Villa Vogelbunt – oder wir bauen einen Nistkasten

Wie wäre es, wenn jeder Mensch die Größe seiner Eingangstür nach seinem eigenen Geschmack wählen würde? Witzige Vorstellung, nicht wahr? Da gäbe es ganz hohe, schmale Türen oder breite oder ganz niedrige Eingänge, durch die sich vielleicht gerade mal ein Hobbit durchschlängeln könnte.

Was für uns Menschen komisch klingt, ist für Höhlenbrüter ganz normal, denn die haben ganz bestimmte Vorlieben für ihr Einflugloch im Nistkasten.

Standard ist nicht – jeder Vogel hat seine Vorstellungen vom Eigenheim

So mögen Blaumeise, Tannenmeise, Haubenmeise, Sumpfmeise und die Weidenmeise Einfluglöcher mit einem Durchmesser von 26–28 mm, Kohlmeisen lieben es etwas größer und bevorzugen 32 mm im Durchmesser. Löcher mit einem Durchmesser von 32–34 mm sind für Trauerschnäpper, Haus- und Feldsperling interessant und der Star bevorzugt stramme 45 mm. Die Diva unter den Höhlenbrütern ist der Gartenrotschwanz, der stellt nämlich noch Ansprüche an die Form und mag es – bitte sehr – gern oval bei 48 mm in der Höhe und 32 mm in der Breite.

Wir bauen einen Nistkasten

Weil unsere Bastelknirpse Emil, Paul, und Theo richtig viel zum Thema Höhlenbrüter recherchiert haben, wollten sie natürlich einen Nistkasten bauen. Damit nicht alles in Eigenregie zusammengetragen oder zurechtgesägt werden muss, haben wir uns für einen Bausatz entschieden. Unsere Vogelvilla hat ein Einflugloch von 34 mm – mal sehen, welche Vogelarten da nun Einzug halten werden. Wenn die oben stehende Liste stimmt, werden wir sicher bald Trauerschnäpper, Haus- und Feldsperlinge begrüßen.

Hier gibt’s ein paar Fotos von den Kids in Aktion.

Zuerst die Seitenwände anbringen.

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Mit ein paar gezielten Hammerschlägen …

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… ist der Korpus fertig.

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Die Dachpappe draufnageln und zum Schutz vor Regen vorn über dem Einflugloch etwas überstehen lassen.

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Nun noch das Einflugloch ringsum abschmirgeln, damit sich die Vögel nicht verletzen.

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Und fertig ist das gute Stück.

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Wann ist die beste Zeit, um einen Nistkasten anzubringen?

Wer den Nistkasten schon im Herbst aufhängt, ist auf der ganz sicheren Seite. Denn dann bietet dieser den Vögeln auch im Winter einen Zufluchtsort vor Kälte und Nässe.

Wer den Herbst verpasst hat, sollte den Kasten im zeitigen Frühjahr aufhängen, denn die Vögel brüten nicht nur in den Nistkästen, sondern schlafen darin auch gern. Die meisten Meisen brüten zwischen März und Juli, Sperlinge zwischen März und August und Trauerschnäpper von Mai bis Juni.

Einfach nur aufhängen oder gibt’s was zu beachten?

Auch wenn man den Vögeln gerne zuschauen möchte, ist es gut, den Nistkasten nicht zu niedrig aufzuhängen, sondern etwa in einer Höhe von drei Metern, weil sonst Katzen ein leichtes Spiel haben. Amimg 7124 min besten ist es, den Kasten nicht am Baumstamm zu befestigen, sondern an einem Draht aufzuhängen. Den Vögeln macht das Schaukeln nichts aus, aber für Katzen ist ein baumelnder Nistkasten nicht so leicht zu entern. In der prallen Sonne sollte das gute Stück auch nicht hängen, am besten ist etwas Schatten. Und die Öffnung zeigt idealerweise nach Osten, weil der Regen meistens aus westlicher Richtung kommt.

Eine vogelfreundliche Umgebung ist wichtig

Damit die gefiederten Freunde auch während der Brutzeit genug Futter finden, ist es wichtig, dass es genügend Pflanzen in der Nähe des Nests gibt. Beliebt sind samenhaltige Kräuter, Bucheckern, bunte Wiesen und Himg 7123 minochstauden. Klar: Auf Mittel zur Schädlings- und Unkrautbekämpfung sollte verzichtet werden.

So weit die Theorie – wir sind bereit für den Praxistest

Der Nistkasten ist zusammengebaut und an einem warmen, aber schattigen Plätzchen mit dem Einflugloch in Richtung Osten platziert. Wir halten die Augen offen und beobachten, was passiert. Und natürlich werden wir euch über alles, was rund um unseren Nistkasten passiert, umgehend informieren.

(12.04.2022/DD)

2 Kommentare

  1. Katinka sagt:

    Also ist der Herbst zum Aufhängen der Nistkästen eigentlich besser, oder?!

    Gibt es Fotos von oder Berichte über eure Nistkästen aus diesem Jahr?

    1. Diana sagt:

      Hallo liebe Katinka, danke für deine Nachricht. Ja, der Herbst ist zum Anbringen der Nistkästen definitiv zu empfehlen, weil dieser (auch wenn sein Name es vermuten ließe) nicht nur zum Nisten gedacht ist, sondern es sich darin auch prima überwintern lässt. Nicht nur Vögel finden hier Zuflucht vor der eisigen Winterkälte, manchmal ziehen da auch Eichhörnchen, Haselmäuse, Fledermäuse oder Siebenschläfer ein und auch Insekten wie Hummeln oder Schmetterlinge.
      Bisher war noch kein aktueller Bericht von diesem Jahr geplant, aber es ist ein prima Impuls, den wir gerne aufgreifen. 🙂

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