Angeregt durch das Schreiben des Beitrags zum Thema „Jugendsprache“ hat mich das Revival des Wortes „akkurat“ dazu inspiriert, auch mal alte Wörter wieder näher zu betrachten.
Ei, der Daus, ich kann euch sagen: Mein Stelldichein mit den Oldies war ein Labsal für meine Linguisten-Seele. Es gibt unzählige schöne alte Wörter und metaphorische Redensarten, die im Laufe der Zeit in der Versenkung verschwunden sind.
Deshalb dachte ich, ich mach mal keine Fisimatenten und kredenze euch ein paar davon ohne großes Gedöns als Quiz. Na, fühlt ihr euch von dem Kauderwelsch so richtig gepiesackt oder wisst ihr, was sich jeweils dahinter verbirgt?
Alte Wörter – hier geht’s zum Quiz
1. Was macht jemand, der das „Hasenpanier“ zeigt?
2. Was ist ein „Tausendsassa?“
3. Was ist ein „Henkelmann“?
4. Wie könnte man „honett“ übersetzen?
5. Welches andere Wort umschreibt „abkupfern“?
6. Was versteht man darunter: „Kalter Hund“?
7. Was bedeutet die Formulierung „Anno Tobak“?
8. Wer „Maulaffen feilhält“, der …
9. Wem „blümerant“ zumute ist, der fühlt sich …
10. Was versteht man unter „Bauchpinseln“?
11. Was drückt der Ausruf „Potzblitz“ aus?
12. Was ist mit „Backfisch“ gemeint?
13. Was verbirgt sich hinter dem Begriff „Abtritt“?
14. Was ist gemeint, wenn der „Amtsschimmel wiehert“?
15. Wer wird als „Dreikäsehoch“ bezeichnet?
16. Was ist ein „Springinsfeld“?
Na, wie habt ihr euch geschlagen?
Wie viele eurer Antworten waren richtig? Alle? Dann seid ihr entweder echt alt ? oder ihr habt einfach nur einen großen Wortschatz (ich tendiere zu Letzterem).
Habt ihr auch noch alte Wörter auf Lager? Vielleicht kennt ihr noch den einen oder anderen Begriff, der viel zu schön ist, um ganz und gar vergessen zu werden? Schreibt uns, wir freuen uns drauf.
(DD)
Eines meiner Lieblingswörter ist Gedöns. Ich nutze es recht häufig (mir ist bewusst, dass ich mich damit als „alt“ oute).
Und das Wort „Fressalien“ mag ich auch gern – sowohl in Wortform als auch als Realobjekt 🙂
Meine Oma sprach niemals von einem Polizisten, das war ein „Schutzmann“. In meinen Kinderohren klang das ein bisschen wie „Schutzengel“ und hatte etwas sehr Vertrauenserweckendes.
Sofa und Gehweg bezeichnete sie als „Trottoir“ und „Chaiselongue“ – wenn ich diese Wörter heute höre, zaubern sie mir immer noch ein warmes Gefühl der Kindheit in den Bauch.
Danke liebe Katja und liebe Kristina für eure tollen Ergänzungen. Bei den Begriffen französischen Ursprungs fiel mir doch glatt wieder „vis-à-vis“ ein, das die älteren Damen in meiner Kindheit gern als Richtungsangabe verwendeten z.B. „Der Bäcker ist vis-à-vis vom Blumenladen.“
Hallo, da mir alle Begriffe bis auf einen durchaus geläufig erscheinen, bin ich nun wohl alt. Ich habe mich immer sehr bemüht das deutsche Wortgut zu schützen und meinen Kindern synonyme für alle Begriffe aufzuzeigen .Ich mag auch das Wort: tüddelig,
Jungsche, appelgwatscht ( etwas in schlechtem Zustand) adäquat, als meine Tochter zu ihrer Deutschlehrerin auf der Hauptschule sagte, ob es nicht dem Vorbild dienlich wäre sich um eine adäquate Ausdrucksweise zu bemühen, rief diese mich an um ihr Erstaunen zum Ausdruck zu bringen.
Ich habe auch Spaß daran alles auf Deutsch zu sagen und Englisch zu vermeiden. Obwohl ich es selbstverständlich könnte. Liebe Grüße Sonja 58 Jahre alt
Hallo liebe Sonja,
danke für deinen ausführlichen und so wunderbar kreativen Kommentar. Wir sind da mit dir einer Meinung. „Tüddelig“ ist bezaubernd und auch Dinge bewusst mit einem deutschen Namen zu versehen, ist klasse und sorgt für gute Laune. Wir hier in der Redaktion nehmen auch manchmal unsere „Klapprechner“ mit ins „Heimdienstzimmer“ und treffen uns zum „Hirnsturm“ 🙂
Liebe Grüße
Diana