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Integration im Kindergarten ist wichtig! Denn sich auf Neues einzulassen und Fremdem mit Interesse und Offenheit zu begegnen, war schon immer von Bedeutung. Doch in Zeiten, in denen immer mehr unterschiedliche Kulturen in Kindergarten, Schule und überhaupt in allen Bereichen des täglichen Lebens zusammentreffen, ist es besonders wichtig, jede einzelne Kultur herzlich zu empfangen und wertzuschätzen. Offenheit ist gefragt, denn das Verständnis füreinander wächst mit dem Wissen, wie das Leben der anderen so aussieht, was sie denken und fühlen. So werden Vorurteile ab- und Brücken aufgebaut.
Wir haben bei der diplomierten Montessori-Pädagogin, Legasthenietrainerin und Lerntherapeutin Katrin Weitzer nachgefragt, wie ihr all dies bei sich im Kindergarten gelingt.
Bei uns wird Integration im Kindergarten gelebt. Das zeichnet sich in vielen Bereichen ab. Für Kinder mit anderer Nationalität ist es wichtig, dass man ihnen mit Respekt begegnet und Interesse an ihrer Herkunft zeigt. Sprachbarrieren, aufgrund unterschiedlicher Erstsprachen, machen das nicht immer ganz einfach.
In unserer Kita wird das pädagogische Fachpersonal von interkulturellen Mitarbeitern unterstützt, die den Dialog mit den Kindern oder auch den Eltern mehrsprachig begleiten. Vor allem in der Eingewöhnungszeit stellt das eine großartige Unterstützung dar, da man gerade in dieser Zeit das Vertrauen der Kinder und deren Eltern intensiv gewinnen und aufbauen möchte.
Wenn Worte allein nicht ausreichen, ist es sinnvoll, optische Orientierungshilfen beispielsweise mit Piktogrammen zu geben. Das unterstützt das gesprochene Wort und kann in vielen Bereichen hilfreich sein. Es nimmt den Kindern eine gewisse Verunsicherung und schafft Klarheit. Jeder von uns wird sich vielleicht schon einmal von Piktogrammen als Orientierungshilfe unterstützt gefühlt haben. Speziell beim Urlaub im Ausland, wenn man beispielsweise der Landessprache nicht mächtig ist, fühlt man sich durch Bildkarten oder Orientierungstafeln etwas sicherer. Kinder mit anderer Nationalität sammeln ähnliche Erfahrungen.
Bei der Auswahl von Spielen macht es Sinn, solche zu wählen, die rasch selbsterklärend sind, nicht zwingend vom gesprochenen Wort begleitet werden müssen, sondern vielmehr von Gestik und Mimik unterstützt werden können. Auch der Einsatz von Gebärden, als Gebärden unterstützte Kommunikation, (das müssen nicht unbedingt die Gebärden der echten Gebärdensprache sein) ist sehr hilfreich, unterstützt das Sprachverständnis der Kinder und trägt auch bedeutend zum Erwerb der Zweitsprache bei.
Die Auseinandersetzung mit kultureller Vielfalt ist für alle Kinder eine große Bereicherung. Es zeigt den Kindern, dass es auch außerhalb der eigenen Landesgrenze Interessantes zu entdecken gibt und andere Kulturen Rituale oder Feierlichkeiten mit sich bringen, die durchaus sehr spannend sein können. Die Aufgeschlossenheit der Kita zu dieser Thematik spielt dabei eine große Rolle. In unserer Kita gab es beispielsweise am europäischen Tag der Sprachen, das Angebot eines interkulturellen Buffets, wo Eltern mit ihren Kindern kulinarische Spezialitäten aus ihrem Heimatland zubereiteten. Das Motto „Sprachenvielfalt schmeckt uns gut!“ ist dabei zur Gänze erfüllt worden.
Das intensive Vorleben von Akzeptanz und Toleranz ist in der Kita besonders wichtig. Und wichtig auch für die Integration im Kindergarten! Je früher die Kinder eine offene und positive Haltung zum Thema kulturelle Vielfalt entwickeln, desto natürlicher und ungezwungener werden sie als Erwachsene damit umgehen können. Zudem darf man nicht vergessen, dass manche Kinder, die beispielsweise aus einem Kriegsgebiet flüchten mussten und ihre Heimat unfreiwillig verlassen haben, bestimmt auch von einem großen Seelenschmerz geplagt sind.
Diese Menschen sollten in ihrer neuen Heimat ein besonders hohes Maß an Sicherheit und Akzeptanz erfahren. Die soziale Botschaft „Im Anderen, ganz gleich welcher Herkunft, einen Freund und keinen Feind sehen“ soll als oberstes Ziel des gemeinschaftlichen Zusammenlebens in der Kita betrachtet werden. Denn die Kinder stellen ja schließlich doch noch die Hoffnung für den schon lang ersehnten Weltfrieden dar.
(03.11.2022/Katrin Weitzer/DD)
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