Berufswünsche von Kindern – Imker/-in

Hast du dich schon einmal gefragt, wer sich um die vielen Bienen kümmert, die unseren leckeren Honig machen? Das sind die Imker und Imkerinnen!

In diesem Beitrag erfährst du, was ein Imker oder eine Imkerin den ganzen Tag so macht, wo sie arbeiten und warum ihre Arbeit so wichtig ist. Außerdem zeigen wir dir, wie du selbst Imker oder Imkerin werden kannst, wenn du dich für Bienen interessierst.

Was ihr auf dieser Seite findet

Berufswünsche von Kindern – Imker/-in

Wie wird man Imker oder Imkerin?

Rund 95 % der Imker/innen in Deutschland sind Freizeitimker/innen. Die Verdienstmöglichkeiten pro Bienenstock sind hierbei eher gering. Wer von der Imkerei leben möchte, muss demnach viele Bienenvölker pflegen. Das erfordert ein gewisses Knowhow und natürlich auch eine größere Investition in Ausrüstung und Land.

Wer die Imkerei als Hobby betreiben möchte, kann mit ein paar Bienenstöcken im eigenen Garten beginnen.

Jeder Imker/in in Deutschland hält durchschnittlich 6,7 Bienenvölker.

Die deutsche Imkerschaft nach Anzahl der betreuten Völker (Stand: Dezember 2023/Quelle: Deutscher Imkerbund e.V.):

  • 0–25 Völker: 96 % der Imker/-innen
  • 26–50 Völker: 3 % der Imker/-innen
  • über 50 Völker: 1 % der Imker/-innen

Berufsimker

Die reguläre Imkereiausbildung („Tierwirt/-in, Fachrichtung Imkerei“) erfolgt in einem anerkannten Ausbildungsbetrieb und dauert drei Jahre. Davon wird das erste Jahr als Berufsgrundschuljahr im agrarischen Bereich absolviert. Die beiden folgenden Jahre werden im Ausbildungsbetrieb abgeleistet.

Nach dem ersten praktischen Jahr erfolgt eine Zwischenprüfung, zum Ende der Lehrzeit folgt die Abschlussprüfung Tierwirt/-in, Fachrichtung Imkerei. Einen Antrag zu dieser Abschlussprüfung kann nach § 45/2 des Berufsbildungsgesetzes auch stellen, wer mindestens die eineinhalbfache Zeit der regulären Ausbildung beruflich in der Imkerei tätig war.

Hierbei wird jedoch zusätzlich der Besuch von Fachlehrgängen zum Erwerb der erforderlichen theoretischen Kenntnisse unbedingt empfohlen.

Berufswünsche von Kindern – Imker/-in

Hobbyimker

Wenn man die Imkerei als Hobby betreiben möchte, gibt es verschiedene Schritte, die man gehen kann. Hier ist ein kleiner Fahrplan:

  1. Lernen und informieren:
    • Bücher lesen: Es gibt viele spannende Bücher über Bienen und die Imkerei, die das nötige Wissen vermitteln.
    • Videos anschauen: Auf Plattformen wie YouTube gibt es viele lehrreiche Videos über Bienen und die Arbeit eines Imkers. Diese Videos zeigen, wie man mit Bienen umgeht und was ein Imker den ganzen Tag macht.
    • Kurse besuchen: Manche Imkervereine oder Schulen bieten spezielle Kurse für Kinder und Jugendliche an. In diesen Kursen lernt man viel über Bienen und kann praktische Erfahrungen sammeln.
  2. Imkervereine und Workshops:
    • Imkervereine beitreten: In vielen Städten gibt es Imkervereine. Hier kann man von den Erfahrungen der anderen Imker lernen und bekommst hilfreiche Tipps.
    • Workshops besuchen: Viele Vereine und Organisationen bieten Workshops an. Diese Workshops sind oft sehr praktisch und machen außerdem viel Spaß.
  3. Praktische Erfahrung sammeln:
    • bei einem Imker mitarbeiten: So lernt man direkt von einem erfahrenen Imker und kann viele Fragen stellen.
    • eigene Bienenstöcke pflegen: Mit einem oder zwei Stöcken beginnen und so lernen, wie man sich um die Bienen kümmert.
  4. Gesetzliche Bestimmungen und Genehmigungen:
    • Regeln kennenlernen: In jeder Region gibt es unterschiedliche Vorschriften. Diese muss man kennen! In manchen Gebieten muss man z.B. bestimmte Genehmigungen einholen.
    • Gesundheitschecks: In einigen Regionen müssen die Bienen regelmäßig auf Krankheiten untersucht werden.

Kontinuierliche Weiterbildung ist für Berufsimker/-innen sowie für Hobbyimker/-innen sehr wichtig. Denn die Imkerei ist ein sich ständig entwickelndes Feld. Man muss sich immer über neue Techniken, Krankheiten und Herausforderungen auf dem Laufenden halten.

Was macht ein Imker/eine Imkerin?

Vorneweg … um sicher mit Bienen arbeiten zu können, braucht es einen Imkeranzug, Handschuhe und einen Schleier, der das Gesicht schützt.

Weiterhin werden verschiedene Werkzeuge wie ein Rauchgerät, einen Stockmeißel und eine Bienenbürste benötigt. Diese Werkzeuge helfen, die Bienenstöcke zu öffnen und zu pflegen.

Berufswünsche von Kindern – Imker/-in

Zu den wichtigsten Aufgaben zählen:

  • Bienenstöcke pflegen: Man muss regelmäßig nach den Bienen schauen, damit sie gesund bleiben. Es wird überprüft, ob die Königin da ist, ob die Bienen genug Futter haben und ob es ihnen gut geht.
  • Honig ernten: Der Honig, den die Bienen produziert haben, wird gesammelt. Dafür werden die Bienenstöcke geöffnet, die Waben herausgenommen und der Honig herausgeschleudert.
  • Bienenvölker vermehren: Es wird dafür gesorgt, dass es immer genug Bienen gibt. Neue Königinnen werden gezüchtet und den Bienen wird geholfen, neue Völker zu bilden.
  • Bienen schützen: Die Bienen werden vor Krankheiten und anderen Gefahren geschützt, zum Beispiel vor Parasiten wie der Varroamilbe.

Wo arbeiten Imker/innen?

Berufs- und Hobbyimker/-innen können an verschiedenen Orten arbeiten:

  • Eigener Garten: Viele Hobbyimker/-innen haben ihre Bienenstöcke im Garten. Das ist praktisch, weil sie die Bienenstöcke direkt zu Hause haben.
  • Bauernhof: Manche Imker/-innen arbeiten auf Bauernhöfen. Dort schwärmen die Bienen aus und bestäuben dabei die Pflanzen, was für eine gute Ernte wichtig ist.
  • Imkereibetriebe: Große Imkereien haben viele Bienenstöcke und produzieren viel Honig. Diese Imkereien verkaufen ihren Honig oft in großen Mengen.
  • Wanderimkerei: Einige Berufsimker/-innen reisen mit ihren Bienenstöcken, um immer die besten Blumen zu finden. Sie stellen die Bienenstöcke dort auf, wo gerade viele Pflanzen blühen.
  • Stadt: Es gibt auch Imker/-innen in der Stadt. Sie haben Bienenstöcke auf Dächern, Balkonen oder in städtischen Gärten.
  • Naturgebiete: Manche arbeiten in Wäldern und Naturschutzgebieten. Dort gibt es viele verschiedene Blumen und Pflanzen, die die Bienen mögen.
  • Schulen und Unis: Einige forschen über Bienen oder bringen anderen Menschen etwas über Bienen bei. Sie arbeiten an Schulen, Universitäten oder in Forschungseinrichtungen.
  • Gemeinschaftsgärten: Hier kümmern sich viele Menschen gemeinsam um die Bienen. Das ist eine tolle Möglichkeit, etwas über Bienen zu lernen und gleichzeitig etwas für die Natur zu tun.

Berufswünsche von Kindern – Imker/-in

Wie sieht der Alltag eines Imkers/einer Imkerin aus?

Die Tätigkeiten sehen je nach Jahreszeit anders aus:

  • Frühling: Bienenstöcke vorbereiten und die Bienen kontrollieren. Es ist wichtig, die Bienen gut zu versorgen, damit sie stark in die neue Saison starten.
  • Sommer: Honig ernten und die Bienenstöcke pflegen. Im Sommer sind die Bienen am aktivsten und produzieren viel Honig.
  • Herbst: Bienenstöcke auf den Winter vorbereiten. Die Imker/-innen sorgen dafür, dass die Bienen genug Futter für den Winter haben.
  • Winter: Bienen im Auge behalten und sich auf die nächste Saison vorbereiten. Im Winter ist es ruhiger, aber es wird fleißig schon für das nächste Jahr geplant.

Welche Eigenschaften sollte man für diesen Beruf mitbringen?

Gute Imker/-innen sind:

  • geduldig und sorgfältig: Bienen sind empfindliche Tiere, mit denen man vorsichtig und ruhig umgehen muss.
  • gut im Beobachten: Es bedarf einer guten Auffassungsgabe, um zu erkennen, ob es den Bienen gut geht oder ob ihnen etwas fehlt.
  • interessiert an der Natur: Echte Naturliebhaber sind immer bereit, mehr über Pflanzen und Tiere zu lernen.
  • handwerklich geschickt: Imker/-innen bauen oft ihre Bienenstöcke selbst oder reparieren sie.
  • gut im Erklären und Verkaufen: Viele verkaufen ihren Honig und berichten anderen gerne Wissenswertes über Bienen.
  • fit und ausdauernd: Die Arbeit im Freien oder der Umgang mit schweren Bienenstöcken kann körperlich anstrengend sein.

Berufswünsche von Kindern – Imker/-in

Warum ist dieser Beruf wichtig?

Imker/innen sind sehr wichtig für unsere Welt, und hier erfahrt ihr, warum:

Zuerst einmal wurden fast alle Honigbienen, die wir herumschwirren sehen, von Imker/-innen gezüchtet. In Deutschland gibt es nur noch sehr sehr wenige wilde Honigbienen. Das liegt daran, dass sie keine guten Orte mehr finden, um ihre Nester zu bauen, und weil sie durch neue Krankheiten bedroht sind, die mit der globalen Imkerei eingeschleppt wurden. Bis jetzt fehlen noch wissenschaftliche Daten, um genau zu wissen, wie es um ihre Population steht.

Berufswünsche von Kindern – Imker/-in

Hier sind die drei wichtigsten Gründe, warum Imker/-innen so wichtig sind:

  1. Bestäubung: Bienen bestäuben viele Pflanzen, die auf unserem Speisezettel stehen. Ohne Bienen gäbe es weniger Obst, Gemüse und Nüsse. Sie helfen also dabei, dass wir genug zu essen haben.
  2. Biodiversität: Bienen sorgen dafür, dass es viele verschiedene Pflanzen und Tiere gibt. Durch ihre Bestäubung helfen sie den Pflanzen, sich zu vermehren und zu wachsen, was für eine gesunde Natur wichtig ist.
  3. Bienenprodukte: Bienen produzieren Honig, Bienenwachs, Propolis und Gelée Royale. Diese Erzeugnisse dienen uns als Nahrung oder wir nutzen sie anderweitig, wie zum Beispiel Kerzen oder Medizin.

Sie leisten also eine wichtige Arbeit, die uns und der Natur hilft. Auch wenn die Imkerei manchmal hinterfragt werden muss, bleibt ihre Arbeit sehr wichtig für unser tägliches Leben und unsere Umwelt.

Interessante Fakten über Bienen und Imkerei

  1. Tanz: Bienen tanzen, um den anderen Bienen zu zeigen, wo es Futter gibt. Der „Schwänzeltanz“ verrät den anderen Bienen, wie weit und in welche Richtung sie fliegen müssen.
  2. Arbeitsteilung: Im Bienenstock hat jede Biene ihre Aufgabe. Es gibt Arbeiterinnen, Drohnen und eine Königin.
  3. Lebensdauer: Arbeiterbienen leben im Sommer nur etwa sechs Wochen, Königinnen mehrere Jahre. Eine Königin kann bis zu fünf Jahre alt werden.

Berufswünsche von Kindern – Imker/-in

Wie können Kinder Imker/Imkerin werden?

  • Lesen und Videos schauen: Es gibt viele tolle Bücher und Videos über Bienen. Damit kannst du viel lernen und dich inspirieren lassen.
  • Imker besuchen: Einen Imker besuchen und die Bienen aus der Nähe anschauen. Das ist spannend und du kannst viele Fragen stellen.
  • Imker-AGs: In Imker-AGs oder Workshops mitmachen. Viele Schulen und Vereine bieten solche Programme an.

Fazit

Die Imkerei ist sehr vielseitig und bedeutsam für unsere Natur. Und diese Beschäftigung geht weit über die Produktion von Honig hinaus. Imkerinnen und Imker tragen durch die Bienenzucht maßgeblich zur Bestäubung von Pflanzen, zur Erhaltung der Biodiversität und zur Produktion wertvoller Bienenprodukte bei.

Die Bedeutung der Imkerei für unser Ökosystem und die Landwirtschaft kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, und das Interesse an diesem Beruf wächst, besonders in Zeiten des zunehmenden Umweltbewusstseins.

Für Kinder bietet die Imkerei spannende Möglichkeiten, mehr über die Natur zu lernen und einen Beitrag zur Umwelt zu leisten.

Extra Bild Imker 12

 

(25.07.2024/DD)

Traumberufe und was man dafür können muss

In unserer Serie „Berufswünsche von Kindern – Wenn ich groß bin, werde ich …“ findet ihr spannende Infos und Tipps für euren Wunschberuf.

 

 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Abonniere unseren Newsletter

Jetzt anmelden und über Angebote, Neuheiten & Basteltipps vom ALS-Verlag immer als Erstes informiert sein!