Keine bösen Tiere – Kinderbuchempfehlung ab 5 Jahren

„Iiiih, überall Spinnennetze!“, ruft Jana entsetzt, als sie frühmorgens in den Garten auf die Wiese stapft. Doch als ein Sonnenstrahl die feinen Fäden trifft und die Tautropfen darauf wie glitzernde Perlen funkeln, wird aus dem „Igitt“ plötzlich ein „Wow“.

So schön kann also „eklig“ sein! Und schwupps – schämt sie sich ein kleines bisschen dafür, den Spinnen so Unrecht getan zu haben.

Und als hätte das Universum mitgehört, finden wir kurz darauf in der Bücherei genau das richtige Buch: „Keine bösen Tiere“ von Sophie Corrigan. Gesehen, geschnappt – ab damit auf unseren Ausleih-Bücherstapel!

Keine bösen Tiere

Text und Illustration: Sophie Corrigan | Übersetzung: Ingrid Ickler| Verlag: Ravensburger, 2. Auflage 2022, 160 Seiten | Empfohlenes Lesealter: ab 5 Jahren | Preis: 14,99 € / ISBN: ‎ 978-3-473-48025-8

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Spinnen sind gruselig, Haie fies, Schnecken schleimig, Schweine schmutzig und Wespen gemein? Nein, ganz und gar nicht, doch viele Vorurteile halten sich hartnäckig und sind schwer wieder loszuwerden.

Und genau da setzt dieses Buch an. Denn es macht kurzen Prozess mit all den Vorurteilen über Tiere, die wir oft (und meist zu Unrecht) als „böse“ oder „eklig“ abstempeln. Der Leser erhält einen neuen, frischen Blick auf die verschiedenen Tiere und betrachtet sie mit anderen Augen.

Gleich 38 Tiere bekommen hier ihre Bühne – von der altbekannten Ratte über den Wolf bis zum Anglerfisch oder Tasmanischen Teufel. Jedes Tier wird auf zwei Doppelseiten vorgestellt: Auf der ersten Doppelseite werden die ganzen ungerechtfertigten Vorurteile und Stereotypen präsentiert, dann kommen die Tiere zu Wort und liefern ganz neue Ansichten, Erklärungen sowie knallharte (und ziemlich spannende!) Fakten.

Das Ganze ist herrlich unterhaltsam, witzig illustriert und echt lehrreich.

Unsere Meinung

Wusstet ihr, dass Motten mehr können als nur Löcher in Pullis beißen? Die meisten Nachtfalter sind richtig schön und leisten einen enormen Beitrag zur Bestäubung unserer Pflanzen. Auch dass Ratten keine schmutzigen Tiere sind, sondern sich mehrmals täglich putzen und darüber hinaus ein brillantes Gedächtnis haben, lernen wir bei unserer Lektüre.

Am Ende des Buches sind wir deutlich schlauer und erstaunt, wie faszinierend unsere Tierwelt ist und wundern uns, dass wir so vieles unreflektiert in unser Bewusstsein gelassen haben.

Sophie Corrigans liebevoll-witzige Zeichnungen bringen uns nicht nur zum Lachen, sondern machen richtig Lust aufs Weiterlesen. Dazu gibt’s jede Menge überraschende Infos, verpackt in kurze, gut verständliche Texte. Ein echtes Highlight: Das Buch wechselt immer wieder die Perspektive und lässt die Tiere selbst zu Wort kommen – so macht Umdenken gleich viel mehr Spaß.

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Was uns besonders gut gefällt: Das Buch regt zum Nachdenken an, ohne dabei den erhobenen Zeigefinger zu schwenken. Stattdessen wird klar: Nur weil ein Tier schleimig, haarig oder zähnefletschend aussieht, heißt das noch lange nicht, dass es „böse“ ist. Viele der „gruseligen“ Eigenschaften sind einfach Überlebensstrategien – und manchmal sogar richtig nützlich für uns Menschen.

Und dank der Impulse im Buch schauen wir uns die Tiere mal genauer an und entdecken plüschige Öhrchen, zarte Näschen oder knuffige Fellmuster, die wir noch nie zuvor wahrgenommen haben.

Die kurzen Passagen eignen sich prima für Leseanfänger, aber auch ältere Kinder (und Erwachsene!) haben damit ihren Spaß. Das Layout ist bunt, abwechslungsreich und auf jeder Seite gibt’s was zu entdecken. Statt langer Fließtexte finden wir Sprechblasen, kleine Absätze und viele Aha-Momente.

Die Sprache ist kindgerecht und witzig, und selbst schwierige Sachverhalte werden humorvoll und verständlich präsentiert. Sollte dennoch mal ein Wort unbekannt sein: Ein Glossar am Ende des Buches erklärt zahlreiche Wörter, sodass die Kinder dort selbstständig nachschlagen können.

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Unser Fazit für Leser ab 5 Jahren

Wir sagen nicht mehr „Pfui-Spinne“, sondern eher „Cool, was du draufhast!“, denn die Achtbeiner haben, wie viele andere Tiere auch, ihren schlechten Ruf ganz und gar nicht verdient. „Keine bösen Tiere“ ist ein witziges, schlaues und liebevoll gemachtes Kinderbuch, das zeigt: Vorurteile gehören in die Mottenkiste.

Bewertung

Ein wunderbares Buch gegen falsche Vorstellungen, für mehr Wissen und Respekt gegenüber unseren tierischen Mitbewohnern. Deshalb gibt’s von uns 5 von 5 glitzernden Spinnen.

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(17.07.2025/DD)

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