Alte Wörter – zum Vergessen viel zu schade

Angeregt durch das Schreiben des Beitrags zum Thema „Jugendsprache“ hat mich das Revival des Wortes „akkurat“ dazu inspiriert, auch mal alte Wörter wieder näher zu betrachten.

Ei, der Daus, ich kann euch sagen: Mein Stelldichein mit den Oldies war ein Labsal für meine Linguisten-Seele. Es gibt unzählige schöne alte Wörter und metaphorische Redensarten, die im Laufe der Zeit in der Versenkung verschwunden sind.

Deshalb dachte ich, ich mach mal keine Fisimatenten und kredenze euch ein paar davon ohne großes Gedöns als Quiz. Na, fühlt ihr euch von dem Kauderwelsch so richtig gepiesackt oder wisst ihr, was sich jeweils dahinter verbirgt?

Alte Wörter – hier geht’s zum Quiz

1. Was macht jemand, der das „Hasenpanier“ zeigt?

a) essen b) schimpfen
c) abhauen d) kämpfen

2. Was ist ein „Tausendsassa?“

a) vielseitig begabter Mensch b) reicher Mensch
c) Senkrechtstarter d) Energiebündel

3. Was ist ein „Henkelmann“?

a) Mensch mit abstehenden Ohren b) Handtasche
c) Essensbehälter aus Blech d) Putzeimer

4. Wie könnte man „honett“ übersetzen?

a) anständig b) zickig
c) langweilig d) hochnäsig

5. Welches andere Wort umschreibt „abkupfern“?

a) ablecken b) kopieren
c) betrügen d) belügen

6. Was versteht man darunter: „Kalter Hund“?

a) Unlustiger Witz b) Aas
c) Kalter Tag im Mai d) Kekstorte

7. Was bedeutet die Formulierung „Anno Tobak“?

a) Zigarettenpause b) alter Pfeifentabak
c) uralt d) gemein

8. Wer „Maulaffen feilhält“, der …

a) verkauft Gemüse b) redet ununterbrochen
c) lacht dreckig d) gafft

9. Wem „blümerant“ zumute ist, der fühlt sich …

a) glücklich b) müde
c) unwohl d) verliebt

10. Was versteht man unter „Bauchpinseln“?

a) kitzeln b) schmeicheln
c) abnehmen d) essen

11. Was drückt der Ausruf „Potzblitz“ aus?

a) Schmerz b) Überraschung
c) Enttäuschung d) Liebe

12. Was ist mit „Backfisch“ gemeint?

a) Bäckermeister b) 13–17-jähriger Junge
c) Hai mit scharfkantiger Rückenflosse d) 13–17-jähriges Mädchen

13. Was verbirgt sich hinter dem Begriff „Abtritt“?

a) Fußball-Regel b) schiefer Absatz an Schuhen
c) abgetretene Eigentumsrechte d) Toilette

14. Was ist gemeint, wenn der „Amtsschimmel wiehert“?

a) Paarungsritual bei Pferden b) Standesamtliche Trauung
c) Bürokratismus d) Rede des Bürgermeisters

15. Wer wird als „Dreikäsehoch“ bezeichnet?

a) besonders luftiger und hoher Camembert b) Pizza mit 3 Käsesorten
c) freches kleines Kind d) Melkschemel

16. Was ist ein „Springinsfeld“?

a) Feldhase b) unerfahrener Mensch
c) große Grillenart d) Traktor mit Hebemechanismus

 

Na, wie habt ihr euch geschlagen?

Wie viele eurer Antworten waren richtig? Alle? Dann seid ihr entweder echt alt ? oder ihr habt einfach nur einen großen Wortschatz (ich tendiere zu Letzterem).

Habt ihr auch noch alte Wörter auf Lager? Vielleicht kennt ihr noch den einen oder anderen Begriff, der viel zu schön ist, um ganz und gar vergessen zu werden? Schreibt uns, wir freuen uns drauf.

(DD)

5 Kommentare

  1. Katja Ludwig sagt:

    Eines meiner Lieblingswörter ist Gedöns. Ich nutze es recht häufig (mir ist bewusst, dass ich mich damit als „alt“ oute).
    Und das Wort „Fressalien“ mag ich auch gern – sowohl in Wortform als auch als Realobjekt 🙂

  2. Kristina K. sagt:

    Meine Oma sprach niemals von einem Polizisten, das war ein „Schutzmann“. In meinen Kinderohren klang das ein bisschen wie „Schutzengel“ und hatte etwas sehr Vertrauenserweckendes.

    Sofa und Gehweg bezeichnete sie als „Trottoir“ und „Chaiselongue“ – wenn ich diese Wörter heute höre, zaubern sie mir immer noch ein warmes Gefühl der Kindheit in den Bauch.

    1. Diana sagt:

      Danke liebe Katja und liebe Kristina für eure tollen Ergänzungen. Bei den Begriffen französischen Ursprungs fiel mir doch glatt wieder „vis-à-vis“ ein, das die älteren Damen in meiner Kindheit gern als Richtungsangabe verwendeten z.B. „Der Bäcker ist vis-à-vis vom Blumenladen.“

  3. Sonja sagt:

    Hallo, da mir alle Begriffe bis auf einen durchaus geläufig erscheinen, bin ich nun wohl alt. Ich habe mich immer sehr bemüht das deutsche Wortgut zu schützen und meinen Kindern synonyme für alle Begriffe aufzuzeigen .Ich mag auch das Wort: tüddelig,
    Jungsche, appelgwatscht ( etwas in schlechtem Zustand) adäquat, als meine Tochter zu ihrer Deutschlehrerin auf der Hauptschule sagte, ob es nicht dem Vorbild dienlich wäre sich um eine adäquate Ausdrucksweise zu bemühen, rief diese mich an um ihr Erstaunen zum Ausdruck zu bringen.
    Ich habe auch Spaß daran alles auf Deutsch zu sagen und Englisch zu vermeiden. Obwohl ich es selbstverständlich könnte. Liebe Grüße Sonja 58 Jahre alt

    1. Diana sagt:

      Hallo liebe Sonja,
      danke für deinen ausführlichen und so wunderbar kreativen Kommentar. Wir sind da mit dir einer Meinung. „Tüddelig“ ist bezaubernd und auch Dinge bewusst mit einem deutschen Namen zu versehen, ist klasse und sorgt für gute Laune. Wir hier in der Redaktion nehmen auch manchmal unsere „Klapprechner“ mit ins „Heimdienstzimmer“ und treffen uns zum „Hirnsturm“ 🙂

      Liebe Grüße
      Diana

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