Weihnachtsbräuche für eine stimmungsvolle Adventszeit

Klar, die tägliche Nascheinheit per Adventskalender, die wöchentlich additive Kerzchen-Erleuchtung am Adventskranz, das Schlendern über den Weihnachtsmarkt mit süffigem GlühWeihnachtsbräuche im Adventwein und natürlich das Aufstellen und Schmücken des Tannenbaums – das alles sind Weihnachtsbräuche und gehören zu Weihnachten wie zum Christkind die Flügelchen. Aber ist das überall so und welche anderen (regionalen) Bräuche und Rituale gibt es noch rund um die Weihnachtszeit?

Christmas, Navidad, Natale, Noël – Weihnachten in Europa

Wir bleiben bei unseren Nachforschungen in unserer europäischen „Nachbarschaft“. Und ich sage es euch gleich: Hier gibt es tatsächlich mehr Unterschiede, als ich dachte.

Strümpfe und Knutschen unterm Mistletoe – stimmungsvolle Kombi in England

In England bringt Father Christmas in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember die Geschenke und packt sie in einen Strumpf. Eine weitere (wie ich finde) schöne Tradition ist der Mistelzweig, denn, wer darunter steht, darf sich küssen. Das Weihnachtsessen findet hier am 25. mit der ganzen Familie statt. Hervorzuheben ist hier besonders der traditionelle Weihnachtspudding (Plumpudding). Hättet ihr gewusst, dass dieser Pudding trotz des Namens keine plums (Pflaumen) enthält und auch kein Pudding ist?!Weihnachtsbräuche im Advent

Ein Stiefelheld und leckere Meeresfrüchte in Frankreich

In Frankreich besucht man die Mitternachtsmesse und der französische Weihnachtsmann Père Noël legt in der Nacht vom 24. auf den 25. Dezember die Geschenke in bereitgestellte Stiefel. Üppig gegessen wird natürlich auch hier und zwar mit Pasteten, Muscheln und Hummer.

Flammen gegen Kobolde und späte Geschenke in Griechenland

In Griechenland dagegen läuft es gaaaanz anders ab. Hier ziehen die Kinder am 24. Dezember singend durch die Straßen und bekommen dafür kleine Geschenke. Die Lieder sollen übrigens Glück bringen. Und damit zur Weihnachtszeit keine Kobolde ihr Unwesen treiben, lodern 12 Nächte lang Weihnachtsfeuer. Die Weihnachtsgeschenke bekommen die Kinder in Griechenland erst am 1. Januar. Dann gibt es auch ein ganz besonderes Brot, in dem eine Münze eingebacken ist. Wer die Münze findet, hat ein Jahr lang Glück!

Im Norden wird kuschelig gefeiert – Weihnachten in Skandinavien

In Schweden, Finnland und Dänemark wird in der Zeit vor Weihnachten am 13. Dezember das Luciafest gefeiert. Namensgebend für dieses Fest ist die heilige Lucia, die Licht in die Dunkelheit bringt. Sie ist auf Bildern häufig in einem weißen Hemdchen und einem Kerzenkranz auf dem Kopf zu sehen. Das skandinavische Weihnachten wird mit leckerem Essen ganz familiär und gesellig begangen. In der Adventszeit duftet es überall nach Lussekatter, Glögg und Julkuchen. Am 24. Dezember steht häufig auch ein traditioneller Saunabesuch an. In Schweden werden die Geschenke an Weihnachten von den Kobolden Nisse, Tomte und Tomtebisse gebracht, die ihre Zimpfelmützen tief in die Wichtelgesichter gezogen haben. Der Weihnachtsmann heißt Jultomte.

Wer noch mehr über die Weihnachtsbräuche in Europa lesen möchte, findet hier fast jedes europäische Land.

Und du so? Eigene Weihnachtsbräuche – regional und herrlich unterschiedlich

Doch wir wollen nicht nur die „großen“ und bekannten Traditionen unter die Lupe nehmen, sondern auch die verschiedenen kleinen Rituale innerhalb Deutschlands, die ihren ganz besonderen Charme haben, weil sie so herrlich variantenreich und oft an die Gegebenheiten der jeweiligen Region angepasst sind.

Beispiel: Weihnachtstreffen zum großen Stadtgeläut – ein Blick durchs Frankfurter Schlüsselloch

Viele Frankfurter gehen (sofern es nicht wegen Corona ausfällt) an Heiligabend zum großen Stadtgeläut, einem halbstündigen Klangkunstwerk der Innenstadtkirchen. Man trifft sich da auf dem Eisernen Steg oder dem Römerberg (beide Locations in normalen Jahren sehr gut besucht), trinkt mitgebrachte Getränke, hört zu, schwätzt, wünscht sich und Wildfremden frohe Weihnachten und geht dann zünftig durchgefroren zu seinen Lieben. Überall im Land auch ein klassisches To do für den Nachmittag: auf den Friedhof gehen und an die denken, die nicht mehr unter uns weilen. Anderswo steht Weihnachtszimmer einrichten auf dem Programm. Oder ein Spaziergang mit der Family, bei dem man auf dem Weg noch unangemeldet bei Nachbarn reinschaut.

Welche besonderen Bräuche und Rituale sind bei dir und deiner Familie in der Advents- und Weihnachtszeit üblich? Egal, ob das weltweit bekannte Traditionen sind oder ganz eigene, regionale „Erfindungen“. Wir freuen uns über eure Kommentare!

Alle Beiträge rund um das Thema Advent und Weihnachten findet ihr hier.

(12.12.2021/DD)

6 Kommentare

  1. Jürgen Kowanda sagt:

    WIr schmücken immer den Baum und essen Heiligabend Raclette.

  2. Rainer sagt:

    An Heiligabend nachmittags die Sendung „Wir warten aufs Christkind“ gucken (lief in der ARD zwischern 1960-1995). Wenn ich mich recht entsinne waren da Kater Mikesch, die Mumins, Cäsar der Hase, Rudolf Rotnase u.v.m. zu sehen.

  3. Marion sagt:

    Wir gehen mit dem Musikverein immer so gegen 15 Uhr auf den Friedhof und spielen dort Weihnachtslieder. Das ist immer sehr stimmungsvoll. In einem Jahr war es so kalt, dass die Querflöten, Trompeten und sogar die Basstuba beim Spielen eingefroren sind, das klang richtig schräg, aber schön war es trotzdem.

  4. Jenny Kschadow sagt:

    Am Vormittag des Heiligen Abend bereite ich mit meiner Mutti Kartoffelsalat zu und wir hören dabei Back to Bedlam von James Blunt.

  5. Andrea Morton sagt:

    Ich hänge überall die Mistelzweige auf. Ich mag die Bedeutung von den Dingern.

  6. Joe sagt:

    Ich hoffe, meine liebe Mutter hat nicht unter jedem Türrahmen einen Mistelbüschel hängen.
    Das wäre für mich echt furchtbar, das Gebussel hat doch mit Weihnachten nichts zu tun. Meine Meinung!
    Aber alles andere kann ich leiden. Sogar den englischen Plumm ?

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