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Hallo zu unserem LearningApps-Rätsel! Diese Woche geht es ums Reimen, denn rund um dieses Thema hatte ich letzten Sonntag ein erhellendes Erlebnis, von dem ich euch gleich noch berichten werde! Hier gehts direkt zum Rätsel.
Spoiler: Wer sich beim Waldspaziergang nach Stille und Naturgenuss sehnt, sollte auf keinen Fall zwei überdrehte, bestens gelaunte Achtjährige im Schlepptau haben.
Hintergrund dieser Erkenntnis: Wir sind im Wald unterwegs – Sonne, Blätterrascheln, Waldduft, zarter Windhauch, alles perfekt. An einer Lichtung bleibe ich ehrfürchtig stehen, deute mit andächtiger Stimme in die Ferne und flüstere: „Pst, ein Reh – da, am See!“
Tief beeindruckt? Die Mädels? Ganz sicher nicht. Stattdessen ein kollektives Prusten, als hätte ich den Gag des Jahres gerissen.
„REH am SEE! Haha! Das reimt sich ja! Und was sich reimt, ist gut!“, jubelt Lina in echter Pumuckl-Manier.
„Und dort – ein Wiesel mit einem Kiesel!“, kichert Anna, schon völlig in Fahrt.
Ab da ists vollkommen vorbei mit der stillen Naturbetrachtung, denn die Reh-Romantik wird gnadenlos von einem Reimgewitter deluxe überrollt:
„Da kommt ein Hase – mit großer Nase!“
„Und dort ein Falter – und zwar ein alter!“
„Ein langer Wurm – auf einem Turm!“
„Hier ist ne Kuh – mit einem Schuh!“
„Und da ein Blatt – es ist ganz glatt!“
Meine Versuche, die Mädchen wieder zurückzuholen, sind aussichtslos, und ich sehe Lina direkt an, dass sie noch was mit ordentlich „Wumms“ auf Lager hat. Und tatsächlich prustet sie:
„Und dieser Floh – der muss aufs Klo!“
Während ich innerlich schon das nächste Meditationswochenende plane, muss ich trotzdem grinsen. Denn bei aller Albernheit wird mir plötzlich klar: Hier passiert gerade was richtig Gutes in diesen kleinen Köpfen.
Sie blödeln nicht nur rum – sie hören genau hin, sie spielen mit Sprache, sie erkennen Klänge und Muster. Und was dabei zum Vorschein kommt, ist nicht weniger als ein echtes Sprach-Superpower-Feature: phonologische Bewusstheit.
Unsere Sprache ist wie ein großer Baukasten. Wörter sind die fertigen Figuren – aber phonologische Bewusstheit bedeutet, zu verstehen, aus welchen kleinen Teilen diese Wörter bestehen.
Ein Kind mit guter phonologischer Bewusstheit:
Oh nein, denn phonologische Bewusstheit ist das Fundament fürs Lesen und Schreiben. Wer nicht hört, wie Wörter klingen, tut sich schwer, Buchstaben den richtigen Lauten zuzuordnen.
Kinder mit einer gut entwickelten phonologischen Bewusstheit nutzen diese unter anderem auch beim Lesen von unbekannten Wörtern oder schwierigen Texten, denn sie nehmen einzelne Lautinformationen eines Wortes auf, setzen sie zusammen und erkennen dadurch das Wort, was zu sinnerfassendem Lesen führt.
Fehlt diese Fähigkeit, kann das zu Problemen beim Lesen und Schreiben führen – im schlimmsten Fall zu Legasthenie (Lese-Rechtschreib-Schwäche).
Lust auf Reim-Rätsel? Dann hier gleich mal auf Reime-Suche gehen.
Phonologische Bewusstheit ist wie ein unsichtbarer Superheld für die Sprachentwicklung: Sie hilft Kindern, die Welt der Laute zu durchblicken – und später entspannt lesen und schreiben zu lernen. Also keine falsche Scheu, auch wenn Quatschsätze dabei herauskommen– wichtig ist, dass das Jonglieren mit Lauten und Wörtern Spaß macht.
Na, Lust auf mehr? Dann sehen wir uns in 2 Wochen wieder!