Heiß auf köstliches Eis? Warum wir unser Eis selber machen

Wenn es ginge, würden sich meine Kinder im Sommer ausschließlich von Eis ernähren. Da sind sie auch längst nicht so mäkelig wie beim „richtigen“ Essen, bei dem immer irgendeine Zutat aussortiert und klammheimlich an den Tellerrand geschoben oder dem Hund unter dem Tisch zugeschustert wird. Egal, ob wir es kaufen oder ob wir Eis selber machen … Eis geht immer und überall. Und sogar, wer angeblich „pappsatt“ ist, schafft noch eine kalte Portion.

Die wissenschaftliche Erklärung für dieses Phänomen liefert mein Junior auch gleich mit: „Klar, Mama, das Eis läuft in die Ritzen zwischen dem ganzen Essen im Bauch.“ Hmm, klingt auch irgendwie logisch. Gut, dann sollen die Kleinen ihren Willen bekommen, aber weil ich finde, dass im industriell hergestellten Eis oft zu viel Zucker drin ist, legen wir gern selbst Hand an. Denn: Eis selber machen ist Fun! (Leckere Rezepte dazu findet ihr weiter unten.)

Wer hats erfunden?

Schon 3000 vor Chr. wurde in China Schnee mit Honig und Zimt vermischt. Schade nur, dass das lediglich in der kalten Jahreszeit funktionierte, im Sommer schauten die Leute damals eis-technisch gesehen noch in die Röhre.

Das erste Eis am Stiel soll 1905 angeblich der kleine Frank Epperson erfunden haben. Er ließ in einer kalten Winternacht ein Glas Limo mit einen Löffel stehen und hatte – tadaaa – am nächsten Morgen das erste Eis am Stiel. Einige Jahre später wurde er Limonadenhersteller und weil er ein schlaues Kerlchen war, ließ er sich seine tolle Stieleis-Erfindung glatt patentieren.

Eis-to-go ganz ohne *Übrigbleibsel“ ist eine geniale Erfindung: Der New Yorker Italo Machiony verkaufte 1896 Zitroneneis auf Tellern. Um nicht immer wieder das Geschirr mitschleppen und spülen zu müssen, kam der erfindungsreiche Geist auf die Idee, Hörnchen aus warmem Teig zu formen und weil diese Neuheit supergut ankam, meldete er 1903 das Patent für die essbare Eistüte an.

Eis-Favoriten

In sehr vielen Ländern ist Vanille die Schleck-Nummer 1. Und die leckere Schote ist ein echtes Zaubermittel, denn der Genuss von Vanille wirkt entzündungshemmend und beruhigend. Das gilt natürlich nur, wenn das Vanille-Aroma von der echten Vanille kommt und nicht aus dem Labor. Wenn wir unser Eis selber machen, kommen da natürlich nur die echten schwarzen Punkte rein.

Stracchiatella wird ebenfalls sehr gerne gegessen, aber aussprechen können wir das hierzulande eher nicht so. Wenn wir schwungvoll „Schtratziatella“ bestellen, sträuben sich dem italienischen Eisdielenbesitzer gerne mal die Nackenhaare. Stracciatella kommt vom italienischen „stracciato“, was zerfetzt oder zerrissen bedeutet.

Eisschleck-Europameister (von industriell hergestelltem Speiseeis) im Jahr 2020 war übrigens Belgien mit rund 16,2 Litern Eis pro Kopf. Dicht gefolgt von Portugal (14,2 Liter) und Polen (13,6 Liter). Deutschland hat in diesem Ranking mit 4,3 Litern nicht wirklich eine Chance auf den Thron.

Jetzt brauch ich ein Eis – durch diese ganzen Funfacts hat mich jetzt die akute Eis-Lust übermannt, äh überfraut und ich mach mir jetzt mal schnell ein Eis. Jaha, genau, denn Eis selber machen heißt die Devise!

Eis selber machen – Rezept-Favoriten … alle ohne Eismaschine!

Wassereis

Wassereis selber machen ist tricky, weil es in der Regel immer recht hart wird. Da es aber auch soooo erfrischend ist, ist uns das egal! Am liebesten mögen wir Wassereis am Stiel!

Ihr braucht lediglich einen Pürierstab, Eisförmchen (wir nehmen immer ausgespülte Joghurt-Becher) und Eisstiele (Stiele von gekauftem Eis oder Holzspatel)

Zutaten

  • 250 g Früchte (z.B. entkernte Kirschen)
  • 50 g Zucker
  • 300 ml Wasser
  • 2 TL Zitronensaft

Alle Zutaten in eine Schüssel geben und pürieren. Alles in die Eisförmchen füllen und dann gehts für für einige Stunden ab ins Gefrierfach.

Ayran-Eis

Das salzige Eis kühlt einen heißen Kopf im Sommer superschnell herunter und schmeckt lecker – für alle, die es nicht so süß mögen. Entweder einfach einen Becher Ayran in das Eisförmchen gießen oder die Grundlage für das Eis selber machen.

Zutaten

  • 200 g Naturjoghurt
  • 300 ml kaltes Wasser
  • ¼ TL Salz

Die Zutaten mit dem Schneebesen oder Pürierstab mixen und in die Eisförmchen füllen.

Veganes Schokoladen-Eis

Dieses vegane Schokoladen-Rezept habe ich bei Elavegan gefunden und finde es einfach super lecker!

Zutaten

  • 250 g Süßkartoffeln geschält und gebacken
  • 105 g Ahornsirup oder flüssiges Süßungsmittel nach Wahl
  • 50 g Datteln (entsteint)
  • 320 ml Kokosmilch aus der Dose mit vollem Fettgehalt
  • 24 g Kakaopulver oder Carobpulver
  • 1 EL Vanille-Extrakt
  • 1/2 TL löslicher Kaffee (optional)
  • 1 Prise Meersalz
  1. Eine mittelgroße Süßkartoffel im Ofen bei 200 °C backen, bis sie weich ist (etwa 45 Minuten). Es ist auch möglich, die Süßkartoffel für einige Minuten in die Mikrowelle zu geben, bis sie weich ist und etwas abkühlen zu lassen.
  2. Alle Zutaten in einen Mixer oder eine Küchenmaschine/Zerkleinerer geben. So lange pürieren, bis alles glatt, seidig und cremig ist. Die Mischung in eine Kastenform geben, mit Frischhaltefolie abdecken und in den Gefrierschrank stellen. Ein Vorratsbehälter für Eiscreme funktioniert noch besser. Wenn du eine Eismaschine hast, kannst du sie natürlich gerne benutzen. Das Eis wird dann noch einen Tick cremiger.
  3. Mindestens 4 Stunden oder über Nacht einfrieren, um eine weiche Softeis-Konsistenz zu erhalten. Vor dem Servieren etwa 20 Minuten bei Raumtemperatur auftauen lassen und genießen! Das Eis lässt sich bis zu 2 Wochen im Gefrierschrank aufbewahren, schmeckt aber frisch am besten.

Auch der Hund soll ein kühles Köpfchen haben

Weil auch unser Vierbeiner gerne mal an einem Eis schleckt, bettelte mein Junior: Komm, lass uns doch auch mal ein Hunde-Eis selber machen. So kommt der Kleine ab und zu in den Genuss eines kühlen Desserts und wir passen natürlich auf, dass er nicht gleich alles auf einmal wegknurpselt, sondern schön aufleckt.

Für die unten stehenden drei Rezepte gilt: Alle Zutaten pürieren bzw. mixen und die Masse zum Einfrieren in Joghurtbecher füllen, so kann der „Wau“ das Eis später direkt aus dem Becher lecken.

Tea-Time-Eis

Zutaten

  • 2 EL Quark
  • etwas Speiseöl
  • 1-2 TL Teewurst

Wassermelonen-Wölkchen

Zutaten

  • 2 EL Naturjoghurt
  • etwas zerkleinerte Wassermelone

Kraftprotz-Schleckerei

Zutaten

  • 2 EL Naturjoghurt
  • 2 EL Haferflocken
  • ggf. ein Stückchen zerdrückte Banane

Viel Spaß beim Selbermachen ?!

Wir haben natürlich noch viele weitere tolle Sommerideen für Euch! Blättert einfach mal durch!

(06.08.2021/DD)

2 Kommentare

  1. Simone Hofmann sagt:

    Das Rezept für Schoko-Eis klingt sehr interessant. Werde ich die Tage mal probieren und den Veganierinnen und Veganesen der Familie vorsetzen. Bin gespannt, wie das Urteil ausfällt.

    1. Diana sagt:

      Liebe Simone, das ist eine tolle Idee. Wir würden uns freuen, wenn du uns das Urteil deiner Family rückmelden würdest (und hoffen natürlich, dass es positiv ausfällt).

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