Tierische Porträts: Die Eule

Ihr müsst zugeben: Wenn im dunklen Wald eine Eule ruft, ist das schon ein bisschen spooky. Aber warum eigentlich? Sind Eulen gruselig, coole Nachttiere oder einfach nur stinklangweilige Vögel, die auf Bäumen herumsitzen? Wir haben recherchiert und Spannendes herausgefunden.

Extra Bild Eulen 10

Was ihr auf dieser Seite findet

Eule, Kauz, Uhu – Wer ist wer?

Eulen gehören zur Ordnung der Eulenvögel, auch Strigiformes genannt. Die meisten Arten sind nachtaktiv und perfekt an das Leben im Dunkeln angepasst. Innerhalb der Eulen unterscheiden Biologen die beiden Familien der Schleiereulen und der Eigentlichen Eulen.

Kauze zählen zu einer speziellen Gruppe, die durch ihren runden Kopf besonders süß aussieht. Und der Uhu? Er hat den coolsten Ohren-Style und ist der Big-Boss unter den Eulen. Uhus können bis zu 70 cm groß werden und eine Flügelspannweite von 160 cm haben.

In Deutschland gibt es ĂĽbrigens zehn Eulenarten. Den Uhu, den Habichtskauz, den Waldkauz, die Sumpfohreule, die Schleiereule, die Waldohreule, den RaufuĂźkauz, den Steinkauz, die Zwergohreule und den Sperlingskauz.

Schleiereule Tierische Porträts: Die Eule
Tierische Porträts: Die Eule Eigentliche Eule
Kauz Tierische Porträts: Die Eule
Tierische Porträts: Die Eule Uhu

Wo leben Eulen?

Eulen sind richtige Weltenbummler. Sie wohnen fast überall auf dem Planeten, nur die Antarktis finden sie zu kalt (wer kann’s ihnen verübeln?). Die Nachtschwärmer fühlen sich überall wohl und lassen sich in dichten Wäldern, auf offenen Wiesen oder in der Stadt nieder.

Tierische Porträts: Die Eule

Nestbau ist für die meisten heimischen Eulen kein Thema. Nur die Sumpfohreule brütet am Boden und baut ein richtiges Nest aus trockenen Pflanzenteilen. Die anderen Eulen nisten entweder in alten Nestern anderer Vögel oder in Baum- oder Felshöhlen. Für die Eier scharren sie eine Mulde.

Wie sehen sie aus?

Eulen haben große runde Köpfe und riesige Augen, die ein bisschen wie Brillengläser wirken. Das verleiht ihnen die bekannte, etwas „nerdige“ Optik – wahrscheinlich werden ihnen auch deshalb Klug- und Weisheit nachgesagt.

Ihr dichtes Federkleid kommt in Tarnfarben daher, so sind sie im Wald nur sehr schwer zu entdecken.

Sehen können wir sie also nur mit ein bisschen Glück, aber hören können wir sie ganz deutlich. Wer nachts im Wald herumspaziert, bekommt von sanften Schuhu-Rufen, über Pfeifen und Krächzen bis zu schaurigem Geschrei die ganze Palette geboten.

Das Federkleid der Eulen ist nicht nur hĂĽbsch und gut fĂĽr die Tarnung, sondern auch ein super Wintermantel. Die Schneeeule zum Beispiel kann mit ihrer „Thermo-Klamotte“ sogar Minusgrade von -56 Grad Celsius ĂĽberstehen und hält damit den Cool-Weltrekord unter allen Vögeln.

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Eulen – erstklassige Jäger

Tagsüber ist mit Eulen nicht viel anzufangen, aber sobald die Dämmerung hereinbricht, werden sie aktiv. Aber wie sehen sie im stockfinsteren Wald überhaupt etwas? Ihre Augen funktionieren im Prinzip wie lichtstarke Teleobjektive. Große Linsen mit weit geöffneter Blende (bzw. Pupille) sorgen dafür, dass selbst ein Mini-Lichtstrahl aufgenommen und scharf gebündelt wird.

Außerdem haben Eulen ein supergutes räumliches Sehvermögen. So können sie die Geschwindigkeit der Beute (z.B. Nagetiere, Vögel und manchmal auch Insekten) und die Entfernung zu ihr punktgenau einschätzen. Mit den Krallen voran stürzen sie sich aus der Luft pfeilschnell auf ihr Opfer, packen es und töten es mit einem kräftigen Biss.

Tierische Porträts: Die Eule

Und lautlos sind sie bei ihrer Jagd obendrein, denn ihre Flügel bestehen aus ganz weichen Federn, sind an der Oberseite samtartig und an den Kanten wie ein Kamm gezähnt. Dadurch wird der Luftstrom verwirbelt und die Tiere erzeugen beim Flügelschlag keinen Laut. So ahnen die Beutetiere bis zum finalen „Zugriff“ nichts davon, dass sie sich im Visier einer Eule befinden.

Auch die Ohren sind wahre Wunderwerke. Statt Ohrmuscheln haben Eulen Hör-Schlitze, die sich seitlich am Kopf befinden. Bei vielen Arten liegt die rechte Ohröffnung etwas höher als die linke.

Apropos Ohren: Was ist eigentlich mit den Federohren? Die sind Fakes – denn diese Federbüschel sehen nur cool aus, hören kann die Eule damit nicht.

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Eulen-Facts

  • Drehkopf-Alarm: Eulen können ihren Kopf bis zu 270 Grad drehen. Das ist ein Dreiviertelkreis.
  • Ausspucken erlaubt: Weil Eulen kleine Beutetiere meist am StĂĽck verschlucken, sind da natĂĽrlich auch einige unverdauliche Bestandteile, wie Haare, Federn oder Zähne dabei. Die wollen wieder raus und werden von der Eule als „Gewölle“ hochgewĂĽrgt und ausgespuckt.
  • Eulenkuscheln erwĂĽnscht: Ja, richtig gelesen, man kann mit Eulen kuscheln. NatĂĽrlich besser nicht im Wald und auch als Haustier sind die Flattermänner nicht geeignet, aber wer gerne mal ĂĽber seidige Eulenfedern streichen möchte, vereinbart einen Termin mit der Eulenfrau.

Eulen in der Symbolik und Mythologie

Eulen wird so Manches nachgesagt: Sie gelten in vielen Kulturen als klug, weise und werden wie echte Philosophen unter den Vögeln gehandelt. In der griechischen Mythologie war die Eule die Lieblingsbegleiterin der Göttin Athene, der Göttin der Weisheit.

Doch Eulen sind nicht überall gern gesehen. In manchen Kulturen gelten sie als Vorboten des Unglücks oder sogar als „Spione“ der Geisterwelt. Danke Hedwig: Die coole Eule aus Harry Potter hat Eulen zum Symbol für Freundschaft und Magie gemacht. – der weiße Federwuschel von Hogwarts ist übrigens eine Schneeeule.

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Redewendungen rund um Eule und Kauz

  • Nachteule: jemand, der gerne spät zu Bett geht
  • Eulenblick: gute Beobachtungsgabe
  • eine Eule fangen: ein Mittagsschläfchen halten
  • im Eulenflug: eine Arbeit schnell erledigen
  • Eulen nach Athen tragen: etwas an eine Stelle bringen, an der es schon im Ăśberfluss vorhanden ist
  • merkwĂĽrdiger Kauz: ein seltsamer Zeitgenosse
  • was dem einen sin Uhl, ist dem andern sin Nachtigall: ĂĽber Geschmack lässt sich nicht streiten

Eulen-Fazit

Eulen sind faszinierende Geschöpfe, die in der Dunkelheit mit beeindruckenden Fähigkeiten glänzen. Von ihrem scharfen Seh- und Hörsinn bis hin zu ihrer lautlosen Jagd sind sie perfekt an das Leben in der Nacht angepasst.

Ob als kluge Begleiterin der Göttin Athene oder als Vorboten von Magie – Eulen haben in vielen Kulturen eine besondere Bedeutung.

Tierische Porträts: Die Eule

Sie sind nicht nur elegante Jäger, sondern auch Symbole für Weisheit, Freundschaft und Mystik. Es ist wohl kein Wunder, dass diese Tiere uns immer wieder in ihren Bann ziehen.

Und jetzt seid ihr dran: Welche Eule findet ihr am coolsten?“ Den mächtigen Uhu, den süßen Kauz oder vielleicht die elegante Schleiereule? Schreibt uns eure Meinung oder erzählt uns, ob ihr schon mal eine Eule in freier Natur gesehen habt! Wir sind gespannt auf eure Erlebnisse.

(15.10.2024/DD)

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