualifizierte Pflegekräfte auch in Zukunft immer gefragt sein.
In der Geschichte gab es einige echte Stars in der Pflege:
Diese Legenden zeigen, dass die Pflege mehr als nur ein Job ist – es ist eine Mission!
Der Weg zur Pflegefachkraft ist spannend und herausfordernd. Wer gerne mit Menschen arbeitet und die Welt ein Stück besser machen möchte, für den ist dieser Beruf genau das Richtige. Und eins ist sicher: langweilig wird es garantiert niemals.
(14.11.2024/DD)
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